Miscanthus x giganteus (Miscanthus x longiberbis) // Riesen-Chinaschilf

Familie Poaceae, Süßgräser
Pflanzen pro qm 2.00
Wikipedia Miscanthus x giganteus (Miscanthus x longiberbis)
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Miscanthus x giganteus (Miscanthus x longiberbis)

Das Riesen-Chinaschilf ist eine Arthybride aus den beiden Elternarten Miscanthus sinensis und Miscanthus sacchariflorus.

Miscanthus x giganteus kommt aber auch natürlich im gemeinsamen Verbreitungsgebiet der Eltern in Japan, Korea und im äußersten Osten Chinas vor.

Ab dem späten Frühling nimmt das Wachstum des Riesen-Chinaschilfs rasant an Fahrt auf.

Miscanthus x giganteus wächst auf frischen, nährstoffreichen Rohböden, an frischen bis nassen Gewässerufern und ruderalen Standorten.

Die lichtliebende Art bevorzugt neutrale und tiefgründige Böden.

Anders als der deutsche Trivialname vermuten ließe, kommen etablierte Exemplare auch auf relativ trockenen Standorten gut zurecht.

Beschreibung
Das Riesen-Chinaschilf ist ein sommergrünes, breit-horstiges Solitärgras, das Wuchshöhen von bis zu 3,5 m erreichen kann. Es bildet kurze Ausläufer und hat einen stärkeren Drang in die Breite als Miscanthus sinensis, was dem Einfluss der expansiven Miscanthus sacchariflorus geschuldet ist.

Die straff aufrechten Blätter sind am etwa ab der Hälfte bogig-überhängend und weisen in der Regel einen weißem Mittelstreifen auf.

Die fahnenartigen Blütenstände wurden in Deutschland bisher nur in wärmebegünstigten Lagen oder in sehr warmen Sommern und dann auch erst sehr spät ab Ende September ausgebildet. Im Zuge des Klimawandels sind blühende Exemplare aber kein ungewöhnlicher Anblick mehr.

Die Art ist triploid und setzt daher keine keimfähigen Samen an, was unter invasiven Aspekten keine schlechte Nachricht ist.

Miscanthus gehört zu den sogenannten C-4-Pflanzen, die durch die Anreicherung von CO2 in den Blättern z.B. während der luftfeuchten Sommernächte sehr effizient mit Wasser umgehen können. Der CO2-Vorrat erlaubt es, dass an warmen Sommertagen die Spaltöffnungen der Blätter geschlossen bleiben, ohne dass die Photosynthese engestellt werden müsste. Auch der Stickstoffhaushalt ist sehr effizient.

Die korrekte wissenschaftliche Bezeichnung ist "Miscanthus x longiberbis", was sich im Handel aber nicht widerspiegelt.

Ab dem Spätsommer beginnen die unteren Blätter einzutrocknen.

Verwendungshinweise
Miscanthus x giganteus wird sehr häufig in Privatgärten als grüner Sichtschutz oder "exotischer" Solitär in Rasenflächen verwendet.

Die Ausstrahlung ist in den meisten Situationen wenig aufregend. In Kombination mit graulaubigen Strauch-Weiden wie können etwas überraschende Bilder entstehen. 

Generell ist Miscanthus sinensis die attraktivere Option, auch wenn diese sogar noch häufiger verwendet wird.

Blühende Miscanthus x giganteus sieht man im Zuge der Klimaerwärmung mittlerweile fast jedes Jahr.

Kultur
Das Riesen-Chinaschilf ist sehr anspruchslos bezüglich der Standorteigenschaften. Auf sonnigen, nahrhaften, nicht zu trockenen Standorten benötigt die Art keinerlei gärtnerische Unterstützung.

Auch Trockenphasen mindern zwar das Größenwachstum, werden aber aufgrund des umfangreichen Wurzelwerkes nach der Etablierung ansonsten unbeeindruckt überstanden.
Sorten:
  • Aksel Olsen: 300 cm hoch, vermutlich die Anfang des 20. Jahrhundert in Europa eingeführte Form
  • Gilt Edge: 250 cm hoch, grünlich-gelbe Blattränder, kaum Herbstfärbung, Blüte sehr spät, durch frühes Aufkahlen des Laubes eingeschränkter Gartenwert
  • Jubilar: 250 cm hoch, schwach abgesetzte, gelb-grüne Längsstreifen, spät einsetzende gelbliche Herbstfärbung, Blüte sehr spät, durch frühes Aufkahlen des Laubes eingeschränkter Gartenwert
  • Lottum: 230 cm hoch, schwach abgesetzte, creme-gelb Querstreifen, interessante bräunliche Herbstfärbung, Blüte sehr spät, durch frühes Aufkahlen des Laubes eingeschränkter Gartenwert
  • Bilder






    'Aksel Olsen'












    Attribute

    Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blütezeit Blattfärbung Geniessbarkeit/Giftwirkung
    Staude
    Gras
    horstartig
    150-250 cm Höhe
    Oktober
    grün
    hellgrün
    gelblich
    panaschiert
    zierende Herbstfärbung
    ungiftig
    Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche Bodenansprüche Nährstoffversorgung (N + P)
    unbedeutend
    frisch
    feucht
    vollsonnig
    sonnig
    mäßig kalk-/basenreich
    ph-neutral
    kalkarm, leicht sauer
    (lehmiger/humoser) Sand
    durchlässiger Lehm
    Lehm
    humos
    poröser Schotter
    kalk-/basenreich
    mittlere Böden
    reiche Böden
    sehr reiche Böden
    Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN Einsatzbereich Handelsgängigkeit
    sehr wintermilde Lage
    Normal- bis winterrauhe Lage
    frostarme Lage
    ausgeprägte Warmlage
    hitzeanfällige Lage
    gemäßigte Klimate
    subtropische Klimate
    wintermilde Lage
    Warmlagen
    Asien
    Ostasien/China/Mandschurei
    Japan/Korea/Sachalin/Taiwan
    Liebhaberpflanze
    Sehr gering
    strukturbildender Solitär
    verträglich
    Repräsentative Gärten
    Wassergarten
    öffentliches Grün
    Grünanlagen hoher Pflegestufe
    Rabatte
    Hecken
    Freie Blütenhecke
    Hauptsortiment
    Belaubung Lebensbereich
    sommergrün
    Gehölzrand/Staudenfluren