Calamagrostis brachytricha // Diamant-Reitgras
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Familie |
Poaceae, Süßgräser
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Pflanzen pro qm |
5.00
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Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Calamagrostis brachytricha
Das Diamant-Reitgras wird mittlerweile als ostasiatische Unterart des Wald-Reitgrases (Calamagrostis arundinacea) angesehen und kommt in weiten Teilen des zentralen und östlichen Asiens vor. Die in Europa gehandelten Pflanzen dürften überwiegend aus einer Sammlung von einem Standort in einem südkoreanischen Mittelgebirge stammen.
Calamagrostis brachytricha besiedelt vorrangig dauerhaft frische Säume entlang von Wegen, Gehölzrändern und Staudenfluren.
Die Standorte sind vollsonnig bis halbschattig. Bevorzugt werden tiefgründige, leichte Lehmböden oder anlehmig-humose Sand- bzw. Schotterböden. Sommerlicher Trockenstress kann auftreten.
Herrschaftliches Ambiente und Gegenlicht passen sehr gut zum Diamant-Reitgras.
Beschreibung
Das Diamant-Reitgras ist ein horstiges, sommergrünes Gras. Es bildet unter günstigen Umständen mit der Zeit durch sehr kurze Ausläufer eine voluminöse Gestalt.
Die lockeren Blütenstände erreichen 80 bis 100 (140) cm Höhe. Sie entwickeln sich je nach Standort und Sommerverlauf ab Anfang August bis Mitte September. Die Blüten sind zart rosa-rot-braun und nehmen mit der Samenreife einen lichten Ockerton an. Die Samenbildung erfolgt vegetativ (= apomiktisch), da kein Pollen gebildet wird. Dadurch sind alle Nachkommen Teil eines genetisch identischen Klons.
Die Samenstände sind bis in den Frühwinter strukturstabil und zierend.
Das Laub überläuft im Herbst häufig rötlich-braun bevor es abstirbt und den Winter in gedeckten Strohfarben verbringt. Die Herbstverfärbung kann sich je nach Witterungsverlauf früher oder später einstellen bzw. ausnahmsweise auch mal weitgehend ausfallen.
Unter optimalen Bedingungen nimmt auch Calamagrostis brachytricha - hier in Vollblüte - mit den Jahren üppige Dimensionen an.
Die wissensschaftlich korrekte Bezeichnung dürfte "Calamagrostis arundinacea ssp. brachytricha" sein. Die europäischen, auch in Mitteleuropa heimischen Formen der Art haben deutlich schlankere Blüten- und Samenstände, die zudem schon ab Mitte Juni erscheinen. Das Laub ist nahezu wintergrün und verfärbt sich im Herbst kaum.
Unter Garten-Gesichtspunkten erscheint daher die eigenständige Betrachtung von "Calamagrostis brachytricha" weiterhin hilfreich. Stattdessen wird aber auch die Verwendung des Sortennamen Calamagrostis arundinacea ‘Richard Lighty‘ vorgeschlagen, was sich im Handel aber bislang noch nicht widerspiegelt.
Verwendungshinweise
Calamagrostis brachytricha gehört sicher zu den ansprechendsten Ziergräsern. V.a. im Gegenlicht, wohlmöglich im Morgentau des Spätsommers, entstehen eindrucksvolle Bilder.
Es ist für eine ganze Palette von Einsatzmöglichkeiten sehr gut geeignet. Es kann flächig als Matrix für mäßig trockene bis leicht feuchte Präriesituationen, in kleinen Gruppen in Rabatten und Staudenanlagen oder auch als subtile Zierde in Pflanzgefäßen eingesetzt werden.
Leider erscheinen Blüte/Samenstände erst im späten Spätsommer. Bis dahin ist es über lange Monate ein etwas nichtssagendes Grasbüschel. Sowohl die europäische Verwandschaft als auch das zurecht sehr beliebte Calamagrostis x acutiflora stehen schon gut drei Monate früher im Blüten- und Samenschmuck. Dafür geht ihnen die Herbstfärbung ab.
Im herbstlichen Garten zieht es zwischen dem Rahmen aus Buchs, Lavendel und Liguster die Blicke auf sich. Der Baumstamm wird übrigens von Euonymus fortunei 'Minimus' eingegrünt.
Kultur/Pflege von Calamagrostis brachytricha
Etablierte Exemplare sind pflegeleicht und kommen auch auf leichteren, aber tiefgründigen Böden ohne zusätzliche Bewässerung über den Sommer. Ihre Wuchskraft ist auch ausreichend, um sich gegen Konkurrenzstauden sicher zu behaupten, zumal ein wenig Verschattung gut vertragen wird.
Das Diamant-Reitgras neigt deutlich zur Selbstversamung, wird dabei aber in der Regel nicht lästig. Wo sonnige Kies- und Schottersubstrate offen liegen, kann es aber auch zu heftigen Keimraten kommen. Die Samen benötigen keinen Kälteimpuls und kommen bei ausreichender Feuchte vom Frühling bis Herbst zur Keimung.
Auf sehr nahrhaften und gleichzeitig dauerfrischen Böden leidet die Standfestigkeit. Gelegentlicher Trockenstress wird gut vertragen.
'Lushan' zeigt noch Mitte April die luftigen Samenstände des Vorjahres.
Sorten:
Lushan: 80-120 cm hoch, etwas zierlicher wirkende Wildsammlung aus den Bergen im südlichen Osten Chinas, deutlich luftigere, zwei bis drei Wochen später einsetzende Blüten-/Samenstände, halb-wintergrün und weniger ausgeprägt herbstfärbend, im Versandhandel unproblematisch zu beziehen, sehr bzw. lästig versamungsfreudig
Mona: Variation aus Südkorea mit deutlich breiteren Blättern als der Standard-Klon, etwas luftigere Blüten, ca. zwei Wochen später, im Versandhandel mit etwas Engagement zu beziehen
'Lushan' erzeugt ab Ende September schaumige Blütenwolken.