Naturstandort von Tanacetum haradjanii
Die Silberblatt-Margerite wächst in den Gebirgen Anatoliens auf vollsonnigen, südexponierten Fels-Hängen. Im Verbreitungsgebiet fallen die Temperaturen im Winter schon ab 1.000 m üNN regelmäßig auf Werte unterhalb von -10 Grad.
Die Jahresniederschläge liegen im Mittel bei unter 400 mm/a verbunden mit extrem trockenen Hochsommermonaten.
Tanacetum haradjanii wächst auf basenreichen, wenig nahrhaften und stark durchlässigen Fels-Schotterböden.
Die Substrate sind häufig flachgründige Schotterdecken auf Kalkfelsen. Die Silberblatt-Margerite kann auch nackte Felsköpfe besiedeln, wenn sich ihren Wurzeln ein Spaltensystem bietet.
Auf dunklen Felsen ist der Kontrast mit den silbernen Blättern von Tanacetum haradjanii enorm. Sie erhitzen sich zudem stark und tragen zum Wohlfühlambiente bei.
Beschreibung
Die Silberblatt-Margerite ist ein in wintermilden Lagen wintergrüner Halbstrauch von knapp 20 cm Wuchshöhe.Die verholzenden Grundtriebe bilden kleine Teppiche oder breitflächige Polster.
Die gefiederten Blätter sind rein silbrig. Die Blattspreite wirkt fast geschlossen und hat eine gerippte Struktur. Hautkontakt kann zu phototoxischen Reaktionen führen.
Die gelben Blütenköpfen mit den kurzen Zungenblüten erscheinen im Juli. Darin unterscheidet sie sich von der ansonsten identischen
Tanacetum densum, die nur Röhrenblüten entwickelt und etwa 14 Tage früher blüht.
Verwendungshinweise
Tanacetum haradjanii ist eine farb- und strukturstarke Blattschmuckstaude. Die Blüten sind eine nette Dreingabe, spielen im Grunde aber eine nachgeordnete Rolle.
Die Art kann sehr gut in sonnig-warmen, gut drainierten Alpinarien und Felssteppenanlagen oder mediterrane Gärten eingesetzt werden. Sonnenhungrige Extremisten wie
Wermut-Reiherschnabel,
Walzen-Wolfsmilch,
Olymp-Johanniskraut,
Weißfilziger Andorn oder auch der schwierig zu beziehende, sommerblühende Zwiebelgeophyt
Brodia elegans sind die idealen Partner.
Sie kommt auch gut in Kübeln, Felströgen und auf hinterfüllten Trockenmauerkronen zu Geltung. Der Wurzelballen der Trogpflanzen sollte allerdings nicht durchfrieren.
In Steppenanlagen ist sie nur im Vordergrund in der Nähe von Wegen und Plätzen wirksam eingesetzt. Hier empfiehlt sich eine Pflanzung auf flachgründigen Substraten im Schutz von Felsspalten.
Im Handel ist die Art nicht immer sicher erhältlich.
Kalk-Felsen sind ideale Wuchsorte. Im Hintergrund steht der Alpen-Seidelbast.
Kultur
Die Standorte dürfen auch im Winter nicht längere Zeit durchfeuchtet werden, sehr durchlässige, humusfreie Böden und erhöhte Standorte sind hilfreich.
Die lichtliebende Art ist konkurrenzschwach und in Mitteleuropa nur auf mageren Extremstandorten mit möglichst wenig offenen Bodenstellen mit vertretbarem Aufwand zu kultivieren.
Die Vermehrung erfolgt am effektivsten über Stecklinge ausgereifter Triebe.
Sorten:
- Little Frosty: kompakterer Wuchs mit dichter stehendem Laub