Pinus mugo Pumilio-Gruppe // Berg-Kiefer, Latschen-Kiefer
|
Familie |
Pinaceae, Kieferngewächse
|
Pflanzen pro qm |
3.00
|
Verbreitungskarte |
Verbreitungskarte
|
Beschreibung
Naturstandort/Herkunft der Pinus mugo Pumilio-Gruppe
Die Berg-Kiefer kommt in verschiedenen, recht variablen Unterarten in den Gebirgsregionen Süd- und Mitteleuropas im Bereich der alpinen Baumgrenze sowie in montanen Höhenlagen in Hochmooren vor.
Nach Osten reichen die Vorkommen über den Balkan bis in die Karparten und deren Ausläufer. In Skandinavien und im Baltikum gibt es neophytische Populationen.
In Deutschland konzentrieren sich die urwüchsigen Vorkommen auf atlantisch getönte Regionen im Alpenraum und die Hochlagen des Bayerischem Waldes. Sie steigt hier bis etwa 2.200 m üNN auf.
Naturalistischer Einsatz einer Zwerg-Berg-Kiefer im Alpinarium. Der Samenstand des Doldenblütlers gehört zum Riesen-Haarstrang.
Die natürlichen Standorte der gegenüber anderen Baumarten konkurrenzschwachen Berg-Kiefer sind sonnig, kühl und stickstoffarm. Sie wird auf Extremstandorte verdrängt, auf denen andere Baumarten nicht mehr gedeihen.
Gegenüber der Bodenreaktion ist sie tolerant und gedeiht sowohl auf alkalischen wie stark sauren Substraten. Sie toleriert felsige als auch anmoorige Standorte.
Auch bezüglich der Wasserversorgung ist sie sehr anpassungsfähig und erträgt sowohl trockene wie feuchte Standorte.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (8) Temperatur (3) Kontinentalität (3) Feuchte (-) Reaktion (-) Stickstoff (3)
'Humpy' ist eine bewährte Sorte, die im Alter zu dichten Wolkenformen entwickelt werden kann.
Beschreibung
Die Zwergformen stammen überwiegend von der Unterart Pinus mugo ssp. pumila (Legföhre) ab, die an der alpinen Grenze des Holzpflanzenwachstums kriechende Teppiche bildet.
Die Auslesen bilden langsamwüchsige, niedrige Polster oder Teppiche von 30 bis 80 cm Höhe oder auch trägwüchsige, kugelige Formen bis zu 200 cm Höhe. Es gibt dunkel-grüne bis gelblich-grüne Farbvarianten.
In Baumärkten angebotene Zwergformen entwickeln sich ausgepflanzt im Garten mitunter wüchsig und wenig kompakt. Soll der "Zwergwuchs" dieser Exemplare erhalten bleiben, müssen die Austriebe im Frühling jährlich auf die Hälfte eingekürzt werden.
Das Wurzelwerk ist flach-ausstreifend.
Verwendungshinweise
Die dunkel-grünen Zwergformen von Pinus mugo sind deutlich verwendungswürdiger als die Stammform. Sie können schöne, strukturgebende Effekte erzielen in Steingärten, im Vordergrund von Steppenpflanzungen oder in Heidegärten.
Auf Terrassen und repräsentativen Anlagen aller Art wirken sie auch in Kübeln sehr stilvoll. Sie sind gleichermaßen stilecht in historischen wie im zeitgenössisch-reduziertem Ambiente.
Ästhetisch Ungünstig ist die übliche Kombination mit diversen anderen Koniferen. Nicht ganz einfache Partner sind die Auslesen mit gelblich-grünem Laub, die oft sehr artifizielle Erscheinungen abgeben.
Will man eine sehr gleichmäßige Textur der Nadel-Polster erzielen, kann man den Frühjahrsaustrieb einkürzen.
Buntlaubige Sorten wie 'Wintergold' sind artifizielle Gestaltungselemente.
Kultur/Pflege von Pinus mugo
Wie die Normalform sind auch die Zwergformen ausgesprochen anspruchslos und gedeihen unter allen, möglichst sonnigen Standortbedingungen.
Aufgrund der geringen Wuchshöhe ist eine Vergesellschaftung mit hochwüchsigen, expansiven Stauden ungünstig. Hilfreich sind stickstoffärmere Substrate, auf denen Begleitstauden und Wildkräuter besser zu kontrollieren sind.
Für schattigere Lagen sind Picea-abies-Zwergformen die standörtlich bessere Wahl, auch wenn diese meist artifizieller wirken.
Sorten:
Allgäu: 80/80 cm hoch/breit, dicht-kompakter, kugeliger Wuchs, dunkel-grüne Nadeln
Ambergold: 40/70 cm hoch/breit in 10 Jahren, 90/140 cm hoch breit im Alter, flach kugeliger Wuchs, hell-grüne Nadeln, im Herbst/winter grün-gelbe Nadeln
Brevifolia: 30/80 cm hoch/breit, teppischartiger Wuchs, dunkel-grüne Nadeln
Carstens Wintergold: 50/70 cm hoch/breit, hellgrünes Sommerfärbung, gelbe Winterfärbung und hellgelber Austrieb
Columbo: 150/80 cm hoch/breit, nach einigen Jahren entwickelt sich ein kegelförmiger Wuchs, grüne, leicht blaustichige Nadeln
Excelence: 20/30 cm hoch/breit in 10 Jahren, 40/70 cm hoch breit im Alter, flach kugeliger Wuchs, dunkel-grüne Nadeln
Grüne Kugel: 60/60 cm hoch/breit, durch sehr kurze Nadeln und Triebe ausgesprochen dichtwüchsig, kräftig grüne Sommerfärbung, im Winter mit Graustich
'Mini Mops' ist treffend benannt und v.a. für Steingärten oder Tröge geeignet.
Humpy: polsterartig-ausgebreitet, 40 cm hoch, bis 100 cm breit, sehr dicht-triebig, sehr langsam wüchsig, dunkel-grüne Nadeln
Klosterkutter: 20/40 cm hoch/breit in 10 Jahren, 40/100 cm hoch breit im Alter, flach ausgebreiteter Wuchs, mittel-grüne Nadeln
Lemon: 20/40 cm hoch/breit in 10 Jahren, 40/70 cm hoch breit im Alter, flach kugeliger Wuchs, ganzjährig grün-gelbe Nadeln
Mini Mops: niederliegend-ausgebreitet, 30 cm hoch, bis 100 cm breit, dicht-triebig, sehr langsam wüchsig, grüne Nadeln
Mops: 180/180 cm hoch/breit, in der Jugend ausgesprochen dicht-kugeliger Wuchs, im Alter lockerer, kräftig grüne Sommerfärbung, im Winter mit Graustich
Uelzen: 20/40 cm hoch/breit in 10 Jahren, 40/140 cm hoch breit im Alter, flach ausgebreiteter Wuchs, mittel-grüne, recht lange Nadeln
Wintergold: 100/100 cm hoh/breit, gold-gelbliche Nadeln
Winzig: 30/40 cm hoh/breit, dicht-kissenartiger Wuchs, grüne Nadeln