Serratula tinctoria // Färber-Scharte

Familie Asteraceae, Korbblütler
Pflanzen pro qm 10.00
Wikipedia Serratula tinctoria
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Serratula tinctoria: Die Färber-Scharte kommt von den Pyrenäen über  Mitteleuropa bis Skandinavien, in der Türkei und ganz Osteuropa vor (Karte der Gesamtverbreitung).

In Deutschland ist Serratula tinctoria v.a. in den Mittelgebirgen und der ostdeutschen Tiefebene verbreitet. In der westdeutschen Tiefebene ist sie stark zurückgegangen und gilt insgesamt als gefährdet.



Serratula tinctoria am Naturstandort in einer mageren, wechselfeuchten Mähwiese.

Die Art besiedelt vorrangig wärmebegünstigte, stickstoffarme und basenreichere Extensivwiesen und sonnig-warme Wald- und Gebüschränder.

Sie gedeiht dabei sowohl auf mäßig trocken wie frischen und feuchten Standorten in sonnigen bis halbschattigen Lagen.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG (für S. tinctoria ssp. tinctoria)   ... zur Legende
Licht (6)  Temperatur (6)  Kontinentalität (5)  Feuchte (-)  Reaktion (7)  Stickstoff (3)



Unter günstigen Kulturbedingungen fällt der Flor üppiger aus als an den meisten Naturstandorten.

Beschreibung

Die Färber-Scharte ist eine sommergrüne, horstige Staude von 60 bis 80 (100) cm Höhe. Die unteren, gestielten Laubblätter sind am Rande scharf gesägt.

Die kratzdistelartigen, rosa-violetten Blütenköpfe erscheinen im Juli. Sie stehen in einer vergleichsweise vielblütigen Rispe, die doldenartig gestaucht erscheint. Der Blütenstiel ist bis zum Blütenstand beblättert.

Die Samen entwickeln einen weißen Pappus und werden rasch vom Winde verweht.



Es gibt Korbblütler mit ansehnlicheren Samenständen.

Verwendungshinweise

Serratula tinctoria ist eine unspektakuläre Erscheinung ohne herausragende Verwendungseigenschaften. Zur Hauptblütezeit entfaltet sie in größeren Beständen Wirkung, wird im Verblühen aber eher unattraktiv. Auf trockenen Standorten ist das Laub mitunter schon zur Blütezeit vertrocknet.

Sie kann aufgrund der historischen Bedeutung als Färberpflanze  in Kloster- und Bauerngärten, einschürigen Magerwiesen aller Art oder auch in naturhaften Gehölz- und Waldrändern sowie Staudenfluren eingesetzt werden.

In blütenreichen Wiesenpflanzungen, die sich an natürlichen Streuwiesen orientieren, wären insbesondere Moor-Pfeifengras, Sumpf-Schafgarbe, Lungen-Enzian oder Pracht-Nelke gute Partner.



Auf trockeneren Standorten wie hier am Fuß eines Alpinariums bleibt die Färber-Scharte niedriger und das Laub vergeht frühzeitig.

Kultur

Die Art ist insgesamt sehr anpassungsfähig und benötigt auf sonnigen Standorten wenig gärtnerische Unterstützung.

Sorten:
  • ssp. monticola: kompaktere, niedrige Unterart der höheren Gebirgslagen von der Schweiz bis zum Balkan (nicht handelsüblich)
  • ssp. tinctoria: Nominatform (Handelsstandard)

Bilder