Monarda fistulosa // Wilde Bergamotte, Wilde Indianernessel, Wilde Monarde

Familie Lamiaceae, Lippenblütler
Pflanzen pro qm 6.00
Wikipedia Monarda fistulosa
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Monarda fistulosa

Die Wilde Bergamotte kommt in mehreren Varietäten in den USA und Kanada östlich der Rocky Mountains bis zu den Ost-Küstenstaaten vor, meidet hier allerdings ozeanisch beeinflusste Regionen.


Üppig blühender Bestand im lichten Halbschatten auf nahrhaftem Kies

Monarda fistulosa besiedelt sonnige bis halbschattige, seltener licht-absonnige Waldlichtungen und Waldränder, frische Hochgras-Prärien und höhergelegene Auwiesen. Als versamungsfreudige Art ist sie v.a. an Standorten individuenreich anzutreffen, wo regelmäßige Bodenverletzungen auftreten.

Die Standorte sind frisch bis feucht, im Winter können sie im Bereich der Auen sogar kurzzeitig überstaut sein. Dennoch sind die Böden in der Regel recht gut drainierte, nahrhaft-humose Sand- und skelettreiche Lehmböden, die während der Sommermonate auch mal Trockenstress entwickeln können.

Gegenüber der Bodenreaktion ist die Art tolerant und wächst gleichermaßen auf alkalischen wie sauren Substraten.

Die Varietät Monarda fistulosa var. menthifolia kommt in der Osthälfte Nordamerikas auf trockeneren Standorten vor und dringt sogar in die trockenstressbetonten Kurzgras-Prärien vor.


Die Art hat sehr haltbare, aparte Samenstände

Beschreibung
Monarda fistulosa ist eine sommergrüne Staude von 60 bis 120 cm Wuchshöhe. Sie hat durch kurze Rhizomausläufer einen spürbaren Drang in die Breite, ist aber noch als horstartig zu betrachten. Im Vergleich zu vielen anderen Monarden ist sie einigermaßen langlebig.

Die Blütenköpfe mit den blass-violetten bis alt-rosa Blütenköpfen erscheinen ausdauernd von Mitte Juni bis Ende August. Die Blüten haben eine hohe Anziehungskraft für Insekten. In Nordamerika wird sie auch von Kolibris besucht.

Die kugelrunden Samenstände sind den Winter über strukturstabil und zierend.

Die Blätter duften aromatisch-herb mit Noten von Oregano und Thymian und werden ebenso wie die Blüten zum Würzen von Speisen - insbesondere Fleischgerichte - verwendet.

In Kultur befinden sich auch Monarda-Hybride mit Monarda didyma


Bei Monarda fistulosa var. menthifolia krönt eine einzelne Blüte den Blütenstiel.

Verwendungshinweise
Monarda fistulosa ist eine ansprechende Option insbesondere für Kräuter- und Bauerngärten.

Sie kann aber auch gut in Rabatten eingesetzt werden, wo sie leichter zu integrieren ist als die in der Blütenfarbe etwas aufdringlichere Monarda didyma.

Sehr überzeugend ist die Art mit mittelhohen Horstgräsern wie dem Kleinen Präriegras oder dem Tautropfen-Gras in prärieartigen Anlagen zu kombinieren. Dazu passen blühende Aspekte wie der Bleiche Scheinsonnenhut und silbrige Blattschmuckstauden wie der Ludwigs-Beifuß 'Valerie Finnis'.

Aufgrund der langen Blütezeit und des angenehmen Geruchs ist sie auch für Pflanzgefäße auf Balkonen und Terrassen eine gute Wahl.


Bei Monarda fistulosa var. fistulosa verzweigen sich die Blütenstiele.

Kultur
Auf nahrhaften, nicht zu oft austrocknenden Gartenböden ist die Art robust und zuverlässig. Im Winter wird sogar Staunässe gut ertragen, im Sommer wird hierdurch allerdings Mehltau begünstigt, insbesondere in Verbindung mit hoher Luftfeuchte und geringem Luftaustausch. Monarda didyma ist diesbezüglich aber deutlich anfälliger.

Mit Hilfe zweier Rückschnitte kann man die Blütenfreuden steigern. Dazu erfolgt gegen Ende Mai ein Rückschnitt vor der Blüte um ca. ein Drittel. Die Triebe verzweigen sich, der Habitus wird buschiger und der - etwas später einsetzende - Blütenansatz üppiger. Ein zweiter Rückschnitt kurz vor dem Ende der Hauptblüte erzeugt bei ausreichender Wasserversorgung einen ansehnlichen Zweitflor im Frühherbst.

Monarda fistulosa var. menthifolia x tetraploid ist kräftig und robust genug, um in mäßig nahrhaften und mäßig trockenen Wiesen etabliert werden zu können.

Die Wilde Bergamotte hat den stärksten vegetativen Ausbreitungsdrang unter den Monarden und kann zartere Stauden durchaus verdrängen. Die Teilung der Horste alle 2-3 Jahre schafft Abhilfe und steigert die Vitalität.

Monarda fistulosa neigt zudem zur Selbstversamung, wo offene Bodenstellen verfügbar sind, wird aber nicht lästig. Die Vermehrung ist außerdem leicht über Kopfstecklinge möglich, die von Mai bis Juni genommen werden können. Der Schnitt erfolgt unmittelbar unterhalb eines Internodiums.

Sorten:
  • Aquarius: Fistulosa-Hybride mit kräftig violett-rosa Blüten, 80-100 cm hoch, oft nur mäßig vital
  • Gouverneur Nelson: Wildform mit rosa Blüten, 100 cm hoch
  • Mohikaner: Auslese von var. menthifolia (s.u.), rosa Blüten, etwas spätere Blütezeit im Juli/August, Hochblätter mit verschieden breitem, grünen Rand und purpur-roter Mitte, bräunlich-rote Stengel, versamt nicht sortenecht
  • Petit Delight: 20-30 cm hoch, gedrungen-dichtwüchsig, violett-rosa Blüten, grünliche, rot-violett überlaufene Hochblätter, nicht sortenechte Versamung
  • Pummel: Auslese von var. menthifolia (s.u.), rosa Blüten mit grünen Hochblättern, versamt nicht sortenecht
  • var. fistulosa: 70-100 cm hoch, variable Blütenfarben von Weiß über blassem Rosa-Violett bis kräftigem Rosa, im oberen Drittel verzweigt (selten im Handel)
  • var. menthifolia: trockenheitsresistent, 40-70 cm hoch, alt-rosa bis blass-rosa-rote, etwas vergrößerte Blütenköpfe an meist unverzweigten Blütenstielen, rötlich-violett überlaufene, grau-grüne Hochblätter (selten im Handel)
  • x tetraploid: var. menthifolia Variante, Blüten rein-rosa, sehr vital, wüchsig und robust, bis 70 cm hoch, Laub deutlich nach Rosen duftend
  • Bilder






    var. fistulosa



    var. fistulosa



    var. fistulosa



    var. fistulosa



    var. fistulosa



    var. menthifolia



    var. menthifolia









    x tetraploid