Zantedeschia aethiopica // Zimmer-Calla
Beschreibung
Naturstandort von Zantedeschia aethiopica
Die Zimmer-Calla kommt im südlichen und östlichen Afrika von den Tiefebenen bis in montane Lagen vor. In Südafrika steigt sie bis nahe 3.000 m üNN hinauf.
In Teilen Australiens und Neuseelands, Amerikas un im westlichen Mittelmeerraum sowie auf Madeira tritt die Art als invasiver Neophyt auf.
Verwilderte Bestände von Zantedeschia aethiopica und der Wildform von Canna indica in einer feuchten Schlucht.
Zantedeschia aethiopica besiedelt wechselfeuchte, im Frühjahr feuchte und im Sommer oft abtrocknende Standorte in Küsten-Marschen, die Ufer temporärer Bergbäche und Tümpel. Sie ist zudem an sickerfeuchten Berghängen zu finden.
Die Standorte zeichnen sich durch hohe Luftfeuchtigkeit, nahrhafte, gut belüftete Böden und sonnige bis halbschattige Lagen aus.
"Naturstandort" auf Madeira am Fuße eines sickerfeuchten Steilhanges
Beschreibung
Die Zimmer-Calla ist eine in frostfreien, ganzjährig humiden Regionen oder im Zimmer/Wintergarten immergrüne, sonst in ungünstigen Jahreszeiten einziehende Staude.
Sie erreicht Wuchshöhen von 50 bis 100 cm und bildet durch kriechende Rhizome unter günstigen Kulturbedingungen rasch dichte, in die Fläche gehende Bestände. Die großen, dunkel-grünen und glänzenden Blätter sind Pfeilförmig und bei hoher Boden- und Luftfeuchte zur Guttation befähigt.
Die Blüten mit den auffälligen, schnee-weißen Hochblättern erscheinen von Juni bis September.
Die ganze Pflanze ist leicht giftig, junge Blätter werden gekocht aber auch gegessen.
Exotischer Garten mit Zimmer-Calla und Madeira-Storchschnabel
Verwendungshinweise
Zantedeschia aethiopica ist nur im Weinbauklima in geschützten Lagen im Freiland zu überwintern. Andernorts empfiehlt sich eine frostfreie Überwinterung der Rhizome.
Die Zimmer-Calla ist eine in Freilandkultur sehr exaltierte, etwas artifizielle Wahl für exotische, tropisch anmutende Gewässerufer in asiatischen oder mediterranen Gärten.
In licht halbschattigen, luftfeuchten Lagen kommt sie am Besten zur Geltung. In noch schattigeren Lagen entwickelt sie zwar einen ansprechenden Blattschmuck und bei ausreichendem Wärmehaushalt die größte Wuchshöhe, aber kaum Blüten.
In Töpfen ist die Zimmer-Calla natürlich ebenfalls eine Option, muss dann aber frostfrei überwintert werden.
Naturstandort in einem Ausumpf bei Kapstadt. Im Hintergrund fühlt sich eine Sumpf-Schwertlilie wie zu hause.
Kultur
Die Blütenbildung erfolgt am ausgeprägtesten auf frühlings- und vorsommerfeuchten, im Sommer nur noch frischen Böden. Die Substrate sollten nahrhaft, humos und kalkarm sein.
Im Handel ist die Art mit etwas Engagement bezugsfähig. In Mitteleuropa wird meist die relativ kältetolerante Auslese "Crowborough" gehandelt. Es gibt einige Hybriden mit farbigen Hochblättern, die aber sehr artifizielle Ausstrahlungen haben.
Die Freilandüberwinterung ist gut möglich. Es sollten windgeschützte, wärmebegünstigte Standorte gewählt werden und eine Mulchung mit Laub erhöht die Sicherheit.
Sorten:
Crowborough: wie der Typ, vergleichsweise kältetolerant
Pink Slash: weiße Blüte mit zart-rosa Grund, 70-80 cm hoch