Trifolium rubens // Fuchsschwanz-Klee, Purpur-Klee
Beschreibung
Naturstandort von Trifolium rubens
Der Fuchsschwanz-Klee ist in Süd-, Mittel- und Osteuropa verbreitet. Er fehlt in Groß-Britannien, Benelux und im äußersten Süd-Ost-Europa.
In Deutschland liegt der Verbreitungsschwerpunkt in den Mittelgebirgen und deren vorgelagerten Hügelstüfen. Die vereinzelten Tieflandvorkommen im Osten Brandenburgs sind deutlich zurückgegangen. Die Art gilt generell als gefährdet.
In der Schweiz fehlt Trifolium rubens nur im Mittelland weitgehend. In den Alpen steigt er bis in montane Höenlagen auf.
Sehr schöner, lockerer Bestand des Purpur-Klees in einem naturidentischen Staudensaum.
Der Fuchsschwanz-Klee ist eine Kennart der trocken-warmen, stickstoffarmen und basenreichen Blut-Storchschnabel-Säume am sonnigen Rand von Wäldern.
Daneben findet er sich auch an lichten Stellen trockener
Flaum-Eichen-Wälder. Zudem dringt er in magere Kalk-Trockenrasen vor.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (7)
Temperatur (6) Kontinentalität (4) Feuchte (3) Reaktion (8) Stickstoff (2)
Auf armen, trockenem Sand fühlt sich der Purpur-Klee wohl.
Beschreibung
Trifolium rubens ist eine sommergrüne, horstige Staude. Sie erreicht Wuchshöhen von 30 bis 60 cm.
Die drei handförmig angeordneten, frisch-grünen Teilblätter sind schlank und mit bis zu 6 cm Länge auffällig lang. Eine Zeichnung auf der Blattspreite fehlt.
Der purpur-rote Blütenstand ist oval-walzenförmig und kann gut 7 cm lang werden. An den Blütenknospen fallen helle Härchen auf, die dem knospigen bzw. dem oberen Teil des Blütenstandes im Gegenlicht einen silbrigen Schimmer verleihen. Am Grund der Blüte stehen meist grüne Hüllblätter. Die Blütezeit reicht relativ ausdauernd von Ende Mai bis Ende Juli.
Verwechslungsgefahr besteht weniger mit dem viel häufigeren Rotklee als mit dem einjährigem Inkarnat-Klee. Ein rascher Blick auf dessen fast runden Teilblätter bringt aber umgehende Aufklärung. Den Lebensraum teilt der im Laub sehr ähnliche, aber etwas früher im Jahr kleinere, runde Blütenstände bildende Hügel-Klee.
Verwendungshinweise
Der Purpur-Klee hat den Sprung in die Gartenwelt zwar geschafft, darf aber bislang nur vereinzelt tragende Rollen übernehmen.
Vielleicht war das etwas verwaschene Purpur der Blüten der Wildform der Beliebtheit nicht zuträglich. Mittlerweile stehen aber etwas farbintensivere und auch weiße Auslesen zur Verfügung.
Im Knospenstadium schimmern die silbrigen Härchen der Blütenstände attraktiv im Licht.
Jedenfalls ist es ein sehr schöner Anblick, wenn die walzenförmigen Blütenstände über vier bis sechs Wochen zwischen oder knapp über der Begleitvegatation schweben. Im lockeren Verbund mit vielen Artgenossen kommt der Effekt am Besten zum Tragen.
Die Wildform eignet sich besonders für naturalistische Magerwiesen und trocken-sonnige Staudensäume. Gartenbekannte Begleiter vom Naturstandort sind z.B.
Anemone sylvestris, Anthericum ramosum, Campanula persicifolia und Carex montana.
