Naturstandort von Echinops bannaticus: Die Banater Kugeldistel kommt im Süd-Osten Europas vom Balkan bis zum Schwarzen Meer vor.
In Mitteleuropa und auf den Britischen Inseln gilt die Banater Kugeldistel als eingebürgerter Neophyt. Auch in Teilen Frankreichs und dem südlichen Norwegen zeigen sich Einbürgerungstendenzen.
Die Vorkommen in
Deutschland konzentrieren sich auf die Mittelgebirgsregionen mit nördlichen Vorposten in Berlin und Hamburg. In der
Schweiz gibt es bislang lediglich Einzelfunde aus Gartenverwilderungen im Mittelland und im Wallis.
Echinops bannaticus wächst an (voll-)sonnigen, vorrangig südexponierten Waldrändern, entlang von Wegrainen und an Böschungen. In Deutschland findet sie sich vorrangig in ruderalen Staudenfluren z.B. entlang von Bahntrassen und auf Stadtbrachen.
Bevorzugt werden skelettreiche Mineral- und Lehmböden mit mehr oder weniger guter Stickstoff- und Basenversorgung.
Banater Kugeldistel kongenial mit Wilder Möhre
Beschreibung: Echinops bannaticus ist eine nicht allzu langlebige Staude mit typischen Habitus der Edeldisteln. Sie erreicht Wuchshöhen zwischen 60 und 120 cm. Das Laub ist durch eine spärliche, filzige Behaarung grau-dunkel-grün. V.a. die oberen Stängel sind dicht weiß behaart.
Die Art ist der bekannteren Ruthenischen Kugeldistel
(Echinops ritro) sehr ähnlich. Die Kugelblüten bleiben allerdings etwas zierlicher und die Standfestigkeit ist auch auf reichen Böden gut.
Die Blütenstände sind aufgrund ihrer Form schon lange vor dem Erscheinen der stahlblauen Kronröhren zierend und behalten zudem noch recht lange nach der Blüte einen stahlblauen Farbstich. Die eigentliche Blütezeit liegt ausdauernd von Anfang Juli bis Mitte August.
Im Herbst zerfallen die Samenstände aber und sind im Winter nicht wirklich zierend.
Die silbrig-grau-grünen Kugel-Knospen der Banater Kugeldistel bilden hier zusammen mit Wermut, Garten-Feinstrahl und Woll-Ziest ein kühles Formenspiel.
Verwendungshinweise: Echinops bannaticus wird wohl aufgrund der etwas kleineren Blütenkugeln seltener eingesetzt als die beliebte Ruthenischen Kugeldistel. Der natürlichere Habitus muss aber kein Nachteil sein. V.a. in Kies- und Steppengärten im Verbund mit höheren Gräsern wirkt sie sogar überzeugender.
Aber selbst in klassischen Rabatten und in ländlichen Gärten lässt sie sich harmonisch und zwanglos integrieren. Auch für die immer beliebter werdenden Schotterfluren im Straßenbegleitgrün eignet sie sich hervorragend.
Überzeugende Pflanzpartner für kühle Stimmungen sind insbesondere mittelhohe bis höhere Stauden mit silbrigem oder grau-grünem Laub wie Wermut
(Artemisia absinthium) oder Eselsdistel
(Onopordum acanthium) sowie weiß blühende Ruderalpflanzen wie der Garten-Feinstrahl
(Erigeron annuus) oder die Wilde Möhre
(Daucus carota).
Im Aufblühen zeigen sich subtile Übergänge vom Grau-Grün der Knospen zum Himmelblau der Blütenkrone.
Kultur: Die vollkommen winterharte Banater Kugeldistel gehört nicht zu den langlebigen Stauden, ausgesprochen kurzlebig ist sie aber auch nicht. Wo sich offene Bodenstellen zeigen, versamt sie sich zudem zuverlässig, ohne dabei sonderlich lästig zu werden.
Auf möglichst sonnigen Standorten mit schottrig-steinigen Lehmböden und mäßig trockener bis dauerhaft frischer Wasserversorgung fühlt sie sich am wohlsten und ist ohne nennenswerten Pflegeaufwand durchsetzungsfähig.
Winterliche Nässe, schwere und/oder verdichtete Lehmböden werden erstaunlich gut toleriert. Sehr humusreiche Böden sind allerdings eher ungünstig.
Je größer der Trockenstress, desto niedriger bleiben die Exemplare. Die Standfestigkeit ist generell gut.
Banater Kugeldistel am Dorfrand von Brodowin mit Graukresse
Sorten:
- Blue Glow: stahl-blaue Blüte
- Star Frost: rein-weiße Blüte
- Taplow Blue: intensiv stahl-blaue Blüte, fällt nicht samenecht und muss daher vegetativ vermehrt und in einer Pflanzung erhalten werden.