Agastache foeniculum // Duftnessel, Anis-Ysop

Familie Lamiaceae, Lippenblütler
Pflanzen pro qm 6.00
Wikipedia Agastache foeniculum
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort/Herkunft von Agastache foeniculum

Der Anis-Ysop kommt im gesamten nördlichen Nordamerika in Prärien und Savannen sowie an ruderalisierten Standorten wie Straßenböschungen vor.

Er wächst auf relativ nahrhaften, mehr oder weniger neutralen und in der regel dauerhaft frischen oder nur selten und kurz trockenfallenden Standorten. Die Substrate sind skelettreich-durchlässig.

Bevorzugt werden sonnige bis halbschattige Lagen.


Zum Ende des Hochsommers verfärbt sich das Laub oft gelblich-grün und ist nicht zwingend ein Anzeichen von Mangelerscheinungen.

Beschreibung
Die Duftnessel ist eine sommergrüne, horstig-buschige Staude, die je nach Stickstoffreichtum des Substrates Wuchshöhen von 50 bis 150 cm erreicht. Die Blattunterseiten sind weiß-grau behaart, die Blätter wirken dadurch leicht mehlig. Die Blattoberseite ist dagegen leicht glänzend grün.

Die meist blass violett-blauen Blüten erscheinen ausdauernd von Anfang Juli bis Anfang September. Sie weisen ein spürbares Längenwachstum auf und sorgen über den Sommer für einen ansprechenden Wandel des Erscheinungsbildes.


Ungewöhnliche, etwas ruderal anmutende Staudenpflanzung zusammen mit der einjährigen Großen Knorpelmöhre und der zweijähigen Wilden Karde.

Die Samenstände geben Pflanzflächen eine interessante Winterstruktur, wobei der Betrachter schon eine gewisse Aufgeschlossenheit für morbiden Charme mitbringen sollte.

Die gesamte Pflanze duftet ausgeprägt nach Anis, die Blätter können für Tees verwendet werden. Der Geschmack ist relativ mild, aber intensiv.


Fenchel ist in jeder Hinsicht ein idealer Hintergrund für Garten-Duftnesseln

Sehr ähnlich ist die ostasiatische, noch kurzlebigere Agastache rugosa, die etwas wüchsiger ist und keine weißlich behaarte Blattunterseite, dafür aber etwas längere Blattstiele aufzuweisen hat. Agastache rugosa ist zudem versamungsfreudiger.

Beide Arten bilden auch die sterile Hybride Agastache rugosa x foeniculum, die noch etwas ausdauernder blüht, ebenfalls kurzlebig ist aber meist noch im dritten Standjahr einigermaßen vital ist.

Synonym wird gelegentlich Agastache anisata verwendet.


In ländlichen Gärten ist der Anis-Ysop eigentlich immer überzeugend.

Verwendungshinweise
Agastache foeniculum wird vorrangig in Stauden- und Sommerrabatten verwendet. Sie ist hierbei sowohl im ländlichen als auch im urbanen Kontext stimmig.

Im Grunde ansprechender ist sie in naturhaften, eher frischen denn mäßig trockenen Kiesgärten, Steppen- oder Präriepflanzungen im Verbund mit mittelhohen Ziergräsern. Sie kann in Neuanlagen gut über Direktaussat etabliert werden und fungiert dann als Blender bis zum Flächenschluss der Dauerpflanzen.

Als Kräuterpflanze kommt eine Verwendung in Bauern- und Duftgärten in Frage.


Mit der Wilden Artischocke ergeben sich schöne Farbharmonien und Form-Kontraste.

Kultur/Pflege von Agastache foeniculum

Der Anis-Ysop kommt in Mitteleuropa generell sicher über die Winter. Nur in ungünsitgen Lagen oder winterrauhen Regionen gelangt er mitunter an die Grenzen seiner winterlichen Möglichkeiten.

Der Anis-Ysop funktioniert in allen mehr oder weniger sonnigen Lagen auf frischen Mineralböden zuverlässig. Optimal entwickelt er sich, wenn er keinen oder nur selten Trockenstress ertragen muss. Auf mäßig trockenen Substraten bleibt die Entwicklung zurückhaltender, aber keinesfalls kümmerlich. Allerdings lässt er rasch das Laub hängen und macht dann einen traurigen Eindruck. Er erholt sich bei Wassergabe aber rasch wieder.

Staufeuchte ist dagegen ganzjährig ungünstig und führt im Winter nicht selten zu Totalverlusten.

Die Stickstoffversorgung sollte mäßig bis gut sein, damit die Art weder kümmert noch allzu mastig daherkommt.

Die Art ist kurzlebig und schwächelt meist schon im dritten Standjahr. Sie samt sich aber sehr willig aus, wo sie offene Bodenstellen vorfindet. Lästig wird sie dabei nicht, nur Standorttreue darf man von ihr nicht erwarten.

Ein Rückschnitt direkt nach der Blüte sorgt für eine bodennah bessere Bestockung und wirkt etwas lebensverlängernd. Man verzichtet dann aber auf die Winterstruktur.

'Album' ist ein seltener Gartengast.

Sorten:
  • Album: creme-weiße Blüten, grüne Kelche, schwachwüchsiger, bis 100 cm hoch
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