Campanula patula // Wiesen-Glockenblume

Familie Campanulaceae, Glockenblumengewächse
Pflanzen pro qm 40.00
Wikipedia Campanula patula
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Campanula patula

Die Wiesen-Glockenblume kommt in ganz Europa bis in das westliche Sibirien von den Tieflagen bis in die subalpine Stufe vor. Sie fehlt nur in Skandinavien, ist hier aber mittlerweile eingebürgert.

In Deutschland ist sie in der gesamten Osthälfte von den Alpen bis zur Ostsee häufig, ist dafür aber in der nord-westdeutschen Tiefebene auffällig selten und zudem rückläufig. In der Schweiz findet sie sich zerstreut und fehlt in den Alpen oberhalb der hochmontanen Zone weitgehend.

Die licht- und wärmeliebende Wiesen-Glockenblume ist eine Kennart des mäßig nahrhaften Wirtschaftsgrünlandes auf kalkarmen, aber höchstens schwach sauren bis basenreichen, frischen, lehmig-sandigen bis sandig-lehmigen Böden.

Campanula patula in einem frischem Staudensaum mit Glatthafer und Weißem Labkraut

Man findet sie aber auch in mageren, basenreichen Trocken- und Halbtrockenrasen oder in mesophilen Staudensäumen entlang von gelegentlich gemähten oder beweideten Gehölzrändern.

Die Art ist als Zweijährige auf eine lockere Grasnarbe (einschüriger Mahdrhythmus) oder Störstellen (z.B. durch Viehtritt) angewiesen.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (8)  Temperatur (6)  Kontinentalität (4)  Feuchte (5)  Reaktion (7)  Stickstoff (5)

Campanula patula in einem mäßig trockenen Magerrasen in Brandenburg

Beschreibung
Campanula patula ist eine meist Zweijährige bis kurzlebige, locker-horstige Staude. Sie erreicht Wuchshöhen von 20 bis 40 cm.

Die mittel-violett-blauen bis himmel-blauen, seltener blass-blau-weißen Blüten erscheinen von Ende Mai bis Anfang Juli.

Standort in einem ausgetrockneten Straßengraben u.a. mit Garten-Feinstrahl

Verwendungshinweise
Die Wiesen-Glockenblume ist eine schöne Option für naturhafte, sonnige Wiesen mit einmaliger, später Mahd ab Anfang August. Die Art ist insgesamt eine dezente Erscheinung, die sich v.a. für detailreiche Pflanzungen und aufmerksame Betrachter eignet.

Die zarten Glöckchen harmonieren mit einer Vielzahl von Wiesenblüten. Sehr schön ist z.B. die Kombination mit der Wiesen-Wucherblume.

Sie kann aber auch in nicht zu trockenen Steppen- und Kiesgärten verwendet werden. Zumindest in den ersten Vegetationsperioden erzielt man mit Saatgut meist gute Blühergebnisse.

Die Wiesen-Glockenblume gemeinsam mit Kleinem Klappertopf und Hornklee in einer montanen Rinderweide

Kultur
Auf leichten, mäßig stickstoffreichen Lehmböden ist die Art in (voll-)sonnigen Lagen auf keine weiteren Pflegeeingriffe angewiesen und kann sich meist dauerhaft durch Selbstaussaat etablieren. Sie ist dabei natürlich nicht sonderlich zuverlässig und die Bestände können von Jahr zu Jahr stark schwanken.

Als Topfballen ist die Art nur mit Mühe zu beziehen, für großflächige Wiesen ist eine Etablierung über Saatgut die kostengünstigere und sehr gut funktionierende Alternative. Sämlinge setzen sich sogar in bestehenden Wiesen durch, wenn die Samen einige cm² offenen Boden vorbereitet bekommen.

Bilder