Nassella tenuissima (Stipa tenuissima) // Mexikanisches Federgras, Engelshaar

Familie Poaceae, Süßgräser
Pflanzen pro qm 16.00
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort/Herkunft von Nassella tenuissima (Stipa tenuissima)

Das Mexikanische Federgras hat ein ungewöhnlich disjunktes Verbreitungsgebiet. Zwischen dem Verbreitungsgebiet in Mexiko und den Vorkommen in Argentinien liegen einige tausend Kilometer. Zudem gibt es neophytische Vorkommen in Kolumbien, Süd-Afrika und Australien. Im Süd-Westen der USA gilt es als teilweise lästiger Neophyt, der sich vorrangig an gestörten, ruderalen Trockenstandorten etablieren konnte.

Nassella tenuissima stammt aus hochgelegenen Felssteppen. Die Standorte sind (voll-)sonnig, die skelettreich-durchlässigen, humusarmen Böden stickstoffarm und neutral bis schwach sauer.


Nassella tenuissima ist das ganze Jahr über attraktiv, im Sommer, wenn das Laub zur Hochblüte noch grün ist, erreicht es aber seinen Höhepunkt.

Beschreibung
Das Mexikanische Federgras ist ein sommergrünes Horstgras und erreicht in Blüte Wuchshöhen von bis zu 50 cm. Das früh austreibende, frisch-grüne Laub ist auffallend feinstrahlig. Die Blütenähren sind ausgesprochen federartig und luftig.

Mit dem Beginn der Blütezeit im Juli beginnt sich die gesamte Pflanze bräunlich-stroh-gelb zu verfärben. Nasella tenuissima bleibt dann aber bis weit in den Winter hinein zierend.

Das Mexikanische Federgras gilt als kurzlebig, in winterrauhen Regionen fällt es nach der dritten oder vierten Blüte oft aus. In wintermilden und/oder geschützten Lagen ist es aber durchaus dauerhaft und kann mit den Jahren überraschend große Horste entwickeln.

Im Handel wird die Art teilweise noch unter der alten Bezeichnung "Stipa tenuissima" geführt.

Als Saatgut wird die zumindest im Laubbild ähnliche, aber weitgehend unbekannte Nassella trichotoma angeboten. Sie ist blühschwächer und weniger spektakulär, was in Sondersituationen ja auch mal vorteilhaft sein kann.


Mit frosthartem Feigenkaktus und Kalifornischem Mohn ist das Mexikanische Federgras besonders konsequent kombiniert.

Verwendungshinweise
Nassella tenuissima ist ein apartes, mittlerweile sehr beliebtes Ziergras, das vorrangig in größeren Beständen flächenhaft eingesetzt werden sollte. So entstehen im Hochsommer anmutige Steppenbilder mit wellenartigen Windeffekten in den Feder-Rispen.

Aufgrund des zarten, niedrigen Wuchses ist es für den Vordergrund von Steppenpflanzungen und flache Steppenanlagen beinahe unentbehrlich. Es lässt sich vielfältig mit niedrigen Trocken-Stauden wie Bourgatts Mannstreu , aber auch sehr stimmig mit Palmlilien wie Yucca glauca oder auf geschützten, v.a. wintertrockenen Standorten ideal mit  Yucca rostrata verbinden.

Das extrem beliebte Arrangement mit Steppen-Salbei (Salvia nemorosa) und großblumigen Zierlauchen ist zwar eindrucksvoll, aber vielleicht mittlerweile doch etwas überstrapaziert. Wenn es Zierlauch sein soll, sind Vertreter der weniger nahrhaften Felssteppen wie Allium stipitatum oder sogar der heimische Kugelköpfige Lauch (Allium sphaerocephalon) besser geeignet als die stickstoffbedürftigen Hybrid-Lauche.

In größeren Töpfen können auf stilvoll-minimalistischen Terrassengärten ebenfalls schöne Wirkungen erzielt werden. Ein Durchfrieren des Wurzelballens sollte aber vermieden werden, wenn eine mehrjährige Kultur angestret wird.


In Kombination mit Lavendel macht man nichts falsch und erzielt ganzjährig attraktive Flächen.

Kultur/Pflege von Nassella tenuissima

Das Mexikanische Federgras ist wärmeliebend und hitzeverträglich. Sommerliche Trockenphasen stärken die Art im Konkurrenzkampf, da sie diese im Ruhestadium unbeschadet übersteht. Als lichtliebende, niedrige Art wird sie außerhalb von trockenen, armen, möglichst vollsonnigen Standorten rasch von wüchsigeren Konkurrenten verdrängt. In Mitteleuropa ist sie aber auch auf solchen Extremstandorten zumindest in niederschlagsreicheren Regionen nur mit erhöhtem Pflegeaufwand dauerhaft zu kultivieren.

Auffällig ist, dass die Art sich besonders gerne selbst in Flächen mit beengten Wurzelräumen wie Pflasterfugen, Felsritzen etc. einfindet. Während sie aus offenen Pflanzflächen oft mit den Jahren verdrängt wird, hält sie solche eroberten Wuchsorte ohne weitere Hilfe über Jahre.


Frühlingsaspekt des Mexikanischen Federgrases. Im Vordergrund beginnt sich Salvia sclarea zu entfalten.

Die Art ist etwas frostgefährdet und sollte vor winterlichen Ost- und Nordwinden geschützt stehen. Eine Pflanzung im Frühjahr hilft, Winter-Verluste zu reduzieren. Auch winterliche Nässe kann zum Ausfall führen.

Ob man im Frühjahr das strohige, abgestorbene Laub vor dem Neuaustrieb entfernt, ist von der jeweiligen Situation bzw. dem persönlichen Geschmack abhängig. Wo trocken-heißes Ambiente versinnnbildlicht werden soll, befreit man die Horste lediglich von locker sitzender Blattmasse. Will man sich eher am filigranen Austrieb als Zeichen des Aufbruchs erfreuen, nimmt man einen radikalen, tiefen Rückschnitt vor.

Soweit ausreichend offene, konkurrenzfreie Kies- oder Sandstellen vorhanden sind, neigt es zur Selbstversamung, wird in Mitteleuropa aber keinesfalls lästig.


Im Winter bestimmen die fahlen Stengel der abgefallenen Blüten-/Samenstände das Erscheinungsbild.

Sorten:
  • Pony Tails: elegant bogig überhängende Blüten- und Samenstände, sonst wie die Wildform, v.a. für erhöhte Standplätze, auf denen die Blüten-/Samenstände frei schweben können eine interessante Variation
  • Bilder










































    var. oreophila



    var. oreophila



    var. oreophila