Allium ampeloprasum // Ackerlauch

Familie Amaryllidaceae, Amaryllisgewächse
Pflanzen pro qm 30.00
Wikipedia Allium ampeloprasum
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort/Herkunft von Allium ampeloprasum

Der Ackerlauch ist im gesamten Mittelmeerraum sowie um die südliche Hälfte des Kaspischen Meeres verbreitet. Er steigt von den Tiefebenen bis in gut 1.000 m üNN auf.

Wildform von Allium ampeloprasum in einer naturalistischen Trockenwiese zusammen mit Feld-Mannstreu

Allium ampeloprasum findet sich an stickstoffreicheren Stellen von mehr oder weniger trockenen Wiesen, am sonnigen Rand von Gebüschen und an ruderalisierten Stellen wie Straßenböschungen oder Bahndämmen. Die (voll-)sonnigen Standorte sind deutlich wärmebegünstigt.

Die feinerdereichen, skelettreichen Böden sind humusarm und reagieren stark alkalisch bis neutral. Die Stickstoffversorgung ist hoch.

Ökologische Zeigerwerte nach Tela Botanica  ... zur Legende
Licht (8)  Temperatur (8)  Kontinentalität (3)  Feuchte (3)  Reaktion (8)  Stickstoff (7)

Wildform mit Herzgespann im Hintergrund

Beschreibung
Der Ackerlauch ist eine sommergrüne Staude. Die Blütenstände erheben sich je nach Stickstoffversorgung zwischen 70 und 150 cm über den Boden.

Die Pflanze entspringt einer mehr oder weniger stark ausgeprägten Knolle. Sie ist ähnlich wie beim Knoblauch in Zehen unterteilt. Es werden außerdem auch Tochterknollen und überdauerungsfähige Brutknollen bildet.

Die langen, schlanken Blätter sind leicht grau-grün und zur Blützeit bereits weitgehend hinfällig.

Die fleischlich-rosa Blütenbälle erscheinen Mitte Juli bis Anfang August. Sie erreichen einen Durchmesser von meist 6 bis 10 cm. Die Art ist formenreich und es kommt auch vor, dass Brutzwiebeln in den Blütenständen gebildet werden.

Allium ampeloprasum wird seit Urzeiten kultiviert und ist die Stammform der Perlzwiebel und des weniger bekannten Elefanten-Knoblauchs. Er ist eng verwandt mit Allium porrum, der Stammform des Porree.

Die Samenstände der Wildform sind keine aufregende Augenweide, aber auch nicht unansehnlich.

Verwendungshinweise
Die Wildart wird kaum gehandelt und wird auch so gut wie nicht gärtnerisch verwendet. Bei den meisten Zierlauchen ist das Laub zur Blütezeit wenig ansprechend, beim Ackerlauch drängt es sich aber zusätzlich durch den hohen Ansatz am Stengel auch noch unnötig ins Blickfeld.

Außerdem gibt es eine Vielzahl Hoher Zierlauche mit größeren, kräftiger gefärbten Blütenständen. Und auch unter den naturhafteren Wildformen finden sich ansehnlichere Alternativen wie z.B. Allium stipitatum.

Wenn man als innovativer Geist dennoch einen Einsatz ins Auge fassen möchte, bieten sich halbhohe Wiesen auf eher trockenen Standorten an. Echte Steppenrasen sind etwas ungünstiger, weil Allium ampeloprasum für die Hungerkünstler der Steppen einen zu hohen Stickstoffedarf hat. Als Wiesenmatrix kommen z.B. Glatthafer oder das Berg-Reitgras in Frage.

Seine eigentliche Bedeutung liegt aber zweifellos im Gemüsegarten mit den entsprechenden Kultursorten.

Detail während der Vollblüte.

Kultur/Pflege von Allium ampeloprasum

Allium ampeloprasum ist in sonnig-warmen Lagen auf nahrhaften Böden robust und zuverlässig. Die Winterhärte ist relativ gut, wo öfter kräftige Kahlfrostphasen auftreten, sollte man geschützte Lagen wählen.

Kultursorten erbringen auf frischen, kräftigen Gartenböden ohne Trockenstress die höchsten Erträge.

Wo man keine Sorgen vor übermäßig harten Wintern ohne schützende Schneedecken haben muss, steckt man die Saat-Knollen des Riesenknoblauchs im Herbst in die Erde und erzielt so die höchsten Erträge. Ansonsten wartet man damit bis zum Frühlingsanfang.

Die kleinen, milden Perlzwiebeln werden ab Anfang April direkt ins Freiland gesäät und sind dann ab Mitte/Ende August erntereif. Die Keimung erfolgt bei Temperaturen zwischen 16 und 20 Grad. Bei Vorkultur ab Januar muss nach der Keimung kühler weiterkultiviert werden. Die Pflanzung ins Freiland erfolgt ab Anfang April.

Sorten:
  • Perlzwiebel: kleine, ca. 3 cm große Gemüseknollen mit ebenfalls verwertbarem Laub, Vermehrung über Saatgut
  • Riesenknoblauch: großes, 100 bis 400 g schweres Knollengemüse, es werden keine Samen ausgebildet, die Vermehrung erfolgt über die Zehenknollen oder die Brutzwiebeln, geschmacklich deutlich milder als Knoblauch, Ernte ab Mitte Juli
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