Naturstandort von Ligularia stenocephala (Schmalköpfige Ligularie):
Ligularia stenocephala kommt oberhalb von 900 m bis etwa 3.000 m üNN im zentralen und nörlichen China sowie Taiwans und Teilen Japans vor.
Die Schmalköpfige Ligularie wächst an lichten, feuchten Stellen von Mischwäldern entlang von Wegen, Bächen und auf Lichtungen sowie sickerfeuchten Bergwiesen.
Die Bodensubstrate sind neutral bis sauer, humus- und stickstoffreich.
Die Wildform an einem sickerfeuchten Hang im Unterstand lichter Laubgehölze
Beschreibung
Die Schmalköpfige Ligularie ist eine horstige Staude mit bis zu 180 cm hohen Blütenständen. Die rundlichen Blättern sind groß, dunkelgrün und im Austrieb oft braun-rot. Die gelben Blütenkerzen erscheinen von August bis September.
Die großen Blätter haben eine eigentümliche Schildform mit leicht gezähnten Blatträndern. Sie erheben sich an langen Blattstielen 70 bis 80 cm in die Höhe.
Die Art benötigt einige Jahre, bis sie sich voll etabliert hat und zur vollen Wuchskraft findet. Dann entwickelt sie aber auch in die Breite entsprechenden Raumbedarf, wuchert aber nicht.
Mit Ligularia przewalskii bildet die Art Zucht-Hybriden, die unter den Sortennamen "The Rocket" und "Weihenstephan" gehandelt werden. Im Handel werden alle Sorten Ligularia stenocephala zugeordnet.
'The Rocket' kurz vor dem Aufblühen
Verwendungshinweise
Ligularia stenocephala ist eine beeindruckende Großstaude, die selten gärtnerisch verwendet wird.
Sie ist eine sehr gute Art für feuchte Stellen in großzügigen, exotischen Waldgärten im üppigen Verbund mit anderen Hochstauden oder für den asiatischen Garten an Gewässerufern oder sickerfrischen Stellen. Sie kommt v.a. im lichten Halbschatten bis lichten Schatten unter sommergrünen Bäumen zur Geltung .
Sie entwickelt auch als Solitär im Gebäudekontext an schattigen Mauern und Wänden schöne Aspekte. Es sollte aber immer ausreichend Raum zur Verfügung stehen, damit die Pflanzen sich voll entfalten können.
Kultur
Trockenphasen führen zu erschlaffendem Laub und senken die Vitalität deutlich herab. Auf dauerhaft frischen und feuchten Standorten ist die Schmalköpfige Ligularie nach der mehrjährigen Etablierungsphase robust und kann sich gegen Konkurrenz problemlos behaupten.
In sonnigen Lagen sollte die Art - wenn überhaupt - nur windgeschützt, bei hoher Luftfeuchtigkeit und dauerhaft feuchtem Boden eingesetzt werden.
Um auf Bewässerung verzichten zu können, muss die Art in feuchte Senken, an Gewässerufer oder an sonstigen Stellen mit erhöhtem Wasserzufluss gepflanzt werden.
Die Standorte können auch sumpfig sein oder gar zeitweilig einige Zentimeter überstaut sein.
Sorten:
- The Rocket: Hybridform mit Ligularia przewalskii mit stark gezähnten Blatträndern, in Blüte bis 180 cm hoch
- Weihenstephan: der Wildform recht ähnlich, nur gesägte Blattränder, in Blüte bis 180 cm hoch
- Zepter: ähnlich wie Weihenstephan, etwas zierlicher, in Blüte bis 160 cm hoch