Aster tataricus // Tataren-Aster

Familie Asteracea, Korbblütler
Pflanzen pro qm 4.00
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Aster tataricus

Die Tataren-Aster kommt in den Bergregionen des mittleren Chinas, der Mongolei und des östlichsten Russland über Korea bis nach Japan vor. Sie besiedelt die submontanen bis subalpinen Höhenlagen.

In Nordamerika ist Aster tataricus als Gartenflüchtling in der gesamten Osthälfte eingebürgert. Sie tritt hier vorrangig ruderal an Straßenböschungen und auf urbanen Brachflächen auf.

Im natürlichen Verbreitungsgebiet besiedelt sie eine große Bandbreite von Habitaten. Sie ist sowohl in frischen Wäldern und entlang von Flussufern bzw. auf Kiesbänken von Gebirgsflüssen als auch in sonnigen, selten gemähten Wiesen feuchter bis mäßig trockener Standorte anzutreffen.

Aster tataricus ist eine der vielen robusten und soliden Asternartigen mit naturhaftem Charme.

Beschreibung
Aster tataricus ist eine sommergrüne, durch Rhizomausläufer spürbar in die Fläche drängende Staude. Sie ist in der Wuchshöhe in Abhängigkeit von der Wasser- und Stickstoffversorgung ausgesprochen variabel. In sonnigen, armen und trockenstressbetonten Situationen erreicht sie nur 50 cm Wuchshöhe, ist aber vital. In schattigeren, dauerhaft frischen und nahrhaften Lagen wird sie gut 150 cm hoch.

Der Habitus wird von den bis zum obersten Drittel unverzweigten Stengeln mit den nahezu anliegenden Blättern und dem darüber trohnenden Blütenstand gekennzeichnet.

Sie gilt als eine der am spätesten blühenden Asternarten, die noch im November ihre mittelblauen bis lavendel-blauen Blütenköpfe zeigen können. In sonnig-warmen Lagen trifft man aber auch schon Anfang August blühende Exemplare, deren Hauptblüte gegen Mitte September vorüber ist.

Wie bei vielen Astern ist die Pappusfrucht den Winter über von dezentem Zierwert.

Die Standfestigkeit ist v.a. im Spätsommer/Herbst nicht immer voll befriedigend.

Verwendungshinweise
Unter den Asternartigen gibt es eine große Auswahl sehr ähnlicher Erscheinungen, deren Unterscheidung ohne Namensetikett nur den wenigsten Gartenbesuchern möglich ist. Die naturhafter anmutenden Asternvertreter erfreuen sich seit Jahren wachsender Beliebtheit in informeller arrangierten Staudenanlagen und verrichten hier einen soliden Job.

Der Tataren-Aster sollte großzügiger Platz eingeräumt werden und Kombinationen mit ebenfalls expansiven oder sehr robusten Stauden bzw. hohen Ziergräsern wie Calamagrostis x acutiflora bevorzugt werden. Sie ist dann ein ansprechendes Element in dynamischen Staudenpflanzungen und naturhaften Wiesenarrengements. Wo sie sich an ihre Begleiter anlehnen kann, beugt man zudem ihrer Neigung zum lagernden Wuchs vor.

Günstig sind Staudenpartner mit strukturstarken Samenständen, die der späten Blüte der Tataren-Aster einen Rahmen geben. Zu denken wäre z.B. an Achillea filipendulina, Monarda fistulosa, Rumex acetosa, Tanacetum vulgare oder auch Phlomoides tuberosa.

Sie kann auch unter lichten Baumbeständen in waldartigen Situationen verwendet werden. Interessanterweise wirkt sie auch in Kies- und Steppengärten stimmig.

Im Unterschied zu den artifizielleren Rauhblatt-Astern und Glattblatt-Astern ist zumindest die handelsübliche, kompakte Auslese 'Jindai' auch unter günstigsten Standortbedingungen ausreichend standfest. Wer es generell kompakter und etwas buschiger mag, kann zudem auch einen Rückschnitt um ca. 1/3 im Frühsommer erwägen.

Ohne stützende Begleiter ist die Standfestigkeit oft unbefriedigend.

Kultur
Die Art ist robust und anpassungsfähig an eine breite Standortamplitude. Selbst mäßig trockener, lichter Schatten wird toleriert, ohne ins Kümmerliche abzudriften.

Die Konkurrenzfähigkeit ist unter allen nicht zu extremen Standortbedingungen hoch und schwächere Begleiter werden meist verdrängt.

Sie drängt sichtlich in die Fläche und bildet lockere Horste.

Sorten:
  • Jindai: kompaktere Auslese, etwas geringerer Ausbreitungsdrang, kürzere Zungenblüten (Handelsstandard)
  • Bilder
























    Attribute

    Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blütenfarbe Blütezeit Zierwert Frucht
    Staude
    Blütenstauden/-Kräuter
    flächendeckend
    60-100 cm Höhe
    100-150 cm Höhe
    hell-blau
    blau
    September
    zierend/strukturstark
    Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche Bodenansprüche
    ungiftig
    unbedeutend
    mäßig trocken
    frisch
    wechselfeucht
    sommertrocken
    feucht
    vollsonnig
    sonnig
    halbschattig
    sommerlich schattig
    absonnig
    mäßig kalk-/basenreich
    ph-neutral
    kalkarm, leicht sauer
    (lehmiger/humoser) Sand
    durchlässiger Lehm
    Lehm
    Ton
    humos
    poröser Schotter
    starker Wurzeldruck
    kalk-/basenreich
    Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN Einsatzbereich
    arme Böden
    mittlere Böden
    reiche Böden
    sehr reiche Böden
    sehr wintermilde Lage
    Normal- bis winterrauhe Lage
    frostarme Lage
    ausgeprägte Warmlage
    hitzeanfällige Lage
    wintermilde Lage
    Warmlagen
    Asien
    Ostasien/China/Mandschurei
    Japan/Korea/Sachalin/Taiwan
    Sibirien
    befriedigend
    Gering
    strukturbildender Gruppen-Solitär
    Gruppen-Verbands-Pflanze
    unverträglich
    Repräsentative Gärten
    Steingarten/Alpinum
    Steppenpflanzung
    Waldgarten
    öffentliches Grün
    Straßenbegleitgrün
    Grünanlagen geringer Pflegestufe
    Grünanlagen hoher Pflegestufe
    Rabatte
    Handelsgängigkeit Belaubung Lebensbereich
    Nebensortiment
    sommergrün
    zierende Winterstruktur
    Gehölz/Wald
    Alpinum
    Wiesen
    Felssteppen
    Gehölzrand/Staudenfluren