Strelitzia reginae // Paradiesvogelblume, Strelitzie

Familie Strelitziaceae, Strelitziengewächse
Pflanzen pro qm 3.00
Wikipedia Strelitzia reginae
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Strelitzia reginae: Die Paradiesvogelblume kommt natürlicherweise entlang der subtropischen Ostküste Südafrikas vor. Das Verbreitungsgebiet ist nicht frostgefährdet und durch regelmäßige, in den Sommermonaten leicht überdurchschnittliche Niederschläge gekennzeichnet.

Strelitzia reginae wächst bevorzugt in vollsonnigen bis sonnigen Buschland und in lockeren Gebüschen sowie entlang von besonnten Flussuferböschungen.

Die durchlässigen, basenarmen Mineralböden sind humus- und relativ stickstoffreich.



Strelitzia reginae in einer Parkanlage in Funchal (Madeira)

Beschreibung: Strelitzia reginae ist eine immergrüne Staude. Durch kurze Nebentriebe entstehen mit der Zeit breitwüchsige Horste. Die bläulich-grau-grünen Blätter sind grundständig und lang gestielt.

Die einzigartigen, frappierend an balzende Kraniche erinnernde BLüten stehen ebenfalls an langen Stielen und überragen das Blattwerk deutlich. Es werden Wuchshöhen von 120 bis 150 cm, in den (Sub-)Tropen auch bis zu 200 cm erreicht. Die Blüten sind orange mit auffälligen schwarz-blauen, metallisch schimmernden Geschlechtsorganen. Nur kräftige, einige Jahre alte Exemplare setzten Blüten an.

Die Strelitzie hat sich die Jahreszeiten der Südhalbkugel nicht abgewöhnen lassen und blüht entsprechend in den Monaten Februar bis Ende April. Bei kühler Überwinterung bei Temperaturen knapp unter 10 Grad und weniger Lichtgenuss lässt sich die Blütezeit um etwa einen Monat nach hinten und damit in die Terrassensaison verschieben.

Ähnlich ist die seltener kultivierte und gehandelte, blattlose Strelitzia juncea. Im spezialisierten Versandhandel finden sich auch Hybriden der beiden Arten mit intermediären Wuchseigenschaften.

Anmutige Erscheinungen

Verwendungshinweise: Paradiesvogelblumen sind der Inbegriff exotischer Pracht. In subtropischen Weltregionen werden sie fast schon notorisch gerne in Gärten, Parks und Grünanlagen aller Art eingesetzt.

In Mitteleuropa kommt die Freilandkultur nirgends in Frage. Entsprechend ist sie eine zwar beliebte, aber keineswegs bis zum Überdruss eingesetzte Kübelpflanze für Terrassen oder repräsentative Innenhöfe. Dies liegt zweifellos daran, dass der Blütenzeitraum im Vorfrühling sehr ungünstig für die Inszenierung des Schauspiels ist.

Wer einen frostfrei-temperierten, sonnigen Wintergarten sein Eigen nennen darf, wird ebenfalls über die Strelitzie nachgedacht haben und hat hier auch kein Problem mit der Blütezeit. Auch Sondersituationen wie lichtdurchflutete, winter-kühle Foyers repräsentativer Gebäude sind gut geeignet.

Puristen sind aber auch mit der expliziten Blattschmuckwirkung der Strelitzie sehr zufrieden. Gerade in minimalistischen Gestaltungsansätzen kann man gut auf die plakativen Blüten verzichten.

Mit anderen mediterranen Strukturschönheiten wie z.B. die Blaue Hesperidenpalme, Kap-Aloe oder auch Zyperngras und Echtem Papyrus ergeben sich eindrucksvolle Kübel-Arrangements.



In sehr geschützten Lagen kann man ab April den Ausklang der Strelitzienblüte im Freien zur Schau stellen.

Kultur: Strelitzien werden wie viele andere immergrüne mediterrane Kübelpflanzen möglichst hell, aber nicht zu kühl bei 10-15 Grad überwintert. Etwas ungünstigere, d.h. kältere und lichtärmere Überwinterungsbedingungen verschieben allerdings die Blütezeit in Richtung der mitteleuropäischen Freiluftsaison. Frost muss aber vollkommen vermieden werden.

Der Bewässerungsbedarf ist im Winter reduziert, allerdings ruht die Strelitzie nicht, sondern beginnt gegen Mitte Dezember mit dem Knospenansatz. Entsprechend muss das Substrat mäßig trocken bis frisch gehalten werden.

Während der Sommermonate verdunstet die enorme Blatoberfläche vergleichsweise viel Wasser, so dass regelmäßig durchdringend gewässert werden muss. Dabei ist darauf zu achten, dass keine Staunässe entsteht. In Untersetztern darf kein Wasser stehen und oberflächlich sollte das Substrat zwischen den Bewässerungsgängen abtrocknen dürfen. Sind die Blätter dauerhaft eingerollt, steht das Exemplar zu trocken. Idealerweise wässert man mit Regenwasser.



Ohne Worte

Hinsichtlich des Pflanzsubstrates ist Strelitzia reginae ziemlich tolerant. Ideal sind aber Mischungen zu etwa gleichen Teilen aus kalkarmem, lehmigem Mutterboden, Sand/Lava/Blähton, Rindenmulch und gut durchgereifter Komposterde mit etwas Hornspäne. Während der Sommermonate ist der Nährstoffbedarf relativ hoch. Handelsübliche Flüssigdünger oder Langzeitdünger sind geeignet. Man muss aber etwas Fingerspitzengefühl entwickeln, da zu hohe Stickstoff- und Phosphatversorgung lieber in Blattmasse denn in Blüten investiert wird.

Strelitzien werden erst umgetopft, wenn die Wurzeln anfangen, aus den Bodenlöchern zu wachsen beginnen. Sie haben empfindliche, bruchgefährdete Wurzeln und reagieren verschnupft auf deren Verletzung. Der neue Topf wird nur wenig größer gewählt, da üppiger Wurzelraum v.a. zur Ausbildung von Blättern genutzt wird und die Blütenansätze vernachlässigt werden.

Die Vermehrung erfolgt durch Teilung großer Exemplare. Dies führt allerdings dazu, dass es mindestens zwei bis drei Jahre bis zum erneuten Blütenansatz dauert.

Die Vermehrung aus Saatgut ist nicht trivial. Zunächst muss der orangene Haarflaum vorischtig beseitigt werden. Dazu weicht man diesen am Besten einige Stunden in lauwarmes Wasser ein. Die harte Samenschale muss dann vor der Aussaat durch ein etwa fünfminütiges Bad in verdünnter Schwefelsäure und nachfolgender, zweitägiger Einweichung in Gibberinsäure vorbehandelt werden. Die Samen werden dann im zeitigen Frühling in der Saatschale mit humosem Sand oder Kokos-Humus 10 - 15 mm bedeckt und bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen um 25 Grad zur Keimung gebracht.

Sorten:
  • Dwarf: wie beschrieben, nur ca. 50-60 cm hoch
  • Mandela´s Gold: wie beschrieben, aber mit gelben Blüten
  • Mandela´s Gold Dwarf: gelbe Blüten, nur etwa 50 cm hoch
  • Miniature: wie beschrieben, ca. 100 cm hoch
  • Bilder