Crinum x powellii // Hakenlilie
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Familie |
Amaryllidaceae, Amaryllisgewächse
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Pflanzen pro qm |
8.00
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Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Crinum x powellii
Die Hakenlilie ist eine Hybride der Elternarten Crinum bulbispermum und Crinum moorei. Diese kommen in den Gebirgen Südafrikas in Höhenlagen zwischen 500 und 1.600 m bzw. 150 - 450 m üNN vor. Ab etwa 1.000 m üNN treten im Winter regelmäßig leichte Fröste auf.
Das Verbreitungsgebiet ist relativ niederschlagsarm, wobei der überwiegende Teil des Regens während der Vegetationsperiode fällt.
Die Hakenlilien wachsen an sommerfrischen, temporären Bachufern oder auf durchlässig-nahrhaften, höhergelegenen Schwemmbänken von Flüssen.
Während der Vegetationsperiode sind die Substrate dauerhaft frisch bis sickerfeucht, im Winter fallen sie oft längere Zeit trocken. Die Hakenlilien bevorzugen sonnige bis licht halbschattige Lagen.
Ein Horst von Crinum x powellii in Bestform.
Beschreibung
Die Hakenlilie ist ein in Mitteleuropa sommergrüner Zwiebelgeophyt, der nach einigen Jahren aus einer kräftigen Zwiebel bis zu 100 cm hohe, lang überhängende Blätter und 120 cm hohe Blütenstände treibt.
Die Blütezeit beginnt ab Mitte Juli und dauert kaum länger als zwei Wochen an. Die rosa Blüten stehen an einem kräftigen Blütenschaft in einer locker-kugeligen Dolde.
Der Zwiebelhals liegt in der Regel über der Erde. Mit der Zeit bilden sich dichte Horste durch Tochterzwiebeln, die nach etwa 5 Jahren erstmalig selber blühen und von Jahr zu Jahr höher und blütenreicher werden.
Verwendungshinweise
Hakenlilien sind exotische Erscheinungen, die in intensiv gärtnerisch betreuten, repräsentativen Anlagen, auf Terrassen und geräumigen Balkonen oder in mediterranen Gärten vorzugsweise in großen Pflanzgefäßen verwendet werden können.
Idealerweise stehen Hakenlilien erhöht auf Treppenstufen oder Mauern, damit das lang herabhängende Laub besser zur Geltung kommt. Die Laubstruktur ist aber auch hier nur mäßig überzeugend. Die Hakenlilie gehört damit zu den etwas hinterlistigen Gartenpflanzen: wer sie während ihrer zwei- bis dreiwöchigen Blütenphase erblickt, will sie unbedingt haben. Im Rest des Jahres ist sie aber ohne überzeugende ästhetische Funktion.
Blüten entwickeln sich nicht überall zuverlässig, am sichersten in stark wärmebegünstigten Lagen und an grün überwinterten Exemplaren.
Kultur/Pflege von Crinum x powellii
Crinum x powellii kann nur im Weinbauklima in besonders geschützten Lagen ohne zusätzlichen Winterschutz im Freiland überwintert werden. In milden Wintern kommt es auch in klimatisch rauheren Regionen immer mal wieder zu erfolgreichen Freilandüberwinterungen. Mit einer zusätzlichen, mindestens 30 cm starken Laubabdeckung werden auch durchschnittliche Winter in geschützten Lagen recht zuverlässig überstanden. Mit zunehmendem Alter nimmt auch die Winterhärte zu.
Es ist aber auch möglich, die ganze Pflanze vor den ersten Frösten kühl, hell und nicht gänzlich trocken zu überwintern. Dadurch bleibt das überhängende Laub erhalten und muss nicht erst im Laufe des Frühsommers wieder hergestellt werden. Austreibende Hakenlilien erinnern sonst recht lange an Maispflanzen.
An einem hellen Südfenster kann die Hakenlilie sogar bei Zimmertemperatur überwintert werden. Mitunter blüht sie dann nochmals im November.
In den Subtropen wie hier im Botanischen Garten von Funchal werden die Exemplare kaum kräftiger als in Mitteleuropa.
Die Art benötigt viel Licht und Nährstoffe auf durchlässigen, nicht staufeuchten Böden. Etablierte Exemplare sind auf guten Gartenböden nicht auf Bewässerung angewiesen.
Die Substrate sollten humos und schwach sauer bis schwach alkalisch sein.
Crinum x powellii ist mit etwas Engagement im Handel ausreichend sicher als Zwiebelknolle erhältlich.
Sorten:
Alba: rein-weiße Blüten, sonst wie der Typ
Dieser Bestand in Potsdam zeigt, warum das Blattwerk zwiespältig zu beurteilen ist.