Naturstandort von Rosa canina: Die Hunds-Rose ist in Europa praktisch flächendeckend verbreitet und fehlt nur im äußersten Nordosten des Kontinents. Sie ist die häufigste Wildrose Mitteleuropas und tritt in einem formenreichen Artenschwarm auf. Nach Osten reicht die Verbreitung über die Türkei bis Zentralasien.
In Nordamerika, dem südlichen Südamerika und in Teilen Australiens sowie Neuseelands ist sie neophytisch eingebürgert.
In
Deutschland fehlt Rosa canina nur an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste und in den Hochlagen der Bayerischen Alpen. In der
Schweiz hat sie einen deutlichen Verbreitungsschwerpunkt im Jura und im nördlichen Mittelland. In den Voralpen ist sie selten und fehlt in den Alpen.
Rosa canina entwickelt mächtige Büsche mit stark überhängenden Langtrieben.
Die lichtliebende Hunds-Rose ist eine Kennart der mäßig trockenen
Berberitzen-Gebüsche und kommt zudem häufig in
Schlehen-Gebüschen und (voll-)sonnig-warmen Waldrändern vor.
Sie bevorzugt skelettreiche, mäßig trockene bis frische Lehmböden in atlantisch geprägten Lagen mit milden Wintern und niederschalgsreichen Sommern.
Gegenüber der Bodenreaktion verhält sie sich indifferent. Außerdem gedeiht sie gleichermaßen auf stickstoffarmen wie -reichen Substraten.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG (1992) ... zur LegendeLicht (8) Temperatur (5) Kontinentalität (3) Feuchte (4) Reaktion (-) Stickstoff (-)
Vielleicht hat sich diese Hunds-Rose hier auch zufällig angesiedelt und der findige Wirt hat dies zu nutzen gewusst...
Beschreibung: Rosa canina ist ein sommergrüner Strauch von bis zu 350 cm Wuchshöhe. Er bildet lange, zunächst aufrechte und ab der zweiten Hälfte bogig überhängende, wenig verzweigte Grundtriebe aus. In Hecken verhaken sich die starken Stacheln rankend in anderen Sträuchern.
Die nicht ausläufertreibenden Büsche erreichen dennoch bis zu 3 m Breite.
Im Juni/Juli erscheint ein oft reicher Flor einfacher, weißer bis rosa-weißer Blüten. Die leuchtend roten Hagebutten sind bis in das Frühjahr zierend.
Der Fruchtschmuck ist nicht zu unterschätzen.
Verwendungshinweise: Die Hundsrose ist eine beliebte Wildrose für Landschaftsgehölze und naturhafte Heckenanlagen oder sonnige Waldmäntel in weiträumigen Parkanlagen.
In natürlichen Hecken und Gebüschen ist sie typischerweise mit Arten wie
Rosa glauca,
Rosa villosa,
Crataegus monogyna,
Prunus mahaleb,
Rhamnus cathartica oder
Viburnum lantana vergesellschaftet.
Für kleinteiligere, intensiver gestaltete Räume ist sie nicht erste Wahl.
Die Hunds-Rose kommt selbst an licht-schattigen Standorten noch zur Blüte.
Kultur: Die Art ist sehr robust und anspruchslos. Sie gedeiht sowohl auf schwach sauren als auch kalkreichen Böden. Staunasse Standorte sind ungünstig. Von Trockenphasen lassen sich etablierte Exemplare dagegen nicht weiter beeindrucken.
In sonnigen Lagen entwickelt sich der bei Isnekten beliebte Blütenflor reicher als an verschatteten Standorten. Die Hunds-Rose gedeiht aber auch noch an überraschend schattigen Standorten, wirkt hier aber meist deplaziert.
Sie neigt deutlich zur Selbstversamung, lässt sich aber trotzdem problemlos kontrollieren.
Rosa canina wird mit etwa 10 Gerüsttrieben aufgebaut. Mit etwa fünf Jahren werden diese Triebe bodennah entfernt und durch einen Neutrieb ersetzt. Der Schnitt erfolgt unmittelbar nach der Blüte, damit die Blütenanlagen für das Folgejahr noch angesetzt werden können.
Sorten:
- Kiese: schwachwüchsiger, 220 cm hoch und breit, tief purpur-rote Blüten