Inula britannica // Wiesen-Alant, Ufer-Alant

Familie Asteraceae, Korbblütler
Pflanzen pro qm 8.00
Wikipedia Inula britannica
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Inula britannica

Der Wiesen-Alant ist in Europa und fast ganz Asien weit verbreitet. Interessanterweise ist es strittig, ob die Vorkommen in Groß Britannien urwüchsig sind. Im Nord-Osten Nordamerikas ist er eingebürgert.

Die Verbreitungsschwerpunkte der ausgesprochen lichtliebenden Art konzentrieren sich auf die Täler der Flüsse und Ströme.

Kräftiger Bestand am Rande einer Nasswiese im Odertal.

Auch in Deutschland tritt Inula britannica fast ausschließlich in den Stromtälern auf. Lediglich im Osten Schleswig-Holsteins und in Mecklenburg-Vorpommern ist sie flächenhaft verbreitet. An der Ostseeküste findet man sie auch in gelegentlich vom Meer überspülten Feuchtwiesen oder den etwas salzhaltigen Flutrasen im Mündungsbereich von Flüssenund Bächen. Die Vorkommen sind insgesamt rückgängig, eine Gefährdung wird aber noch nicht angenommen.

Der Wiesen-Alant ist eine Kennart der wechselfeuchten, basenreichen und mäßig stickstoffreichen Flutrasen-Pioniergesellschaften im Hochwassereinflussbereich von Flüssen oder Standgewässern mit stark schwankendem Wasserspiegel.

Regelmäßig kommt die Art auch in wechselfeuchten Pfeifengraswiesen vor. Bevorzugt werden Sand- oder Schotterböden, sandige Lehmböden sowie anmoorige Substrate.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (8)  Temperatur (6)  Kontinentalität (5)  Feuchte (7)  Reaktion (8)  Stickstoff (5)

Im Hochsommer können die Auen-Standorte oberflächlich auch relativ trocken fallen, ohne dass dies den Wiesen-Alant sonderlich zu stören scheint.

Beschreibung
Inula britannica ist eine sommergrüne, bis 50 (60) cm hohe Staude, die sich durch Wurzelausfläufer mit der Zeit in lockeren Rasen ausbreitet.

Die relativ großen, gelben Korblüten erscheinen von Juli bis in den September hinein.

Schon die Römer nutzten auf ihren Feldzügen nördlich der Alpen den Wiesen-Alant als Heilmittel und zur Bekämpfung von Flöhen und Läusen, Endoparasiten und Vorratsschädlingen. Das Laub ist aromatisch und kann auch als Wüzmittel verwendet werden.

Am Deichfuß des Oder-Havel-Kanals entscheiden nur wenige Zentimeter mehr Nähe zum Ufer über üppige Blüte oder Tod.

Verwendungshinweise
Der Wiesen-Alant wird nur selten gärtnerisch verwendet, sicherlich weil es an gelben Korbblütlern unter den Gartenpflanzen keinen echten Mangel gibt.

Wo aber betont naturhafte Feuchtwiesen oder niedrige Randbereiche von Teichen gestaltet werden sollen, ist der Wiesen-Alant eine interessante Bereicherung.

Wer ein ungewöhnliches Pflanzenbild erschaffen möchte, kombiniert den Wiesen-Alant mit der Strand-Aster (Tripolium pannonicum) und der Blaugrünen Binse (Juncus inflexus) zu einer pflanzensoziologisch stimmigen Einheit.

Naturstandort am Flachufer einer ehemaligen Kiesgrube mit schwankenden Wasserständen.

Kultur
Kurzeitige Überschwemmungen bekommen der Art gut, dauerhaft nasse Standorte sind suboptimal. Gelegentliche Trockenphasen beeindrucken dagegen nicht weiter und auch auf einfach nur dauerhaft frischen Substraten ist sie gut zu kultivieren.

In nicht zu stickstoffreichen, vollsonnigen und einschürigen Wiesen mit nicht wuchernden Gräsern und v.a. ohne Konkurrenz durch Hochstauden ist die Art recht pflegeleicht.

Bilder





















Attribute

Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
Staude
Blütenstauden/-Kräuter
flächendeckend
30-60 cm Höhe
gelb
August
grün
Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche Bodenansprüche
ungiftig
unbedeutend
wechselfeucht
feucht
vollsonnig
sonnig
stark kalk-/basenreich
mäßig kalk-/basenreich
ph-neutral
(lehmiger/humoser) Sand
durchlässiger Lehm
humos
poröser Schotter
kalk-/basenreich
Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN Gewässer/Gewässerrand
arme Böden
mittlere Böden
sehr wintermilde Lage
Normal- bis winterrauhe Lage
frostarme Lage
ausgeprägte Warmlage
gemäßigte Klimate
subtropische Klimate
wintermilde Lage
Warmlagen
Europa
Tiefland
Nordeuropa
Mitteleuropa
Südeuropa
Süd-Osteuropa
Osteuropa/Kaukasus
Hügelland (collin)
Asien
Zentral-Asien
Kleinasien
gut
Mittel
Gruppen-Verbands-Pflanze
aspektbildender Flächenfüller
verträglich
Stillgewässer
Kalkreich
Mesotroph
Fliessgewässer
Flüsse
Moore und Sümpfe Wiesen Einsatzbereich Handelsgängigkeit Belaubung
Kleinseggenriede
Nasswiesen
Feuchtwiesen
Repräsentative Gärten
Wassergarten
Wiese/Prärie
Hauptsortiment
sommergrün
Lebensbereich
Wasserrand/Sumpf
Wiesen