Wisteria floribunda // Japanischer Blauregen
Beschreibung
Naturstandort von Wisteria floribunda
Der Japanische Blauregen kommt in japanischen Bergwäldern an sonnigen Waldändern und Lichtungen vor. Auf der Koreanischen Halbinsel und in Teilen der USA hat sie neophytische Vorkommen.
Die Art wächst vorrangig auf auf sauren bis schwach alkalischen, nahrhaften Böden.
Die Wasserversorgung ist frisch, auch etwas feuchtere Standorte werden toleriert, soweit keine Staufeuchte auftritt.
Wisteria floribunda sehr malerisch an einer Fassade.
Beschreibung
Der Japanische Blauregen ist ein 15 bis 20 m hoher, sommergrüner, rechtswindender Kletterstrauch. Mit etwas Mühe kann die Art auch zum Hochstamm erzogen werden, was ein durchaus erstaunlicher Anblick ist.
Die stark duftenden, violetten bis violett-blauen Blüten stehen in 30 bis 50 cm langen, hängenden Trauben. Die Blüten öffnen sich von Mitte Mai bis Anfang Juni zusammen mit dem Laubaustrieb.
Die Fruchtstände sind stark giftig und können zum Tode führen. Im Winterhalbjahr verfärben sie sich schwarz-braun und sind ein durchaus zierender Anblick.
Das Laub verfärbt sich spät im Herbst zierend, aber nicht spektakulär in warmen Gelbtönen.
Der sehr ähnliche Chinesische Blauregen (Wisteria sinensis) ist noch etwas wuchskräftiger, linkswindend und blüht etwas früher, kurz vor dem Laubaustrieb.
Wisteria floribunda 'Alba'. Wo derart beengter Raum zur Verfügung steht, muss konsequent geschnitten werden.
Verwendungshinweise
Blauregen sind eindrucksvolle Klettersträucher von unbändiger Wuchskraft. An Fassaden besteht die Gefahr, dass Dachbleche und Regenrohre beschädigt werden.
Günstiger ist ein Einsatz in Groß-Bäumen, stabilen Pergolen, Laubengängen oder Stahl-Masten. Stahlseile sind weniger günstig, da sich die Triebe hier mitunter selber die eigenen Leitungsbahnen abklemmen und absterben.
Gefüllte Sorten wie 'Violacea Plena' sieht man seltener. Die Blütenstände wirken deutlich wuchtiger.
Der Blütenflor setzt erst nach einigen Jahren ein und entfaltet - richtiges Schnittregime vorausgesetzt - von Jahr zu Jahr größere Üppigkeit.
Wisteria sinensis ist wegen der Blüte vor dem Laubaustrieb die exotischere Erscheinung und zumindest in asiatischen Gestaltungsansätzen die konsequentere Wahl. Außerdem zeigt sie sich insgesamt oft blühfreudiger.
Kultur
Wisteria floribunda ist unter allen kultivierten Wisterien die winterhärteste Alternative. Da die anderen Arten aber ebenfalls ausreichend zuverlässig winterhart sind, hat dieser Aspekt nur in Regionen mit regelmäßig heftigen Winterverläufen eine Relevanz.
Wisterien bevorzugen dauerhaft frische, lockere und tiefgründige Böden in (voll-)sonnigen Lagen. Die Blüten von Wisteria floribunda sind kaum noch spätfrostgefährdet, windgeschützte, wärmebegünstigte Süd- und Westlagen sind daher nur in rauhen Lagen dringend erforderlich.
Auf dauerhaft gut wasserversorgten - keinesfalls staufeuchten - Böden gedeihen sie am Besten. Nach der Etablierung überstehen sie aber auch auf leichteren Böden wegen der hier tiefreichenden Wurzeln sommerliche Trockenphasen klaglos.
Als Liane darf die Art nur in kräftigen Großbäumen zum Einsatz kommen.
Will man wirklich überwältigende Blütenkaskaden erzielen und wild wuchernde Rankgestrüppe vermeiden, muss dem regelmäßigem Schnitt des Blauregens große Sorgfalt gewidmet werden. Blauregen blühen an ausgereiften Kurztrieben, die erst etwas ältere Pflanzen ausbilden.
Daher müssen die peitschenartigen Langtriebe, die von Frühling bis Spätsommer getrieben werden, auf zwei Knospen (Augen) eingekürzt werden. Dies sollte wenigstens zweimal, besser drei oder gar viermal jährlich vorgenommen werden, um nicht vor den Langtrieben eines Jahres kapitulieren zu müssen.
Es ist sicherer, auf Material aus Qualitätsbaumschulen statt auf günstigerer Baumarktware zurückzugreifen. Letztere bieten oft Sämlingsvermehrte Exemplare an, deren Blütenfarbe variieren kann und die meist weniger blühfreudig sind als veredelte Ware. Hierbei werden bekannt Reiser bekannt blühstarker Exemplare auf eine Sämlingsunterlage gepfropft.
Lauschige Laube aus Blauregen. gut erkennbar sind die im Alter kräftigen Schlingäste.
Sorten:
Alba: weiße Blüte
Black Dragon: zweifarbige, weiß und kräftig-violett-blaue, gefüllte Blüten
Blue Dream: kräftig mittel-blaue Knospen und himmmelblaue Blüte, frühblühend, sehr starkwüchsig, mäßig duftend, Nachblüte eher spärlich
Honbeni: helle-rosa Blüte mit zartem Blaustich, frühblühend, starkwüchsig, mäßig duftend, Nachblüte eher spärlich, AGM-prämiert
Issai-naga: kräftig-blaues Schiffchen und himmmelblaue Blüte, insgesamt leichter Violettstich, frühblühend, sehr starkwüchsig, höchstens mäßig duftend, kaum Nachblüte
Kyushaku: hell violett-blaue Blüte, mittel-frühblühend, sehr starkwüchsig, höchstens mäßig duftend, kaum Nachblüte, AGM-prämiert
Shiro noda: weiße Blüte, frühblühend, sehr starkwüchsig, mäßig, unangenehm duftend, kaum Nachblüte, AGM-prämiert
Violacea Plena: violette, gefüllte Blüte, insgesamt blühfaul, kaum Nachblüte, sehr starkwüchsig, frühblühend, in wärmebegünstigten und milden Klimaten überzeugender, AGM-prämiert
Fett: ausgezeichnete Sorten Unterstrichen: sehr gute Sorten
Bewertungen auf Basis des Sichtungsergebnisses des Arbeitskreis Bundesgehölzsichtung