Typha minima // Zwerg-Rohrkolben

Familie Typhaceae, Rohrkolbengewächse
Pflanzen pro qm 4.00
Wikipedia Typha minima
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Typha minima: Der Zwerg-Rohrkolben kommt in Europa von Frankreich bis Süddeutschland und von Italien über Süd-Ost-Europa bis Klein-Asien und weiter über Zentral-Asien bis zur chinesischen Pazifikküste vor.

In Deutschland ist die Art vom Aussterben bedroht. Die Vorkommen entlang des Oberrheins sind bis auf wenige Restpopulationen erloschen. Lediglich am Lech und mit Abstrichen am Inn bestehen noch nennenswerte Vorkommen. In der Schweiz gibt es noch nennenswerte Vorkommen im Mittelland, im Wallis sowie vereinzelt in den OStalpen und dem Tessin.



Teichufer entsprechen zwar nicht dem natürlichen Schwerpunktvorkommen, trotzdem ist Typha minima hier immer eine gute Wahl.

Typha minima ist ein stark lichtliebender Rohboden-Pionier und Charakterart der Zwerg-Rohrkolben-Gesellschaft der Flussauen. Er wächst auf basenreichen, ausgesprochen sticksoffarmen Schwemmsandböden. Die Art dringt von der Mittelwasserlinie bis in etwa 20 cm Wassertiefe vor.

In den Zentral-Alpen findet sie sich auch in von kalkreichen Grund- und Sickerwasser gespeisten Flachmooren (Davalls-Seggen-Rieden).

Die Wuchsorte sind auffällig kontinental getönt, d.h. von kalten Wintern und heißen, trockenen Sommern geprägt.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG (1992)   ... zur Legende
Licht (8)  Temperatur (-)  Kontinentalität (7)  Feuchte (9)  Reaktion (8)  Stickstoff (2)



Naturhafter Teichrand mit üppigen Bestand von Zwerg-Rohrkolben mit Blut-Weiderich. Der anschließende Saum mit Frauenmantel wirkt dagegen etwas befremdlich.

Beschreibung

Typha minima ist eine sommergrüne Sumpfpflanze von etwa 60 cm Höhe. Sie bildet durch kürzere Rhizome auf konkurrenzarmen Standorten rasch große und dichte Bestände.

Die charakteristischen, dunkel-braunen Blütenkolben entwickeln sich ab Juli und sind bis in den Winter zierend. Sie lösen sich im Frühjahr als weiße "Wattebäusche" auf.



Die weiblichen Blüten bilden die kugelförmige Basis, während die Spitze von den männlichen Blüten gebildet wird.

Verwendungshinweise

Der Zwerg-Rohrkolben ist mit seinen aufstrebenden, schlanken Blättern und dem charakteristischen, fast kugel-rundem Blütenstand eine aparte Erscheinung.

Er kann an sonnigen Gewässerufern, Sumpfbeeten und an feuchten bis nassen oder flach übertauten Stellen gut mit anderen, niedrigen bis mittelhohen Sumpfstauden vergesellschaftet werden. An Feuchtstellen im Alpinarium sind Partner wie die Davalls Segge und das Breitblättriges Wollgras soziologisch korrekte und ansprechende Begleiter. Im Vordergrund des "Felsen-Sumpfs" können niedrige Arten wie Mehlprimel, Sumpf-Stendelwurz oder der unter Zieraspekten unterbewertete Schnittlauch das Bild komplettieren.

Ansprechende Bilder lassen sich auch in größeren Wasserbecken erzielen.



Typha minima in einer Feuchtstelle in einem Felshang, die natürlichen Gebirgsstandorten nachempfunden ist.

Kultur

Konkurrenzsstarke Hochstauden verdrängen Typha minima durch Verschattung relativ rasch. Vermeidet man die Kombination mit solchen Konkurrenten, kann man die Art aber gefahrlos auch auf nahrhafteren Substraten kultivieren.

Gut geeignet sind flach überstaute Sand- und Kiessubstrate in voller Sonne.

Bilder





















Attribute

Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
Staude
Gras
Wasserpflanze
Aufragend
flächendeckend
30-60 cm Höhe
60-100 cm Höhe
bräunlich/schwarz
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember
grün
Zierwert Frucht Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche
zierend/strukturstark
ungiftig
unbedeutend
wechselfeucht
nass
offenes Wasser
nicht austrocknend
feucht
vollsonnig
sonnig
Bodenansprüche Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN
stark kalk-/basenreich
mäßig kalk-/basenreich
ph-neutral
(lehmiger/humoser) Sand
durchlässiger Lehm
Lehm
poröser Schotter
kalk-/basenreich
sehr arme Böden
arme Böden
sehr wintermilde Lage
Normal- bis winterrauhe Lage
frostarme Lage
gemäßigte Klimate
wintermilde Lage
Europa
Kontinentaler Verbreitungsschwerpunkt
Mittelgebirge (montan)
alpin
Nordeuropa
Mitteleuropa
Südeuropa
Süd-Osteuropa
Osteuropa/Kaukasus
Asien
Zentral-Asien
Kleinasien
gut
Gering
Gruppen-Verbands-Pflanze
verträglich
Gewässer/Gewässerrand Einsatzbereich Handelsgängigkeit Belaubung Lebensbereich
Stillgewässer
Kalkreich
Oligotroph
Fliessgewässer
Flüsse
Terrassen-/Balkongarten
Repräsentative Gärten
Wassergarten
für Pflanzgefäße geeignet
öffentliches Grün
Grünanlagen hoher Pflegestufe
Hauptsortiment
sommergrün
zierende Winterstruktur
Wasserrand/Sumpf