Prunus cerasus // Sauerkirsche, Weichselkirsche

Familie Rosaceae
Pflanzen pro qm 10.00
Wikipedia Prunus cerasus
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Prunus cerasus (Sauerkirsche):


Prunus cerasus stammt ursprünglich aus dem Süd-Osten Europas, Klein- und Vorderasien und dem westlichen Asien.

In Mitteleuropa und Deutschland gilt sie als eingebürgerter Neophyt mit Hauptvorkommen in den mitteldeutschen Mittelgebirgsregionen und dem östlichen Tiefland.

Die Sauerkirsche hat sich hier in wäremebegünstigten Schlehengebüschen und stellenweise auch in Mänteln von warmen Eichenwäldern etabieren können.



In ländlichen Gärten spielt die Sauerkirsche ein wichtige Rolle.

Beschreibung

Die Sauerkirsche ist ein kleinerer, rundlich-hochgewölbter Baum von 9 m Höhe und bis 7m Breite.

Im April/Mai erscheint der reiche, weiße Blütenflor kurz vor dem Laubaustrieb.

Die Herbstfärbung ist leuchtend gelb bis orange-rot.

Mit der heimischen Süßkirsche (Prunus avium) werden natürliche Hybriden gebildet, wo sich die Vorkommen überschneiden.

Verwendungshinweise

Die Kulturformen von Prunus cerasus gehören zu den kulturell und wirtschaftlich bedeutsamen Obstgehölzen in Mitteleuropa.

Während die Wildart schwer zu beziehen ist, können die sich v.a. durch die größeren, essbaren Früchte unterscheidenden Kulturformen gut in Bauern- und Klostergärten und geräumigen Privatgärten eingesetzt werden.

Im ländlichen Raum kommt die Sauerkirsche auch für Obstbaum-Alleen oder in Streuobstwiesen in Frage.

Kultur

Generell reagiert Prunus cerasus empfindlich auf Bodenverdichtung und gepflasterte Wurzelteller, während sie nach der Etablierung mit stadtklimatischen Belastungslagen und sommerlicher Trockenheit besser zurecht kommt als die Vogel-Kirsche (Prunus avium).

Sauerkirschen werden in die Klasse der "Morellen" mit dunklem Fruchtfleisch und der "Amarellen" mit hellem Fruchtfleisch unterteilt. Letztere werden auch als "Glaskirschen" bezeichnet.

Morellen und Amarellen als Obstbäume werden entweder auf schwachwüchsigen Unterlagen veredelt, die vorrangig für Hausgärten geeignet sind. Diese Unterlagen sind i.d.R. mit MM 106, Pyrodwarf, Giesela und Wawit gekennzeichnet. Auf Sämlingswurzel der Wildart veredelte Sorten sind demgegenüber wüchsiger und auch als Landschaftsgehölz geeignet.

Sorten:
  • Beutelsbacher Rexelle: Schwaben (ca. 1970), mittel-große, rötlich-braune Früchte (Juli), gut steinlösend, pyramidale Krone, nahrhafte Böden und wärmeliebend
  • Karneol: Dresden (1990), große, dunkel-rote Früchte (Juli/Augus), hochgewölbte Krone, wäremliebend, windgeschützt
  • Koröser Weichsel: Ungarn, mittel-große Früchte (Juli), schlank-pyramidale Krone, durchlässige, warme, windgeschützte Lagen
  • Morellenfeuer: mittelgroße Früchte (Anfang August), breitpyramidale Krone, anspruchslos, frische Böden bevorzugend
  • Schattenmorelle: seit vor 1600 bekannt, mittelgroße Früchte (Juli/August), rundlich-breitwüchsige Krone, anspruchslos, frische Böden bevorzugend
  • Schwäbische Weinweichsel: Schwaben , kleinere, hellrote Früchte (Juni/Juli), sehr sauer, breitkugelige Krone, anspruchslos

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