V.a. die farbintensivere Auslesen kann man gut im Vorder- bis Mittelgrund von klassischen Staudenanlagen einsetzen. In optischer Kunkurrenz mit farbstarken Begleitstauden verbessert eine blockweise Pflanzung des Purpur-Klees dessen optische Wrksamkeit. Die Standorte müssen nicht so trocken und stickstoffarm wie am Naturstandort sein, stressärmere Bedingungen werden ganz gut in üppigeres und höheres Wachstum umgesetzt. Klassische Blütenpartner wären z.B. der beliebte Steppen-Salbei, Karthäuser Nelke, der Blut-Storchschnabel oder das Gemeine Mädesüß.
Trifolium rubens kommt gut mit Wurzeldruck von Großgehölzen zurecht.
Kultur
Je stickstoffärmer und trockener die Standorte sind, desto leichter ist Trifolium rubens zu kultivieren. Die üblichen verdächtigen Störenfriede tun sich unter solchen Bedingungen schwerer.
Unter weniger stressbetonten Bedingungen ist Trifolium rubens zwar durchaus wüchsiger (ohne dabei an Standfestigkeit zu verlieren), aber deutlich weniger konkurrenzfähig. Hier bedarf es einer intensiven Betreuung, denn höherwüchsige Konkurrenten dunkeln die lichtbedürftige Art früher oder später aus.
Generell sind alle lockeren, gut drainierenden Mineralböden mit guter Basenversorgung wünschenswerte Substrate.
Ein Rückschnitt nach der Blüte führt oftmals zu einer nennenswerten Nachblüte im Spätsommer.
Die Vermehrung aus Saatgut ist unkompliziert. Die Samen keimen bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen um 20 Grad innerhalb von zwei bis vier Wochen willig.
Sorten:
Album: rein-weiße Blüten, evtl. identisch mit 'Frosty Feathers'
Frosty Feathers: rein-weiße Blüten
Peach Pink: alt-rosa Blüten
Red Feathers: etwas intensiver purpur- bis weinrote Blüten
Attribute
Lebensform |
Stauden/Gräser/Farne |
Blütenfarbe |
Blütezeit |
Blattfärbung |
Staude Blütenstauden/-Kräuter
|
horstartig 30-60 cm Höhe
|
weiß rot rosa
|
Juni Juli
|
grün
|
Geniessbarkeit/Giftwirkung |
Duft |
Wasserhaushalt |
Lichtansprüche |
Bodenansprüche |
ungiftig
|
unbedeutend
|
mäßig trocken frisch gut drainiert sommertrocken
|
vollsonnig sonnig
|
stark kalk-/basenreich mäßig kalk-/basenreich ph-neutral kalkarm, leicht sauer (lehmiger/humoser) Sand durchlässiger Lehm humos poröser Schotter starker Wurzeldruck keine Bodenverdichtung kalk-/basenreich
|
Nährstoffversorgung (N + P) |
Klima/Frostsicherheit |
Herkunft |
BEWERTUNGEN |
Trockenrasen |
sehr arme Böden arme Böden mittlere Böden
|
sehr wintermilde Lage Normal- bis winterrauhe Lage frostarme Lage ausgeprägte Warmlage hitzeanfällige Lage gemäßigte Klimate wintermilde Lage Warmlagen
|
Europa Mittelgebirge (montan) Mitteleuropa Südeuropa Süd-Osteuropa Osteuropa/Kaukasus Hügelland (collin)
|
gut Mittel Gruppen-Verbands-Pflanze verträglich
|
Submediterrane Halbtrockenrasen
|
Staudenfluren |
Wälder |
Einsatzbereich |
Handelsgängigkeit |
Belaubung |
Staudenfluren trockenwarmer Standorte
|
Eichenwälder Felshang Flaumeichenwälder
|
Ländlicher Garten Repräsentative Gärten Steppenpflanzung öffentliches Grün Grünanlagen hoher Pflegestufe Rabatte Insektenweide Wiese/Prärie
|
Nebensortiment
|
sommergrün
|
Lebensbereich |
Felssteppen Steppen Gehölzrand/Staudenfluren
|