Verbascum olympicum // Kandelaber-Königskerze
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Familie |
Scrophulariaceae, Braunwurzgewächse
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Pflanzen pro qm |
4.00
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Verbreitungskarte |
Verbreitungskarte
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Beschreibung
Naturstandort von Verbascum olympicum
Die Kandelaber-Königskerze kommt in einem vergleichsweise kleinen Verbreitungsgebiet in den Gebirgen Kleinasiens vor.
Sie wächst auf trockenen bis mäßig trockenen, basenreichen und mäßig stickstoffreichen Roh- und Schotterböden.
Verbascum olympicum besiedelt v.a.(voll-)sonnige Felshänge, Böschungen, Ruderalfluren und alte Mauerkronen.
Verbascum olympicum kann sich durchaus viele Jahre durch Selbstversamung erhalten, insofern ist der Einsatz in Staudenflächen des öffentlichen Grüns nicht per se vergeblich.
Beschreibung
Die Kandelaber-Königskerze ist eine zweijährige Pflanze, die im ersten Jahr eine kräftige Rosette ausbildet und im zweiten Jahr einen reich verzweigten, bis 180 cm hohen Blütenstand von Ende Juni bis Mitte August treibt.
Der Blütenstand ist bis weit in den Winter hinein strukturstabil und in seiner Eigenart durchaus ansprechend.
Das leicht grau-grüne Laub ist ausgesprochen groß und üppig.
Mit der in Mitteleuropa in Einbürgerung begriffenen Prächtigen Königskerze (Verbascum speciosum) werden Hybriden gebildet - der Gattung bedeuten Artgrenzen aber ganz allgemein nicht allzuviel, so dass sicherlich noch weitere Bastadisierungen möglich sind. Unter den heimischen Königskerzen ähnelt Verbascum phlomoides am stärksten.
Auch in dieser öffentlichen Grünanlage hält sich der Bestand schon seit Jahren und verlangt nicht mehr, als gelegentliches Entkrauten für offene Bodenstellen.
Verwendungshinweise
Verbascum olympicum ist wohl zusammen mit Verbascum bombyciferum die eindrucksvollste Königskerze. Sie kann sehr gut in größeren Steppenanlagen und trockenen Alpinarien sowie mediterranen Ansätzen verwendet werden.
Sie benötigt viel Platz und sollte nach Möglichkeit so exponiert stehen, dass sie auch aus der Ferne betrachtet werden kann.
Mehrere Solitäre entfalten raumbildende Qualitäten. Schon die riesige Rosette ist lange vor der Blüte ein beeindruckender Anblick und eine Verheißung auf Außergewöhnliches.
Die dunklen Gerippe bleiben als Erinnerung an die sommerliche Pracht bis in das nächste Frühjahr erhalten.
Kultur
Die Kandelaber-Königskerze ist wärmeliebend und erstaunlich winterhart.
Sie benötigt skelettreiche, durchlässige Böden, da sie Staunässe schlecht verträgt und hier die Winterhärte doch leidet.
Auf Rohböden mit ausreichend offenen Bodenstellen versamt sich die Art zuverlässig und benötigt keine weitere Unterstützung.
Die filzig behaarten Rosetten sind ein großartiges, grafisches Gestaltungselement. Die kleine Walzen-Wolfsmilch hat natürlich Glück gehabt, dass der Verbascum-Samen nicht ein paar Zentimeter weiter oben gelandet ist...
Sorten:
f. album: weißlich-creme-gelbe Blüten mit orange-gelben Staubgefäßen, nur 60-100 cm hoch, leider grafisch strukturlose Anordnung der Grundblätter, weniger robust als die Wildform, vermutlich hybridisiert
Die sogenannte Verbascum olympicum f. alba bleibt deutlich niedriger als die Stammform. Sie ist aber eine interessante Variation des Königskerzen-Themas.