Campanula barbata // Bärtige Glockenblume

Familie Campanulaceae, Glockenblumengewächse
Pflanzen pro qm 36.00
Wikipedia Campanula barbata
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Campanula barbata

Die Bärtige Glockenblume kommt in den Hochgebirgen Süd- und Mitteleuropas sowie in Norwegen in der montanen bis alpinen Stufe vor.

In Deutschland findet man sie ausschließlich in den Hochlagen der Bayerischen Alpen. In der Schweiz ist sie dagegen im gesamten Alpenraum einschließlich der Voralpen weit verbreitet und stellenweise häufig.

Am Naturstandort wie hier in den Österreichischen Alpen ist die Bärtige Glockenblume sehr fotogen.

Sie ist eine Kennart der sehr mageren Borstgras-Rasen. Die sonnigen Standorte sind kalkfrei und meist ausgesprochen sauer. Das Substrat ist skelettreich und durchlässig, aufgrund der hohen Niederschläge aber dauerhaft frisch.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (7)  Temperatur (2)  Kontinentalität (4)  Feuchte (5)  Reaktion (1)  Stickstoff (2)

Die Bärtige Glockenblume in einer Almwiese im Blau-Gelb-Komplementärkontrast mit einem Habichtskraut.

Beschreibung
Campanula barbata ist eine sommergrüne, horstige Staude von etwa 20 cm Wuchshöhe.

Blätter und Stängel sind lang behaart und entspringen einer Grundrosette.

Die mittel-blauen, selten weißen Blüten erscheinen im Juli.

Verwendungshinweise
Die Bärtige Glockenblume ist eine reizende Option für Alpinarien und naturhafte Berg-Wiesen. Sie spielt in der Gartenkultur aufgrund der anspruchsvollen Kulturerfordernisse keine praktische Rolle.

Will man sie verwenden, kann man sich bei der Auswahl der Pflanzpartner an natürlichen, bodensauren Urwiesen orientieren. Hier ist das Borstgras der wichtigste Bestandsbildner. Er kann um die Blütenaspekte von Alchemilla alpina, Antennaria dioica, Arnica montana, Bistorta vivipara oder Meum athamanticum ergänzt werden.

Am aussichtsreichsten ist im Grunde die Verwendung in Pflanztrögen. Hier kann man die Details am Besten begutachten. Da sie außerhalb der Blütezeit nichts weiter hermacht, ist die Mischkultur mit anderen Hungerkünstlern der Gebirge zu empfehlen.

Im Handel ist sie entsprechend meist nur nur als Saatgut zu erhalten.

"Bärtige Bartblume" wurde als Trivialname nicht ganz grundlos gewählt.

Kultur
Die Standorte sollten sonnig bis licht-halbschattig, durchlässig und gleichzeitig mehr oder weniger gleichmäßig wasserversorgt sein.

Günstig sind saure, arme und humusreiche Auflagen über Silikatgesteinen. In niederschlagsärmeren Regionen ist in sommerlichen Trockenphasen künstliche Bewässerung erforderlich.

Hitzestandorte sind ungeeignet, weshalb sie im Flachland aufgrund der erforderlichen sonnigen Lagen eigentlich nur in Küstennähe wirklich dauerhaft kultiviert werden kann.

Die Art ist außerhalb der Bergregionen selbst unter optimalenn Bedingungen konkurrenzschwach und benötigt entsprechend intensive gärtnerische Aufmerksamkeit.

Saatgut keimt in der Regel allzeit rasch. Wenn innerhalb eines Monats keine Sämlinge auflaufen, hilft oft ein etwa dreiwöchiger Kälteimpuls.

Im niederschlagsreichen Hochgebirge kann Campanula barbata selbst nackte Schiefer-Felsen besiedeln.

Bilder