Allium lusitanicum // Berg-Lauch

Familie Amaryllidaceae, Amaryllisgewächse
Pflanzen pro qm 200.00
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort/Herkunft von Allium lusitanicum

Der Berglauch ist in Europa von der iberischen Halbinsel bis in das südwestliche Russland verbreitet. Auf den britischen Inseln und dem niederschlagsreichen westlichsten Mitteleuropa fehlt Allium lusitanicum. Die Skandinavischen Vorkommen sind zumindest im Westen neophytisch.

In Deutschland liegt der Vorkommensschwerpunkt in den östlichen, kontinentaler geprägten Mittelgebirgsregionen. Im Tiefland gibt es im östlichen Brandenburg, an der mecklenburgischen Ostseeküste und in den niederschlagsarmen Lössbörden im Regenschatten östlich des Harzes einzelne Vorposten. Einzelvorkommen im Nroden Schleswig-Holtsteins sind erloschen.

In der Schweiz ist er in den wärmebegünstigten Teilen der Voralpen und der Alpen sowie im Tessin recht häufig.

Allium lusitanicum am Naturtandort in einem kontinentalen Steppenrasen bei Prenzlau u.a. mit Seseli annuum, Veronica spicata, Karthäuser Nelke und einzelnen Stipa capillata.

Der Berg-Lauch ist eine Kennart der stark trockenen, ausgesprochen stickstoffarmen Mauerpfefferfluren auf flachgründigen Felsköpfen.

Er ist zudem stetig in basenreichen Sand-Trockenrasen und in extrem trockenen Ausprägungen der Trespen-Magerrasen auf Kalk-Skelettböden. In Ermangelung von Felsköpfen sind diese Sand-Trockenrasen im Tiefland die typischen Habitate.

Die Art ist ausgesprochen lichtbedürftig und kommt nur in vollsonnigen Lagen dauerhaft vor. Die humusarmen Böden sind stark alkalisch bis höchstens schwach sauer.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (9)  Temperatur (-)  Kontinentalität (5)  Feuchte (2)  Reaktion (6)  Stickstoff (2)

Allium lusitanicum kurz vor dem Aufblühen

Beschreibung
Allium lusitanicum ist ein sommergrüner Zwiebelgeophyt, der Wuchshöhen von 20 bis 30 cm erreicht. Ab Ende Juli bis Anfang September erscheinen blass violett-rosa, halbkugelige Scheindolden. Sehr selten sind Exemplare mit créme-weißen Blüten.

Wie bei vielen Sommerblühenden Lauchen sind die Zwiebeln eher als Rhizome zu bezeichnen, die sehr langsam kleine Horste aufbauen. Sehr charakteristisch ist der dreikantige Blütenstengel.

Das frisch-grüne Laub riecht beim Zerreiben stark nach Lauch und kann ähnlich wie Schnittlauch verwendet werden.

Due Art wurde früher als europäische Unterart der zentral- und ostasiatisch verbreiteten Allium senescens angesehen. Im Handel wird sie daher häufig noch entsprechend als "Allium senescens ssp. montanum" geführt. Da Allium senescens deutlich kräftiger als Allium lusitanicum wird, ist die Trennung auch unter Gartengesichtspunkten zu begrüßen.

Verwendungshinweise
Der Berglauch ist eine schöne Bereicherung für naturhafte Magerwiesen und Steppenrasen. Für eine wirksame Wahrnehmung sollte die Art in großen Gruppen oder flächenhaft eingesetzt werden. Im Verbund mit niedrigen Horstgräsern entsteht ein betont trocken-warmes Ambiente.

 Berglauch namensgerecht auf Felschotter im Alpinarium.

Idealerweise ist die umgebende Vegetation lückig und nicht wesentlich höher als das Laub des Berg-Lauches. Andernfalls ist die Art schlecht wahrnehmbar und verfehlt ihre Wirkung bzw. fällt durch Lichtmangel früher oder später aus.

In der Gartenkultur relevante Partner der flachgründigen Felsrasen sind z.B. Pfings-Nelke (Dianthus gratianopolitanus), Wimper-Perlgras (Melica ciliata), Scharfer Mauerpfeffer (Sedum acre) und Weißer Mauerpfeffer (Sedum album).

Die Art wird zwar selten verwendet, ist im Versandhandel aber gut erhältlich. Sie wird in der Regel noch unter "Allium senescens" gehandelt.

In gedecktem Weiß blühende Exemplare trifft man nur sehr elten an.

Kultur/Pflege von Allium lusitanicum
Allium lusitanicum benötigt vollsonnige Standorte, die zudem ohne Lichtkonkurrenz durch höhere Stauden oder gar Sträucher sein müssen.

Eine dauerhafte Kultur ist nur auf sehr armen, trockenen Standorten sinnvoll. Dies gelingt am besten auf flachgründigen Felsstandorten mit 25-30 cm Substratstärke. Andernfalls ist es in Kultur sehr schwierig, hinreichend nährstoffarme und trockene Bedingungen herzustellen. Selbst gewaschener Spielsand ist in den ersten Jahren eher noch zu nahrhaft.

Unter konkurrenzarmen Bedingungen versamt sich der Berglauch willig und bildet mit der Zeit größere Bestände. Er benötigt hier recht wenig Aufmerksamkeit. Die Anzucht aus Samen ist zuverlässig und ergiebig möglich. Die Samen benötigen keinen Kälteimpuls und keimen bei gleichmäßiger Feuchte und Wärme rasch.

Allium lusitanicum bleibt auch in Kultur auf weniger tresbetonten Standorten zierlich und entwickelt sich blühfreudig.

Bilder