Aster tataricus // Tataren-Aster
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Familie |
Asteracea, Korbblütler
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Pflanzen pro qm |
4.00
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Verbreitungskarte |
Verbreitungskarte
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Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Aster tataricus
Die Tataren-Aster kommt in den Bergregionen des mittleren Chinas, der Mongolei und des östlichsten Russland über Korea bis nach Japan vor. Sie besiedelt die submontanen bis subalpinen Höhenlagen.
In Nordamerika ist Aster tataricus als Gartenflüchtling in der gesamten Osthälfte eingebürgert.
Aster tataricus ist eine der vielen robusten und soliden Asternartigen mit naturhaftem Charme.
In Nordamerika tritt Aster tataricus vorrangig ruderal an Straßenböschungen und auf urbanen Brachflächen auf.
Im natürlichen Verbreitungsgebiet besiedelt sie eine große Bandbreite von Habitaten. Sie ist sowohl in frischen Wäldern und entlang von Flussufern bzw. auf Kiesbänken von Gebirgsflüssen als auch in sonnigen, selten gemähten Wiesen feuchter bis mäßig trockener Standorte anzutreffen.
Die sehr überzeugende 'Jindai' setzt Ende Oktober in dieser sommertrockenen Wiese den Farbakzent.
Beschreibung
Aster tataricus ist eine sommergrüne, durch Rhizomausläufer spürbar in die Fläche drängende Staude. Die Wildform ist in der Wuchshöhe in Abhängigkeit von der Wasser- und Stickstoffversorgung ausgesprochen variabel. In sonnigen, armen und trockenstressbetonten Situationen erreicht sie nur 50 cm Wuchshöhe, ist aber vital. In schattigeren, dauerhaft frischen und nahrhaften Lagen wird sie gut 150 cm hoch.
Der Habitus wird von den bis zum obersten Drittel unverzweigten Stengeln mit den nahezu anliegenden Blättern und dem darüber trohnenden Blütenstand gekennzeichnet.
Sie gilt als eine der am spätesten blühenden Asternarten, die noch im November ihre mittelblauen bis lavendel-blauen Blütenköpfe zeigen können. In sonnig-warmen Lagen trifft man aber auch schon Anfang August blühende Exemplare, deren Hauptblüte gegen Mitte September vorüber ist.
Wie bei vielen Astern ist die Pappusfrucht den Winter über von dezentem Zierwert.
Die Standfestigkeit der Wildform ist v.a. im Spätsommer/Herbst nicht immer voll befriedigend.
Verwendungshinweise
Unter den Asternartigen gibt es eine große Auswahl sehr ähnlicher Erscheinungen, deren Unterscheidung ohne Namensetikett nur den wenigsten Gartenbesuchern möglich ist. Die naturhafter anmutenden Asternvertreter erfreuen sich seit Jahren wachsender Beliebtheit in informeller arrangierten Staudenanlagen und verrichten hier einen soliden Job.
Der Tataren-Aster sollte großzügiger Platz eingeräumt werden und Kombinationen mit ebenfalls expansiven oder sehr robusten Stauden bzw. hohen Ziergräsern wie Calamagrostis x acutiflora bevorzugt werden. Sie ist dann ein ansprechendes Element in dynamischen Staudenpflanzungen und naturhaften Wiesenarrengements. Wo sie sich an ihre Begleiter anlehnen kann, beugt man zudem der Neigung der Wildform zum lagernden Wuchs vor.
Günstig sind Staudenpartner mit strukturstarken Samenständen, die der späten Blüte der Tataren-Aster einen Rahmen geben. Zu denken wäre z.B. an Achillea filipendulina, Monarda fistulosa, Rumex acetosa, Tanacetum vulgare oder auch Phlomoides tuberosa.
Sie kann auch unter lichten Baumbeständen in waldartigen Situationen verwendet werden. Interessanterweise wirkt sie auch in Kies- und Steppengärten stimmig.
Im Unterschied zu vielen Sorten der Rauhblatt-Astern und Glattblatt-Astern ist zumindest die handelsübliche, kompakte Auslese 'Jindai' auch unter günstigsten Standortbedingungen ausreichend standfest. Wer es generell kompakter und etwas buschiger mag, kann zudem auch einen Rückschnitt um ca. 1/3 im Frühsommer erwägen.
Ohne stützende Begleiter ist die Standfestigkeit oft unbefriedigend.
Kultur/Pflege von Aster tataricus
Die Art ist robust und anpassungsfähig an eine breite Standortamplitude. Selbst mäßig trockener, lichter Schatten wird toleriert, ohne ins Kümmerliche abzudriften. Das gilt auch für sommertrockene, sonnige Standorte unter Konkurrenz von kräftigen Wiesengräsern.
Die Konkurrenzfähigkeit ist unter allen nicht zu extremen Standortbedingungen hoch und schwächere Begleiter werden oft verdrängt.
Der Siegeszug der Tataren-Aster wird allerdings effektiv von Nacktschnecken gebremst. Etablierte Bestände sind zwar stark genug, die Atacken im Frühling zu überstehen. Jungpflanzen können aber so stark geschwächt werden, dass sie ausfallen.
Saatgut keimt bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen um 20 Grad innerhalb von zwei Wochen willig. Ein vorhergehender Kälteimpuls ist nicht notwendig. Die Samen sind Lichtkeimer und werden nur dünn mit Substrat bedeckt. Nach der Keimung wirken sich etwas kühlere Temperaturen günstig auf die Entwicklung aus.
Der Ausbreitungsdrang der Wildform ist gut erkennbar.
Sorten:
Jindai: 140 cm hoch, gut standfest, etwas geringerer Ausbreitungsdrang, kräftig violette Blüte, sehr aparter Farbton (Handelsstandard)