Thymus praecox // Frühblühender Thymian
Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Thymus praecox
Der Frühblühende Thymian kommt in zahrlreichen Unterarten von der Iberischen Halbinsel bis Skandinavien sowie Grönland und von Italien bis zum Balkan und Mittel- Osteuropa vor. Im Süd-Osten reicht die Verbreitung über die Türkei bis in den Kaukasus und Süd-Russland.
In Deutschland ist Thymus praecox zerstreut in den Mittelgebirgsregionen und deren Hügelvorländern, den Alpen und dem Alpenvorland verbreitet. Im Tiefland fehlt die Art.
Thymus praecox auf dem Kopf einer alten Kalksteinmauer des Klosters Andechs u.a. mit Campanula rotundifolia, Sedum album und Mauerraute.
Der Frühblühende Thymian ist eine Kennart der basiphilen Trespen- und Schwingelrasen und kommt zudem stetig an sonnigen Stellen montaner
Schneeheide-Kiefern-Wäldern sowie auf flachgründigen Felsbändern in Mauerpfeffer-Fluren vor.
Die Standorte sind vollsonnig bis sonnig und wärmebegünstigt. Im Frühling sind die skelettreichen, durchlässigen Sand,- Schotter und Felsböden nicht selten frisch, leiden im Sommer aber regelmäßig unter ernstem Trockenstress.
Die Stickstoffversorgung ist extem gering.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (8) Temperatur (6) Kontinentalität (5) Feuchte (3) Reaktion (8) Stickstoff (1)
In niederschlagsreichen Hochgebirgslagen reicht nackter Kalkfelsen, um von Thymus praecox zusammen mit Moosen und Campanula cochleariifolia besiedelt zu werden.
Beschreibung
Der Frühblühende Thymian ist ein wintergrüner, an der Basis verholzender Halbstrauch, der durch niederliegende Ausläufertriebe bis 8 cm hohe, kleine Teppiche bildet.
Die rosa Blüten stehen in dichten Quirlen und erscheinen zahlreich im Juni/Juli. Die gesamte Pflanze duftet aromatisch.
Ähnlich sind der Sand-Thymian (Thymus serpyllum) und der Arznei-Thymian (Thymus pulegioides), die beide auch basenarme Substrate besiedeln und auch im Tiefland vorkommen.
Im Flachland braucht Thymus praecox dagegen Bodenanschluss, um Felsen überwachsen zu können.
Verwendungshinweise
Thymus praecox ist eine gerne verwendete, dennoch gut einsetzbare Art für sonnig-warme Felsstandorte, Trockenmauern, Tuffsteine und Steintröge sowie naturhafte, trockene Magerrasen.
In den Kalkfels-Pionierfluren des Alpenraumes sind z.B. Iberis saxatilis, die interessante Rarität Bupleurum ranunculoides, Globularia cordifolia, Gypsophila repens, oder Sesleria caerulea gartenwürdige Kombinationspartner.
In intensiv betreuten Anlagen kann Thymus praecox auch im Vordergrund von Felssteppenanlagen verwendet werden.
'Pygmaeus' bildet moosartig anmutende Polsterrasen.
Kultur/Pflege von Thymus praecox
Die lichtbedürftige Art ist v.a. auf sonnig-trockenen Extremstandorten zuverlässig und dauerhaft kultivierbar. Je stickstoffärmer die möglichst durchlässigen Mineralböden sind, desto weniger muss man sich um unbotmäßige Verschattung durch wüchsigere Begleiter oder Wildkräuter kümmern.
Generell sind enge Felsspaltensysteme der ideale Gartenlebensraum.
Die pelzige Zwergform Thymus praecox var.pseudolanuginosus zusammen mit Achillea umbellata.
Sorten:
Albiflorus: weiße Blüte, sonst wie der Typ
Minor: 3-5 cm hoch, schwachwüchsiger als der Typ
Pygmaeus: Zwergform, die 3-5 cm hohe, dichte Polsterrasen bildet, schwacher Blütenansatz
Purpurteppich: purpur-rote Blüte, sonst wie der Typ
var. pseudolanuginosus: 5 cm hoch, eher armblütig, dicht grau-filzig behaart
Thymus praecox var.pseudolanuginosus im Detail.
Attribute
Lebensform |
Stauden/Gräser/Farne |
Sträucher/Bäume |
Blütenfarbe |
Blütezeit |
Staude Blütenstauden/-Kräuter Strauch Halb-/Zwergstrauch
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bodendeckend bis 15 cm Höhe
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niederliegend/kriechend
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weiß rosa
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Juni Juli
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Blattfärbung |
Geniessbarkeit/Giftwirkung |
Duft |
Wasserhaushalt |
Lichtansprüche |
grün grau-grün
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ungiftig Heil-/Gewürzpflanze
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ausgeprägt
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trocken mäßig trocken gut drainiert sommertrocken
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vollsonnig sonnig
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Bodenansprüche |
Nährstoffversorgung (N + P) |
Klima/Frostsicherheit |
Herkunft |
BEWERTUNGEN |
stark kalk-/basenreich mäßig kalk-/basenreich ph-neutral (lehmiger/humoser) Sand durchlässiger Lehm poröser Schotter starker Wurzeldruck keine Bodenverdichtung kalk-/basenreich
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sehr arme Böden arme Böden
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sehr wintermilde Lage Normal- bis winterrauhe Lage frostarme Lage hitzeanfällige Lage gemäßigte Klimate subtropische Klimate wintermilde Lage Warmlagen
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Europa Mittelgebirge (montan) alpin Mitteleuropa Südeuropa Süd-Osteuropa Osteuropa/Kaukasus Hügelland (collin)
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gut Hoch aspektbildender Flächenfüller verträglich konkurrenzschwach
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Trockenrasen |
Alpine Felsfluren |
Zwergstrauchheiden und Nadelgebüsche |
Wälder |
Einsatzbereich |
Steppenrasen Submediterrane Halbtrockenrasen
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Kalk
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Bergheiden Wacholdergebüsche
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Nadelwälder Kiefernwälder Schneeheide-Kiefernwälder, kalkreich
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Ländlicher Garten Mediterraner Garten Terrassen-/Balkongarten Repräsentative Gärten Steingarten/Alpinum Steppenpflanzung für Pflanzgefäße geeignet Klostergarten Duftgarten Duft ausgeprägt Gründächer Substratstärke 8-15 cm Insektenweide Wiese/Prärie
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Handelsgängigkeit |
Belaubung |
Lebensbereich |
Hauptsortiment
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winter-/immergrün
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Alpinum Felssteppen
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