Sedum rupestre // Felsen-Fetthenne, Tripmadam
Beschreibung
Naturstandort von Sedum rupestre
Die Felsen-Fetthenne kommt von der Iberischen Halbinsel bis in den Süden Skandinaviens vor. Nach Osten reichen die Vorkommen bis Griechenland, Rumänien und Polen. In Teilen Osteuropas ist sie ebenso wie auf den Britischen Inseln eingebürgert.
In Deutschland ist Sedum rupestre in nahezu allen Naturräumen vertreten. Die Vokommen dünnen aber nach Nordwesten und in Richtung Alpenvorland merklich aus. In der Schweiz findet man sie v.a. im Übergangsbereich zwischen Jura und Mittelland häufiger, ansonsten ist sie wenig stetig.
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Sedum rupestre im Massenbestand in einer Trockenmauer bei Bad Gastein.
Sedum rupestre ist eine Kennart der Mauerpfeffer-Gesellschaften auf flachgründigen Silikatfelsköpfen und kommt zudem stetig an lichten Stellen trockener Ausprägungen von Eichenwäldern vor.
Sie besiedelt aber auch extrem stickstoffarme Volltrockenrasen auf Kalkfels- und Kalkschotterstandorten. Im Siedlungsraum werden entsprechende Mauer-Ersatzhabitate erobert.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (7) Temperatur (5) Kontinentalität (4) Feuchte (2) Reaktion (5) Stickstoff (1)

Sedum rupestre in einem Volltrockenrasen auf Sand in den Silberbergen bei Garz.
Beschreibung
Sedum rupestre ist eine immergüne Sukulente, die durch Ausläufer lockere Rasen oder Teppiche bildet.
Die sterilen Triebe sind niederliegend, während sich die fertilen Triebe zur Blütezeit im Juli aufrichten und bis zu 20 (25) cm Höhe erreichen. Nach der Blüte sterben diese Triebe ab.
Das Laub ist blau-grün, die Blüte fahl- oder schwefel-gelb.
Im Handel wird die Art oft noch unter "Sedum reflexum" geführt.

Weniger stressbetonte Kulturbedingungen können gut in eine üppigere Entwicklung umgesetzt werden.
Verwendungshinweise
Sedum rupestre gehört sicher nicht zu den gärtnerisch bedeutendsten Sedum-Arten. Dennoch findet sie sich nicht selten in allerlei Gartensituationen wieder und gehört zu den beliebteren Sedum-Arten. Für repräsentative Einsatzbereiche ist sie dennoch - oder gerade deswegen - nicht allererste Wahl.
Sie kann recht überzeugend in naturhaften Steppenanlagen und trockenwarmen, südexponierten Waldrändern eingesetzt werden. Günstig sind hier Sonderstandorte auf flachgründigen Felsen, die wüchsigere Konkurrenten im Zaum halten. Auf natürlichen Silikat-Felsbändern sind - neben verschiedenen Braunmoosen und Flechten - u.a. Thymus serpyllum, Dianthus gratianopolitanus, Silene viscaria, Solidago virgaurea, Euphorbia cyparissias oder Hieracium pilosella stetige Begleiter.
Traditionell ist die Tripmadam als würzige Beilage zu Suppen und Salaten verwendet worden. Der Geschmack ist säuerlich. Sie kommt daher auch in Kräuter- und Bauerngärten in Frage.
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Viel benötigt die Tripmadam nicht zum Glücklichsein.
Kultur
Sedum rupestre ist für eine Sukkulente vergleichsweise robust und kann sich auf sonnig-trockenen Magerstandorten von alleine behaupten.
Selbst in weniger extremen Situationen und im lichten Halbschatten ist sie mit vertretbarem Aufwand zu kultivieren.
Sorten:
Angelina: gelblich-grünes Laub, blühende Triebe und im Herbst kupfer-rot überlaufen
Elegans: graues, leicht blaustichiges Laub