Rodgersia sambucifolia // Holunderblättriges Schaublatt
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Familie |
Saxifragaceae, Steinbrechgewächse
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Pflanzen pro qm |
4.00
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Verbreitungskarte |
Verbreitungskarte
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Beschreibung
Naturstandort von Rodgersia sambucifolia
Das Holunderblättrige Schaublatt kommt im Süden Chinas in niederschlagsreichen montanen Vegetationszonen vor.
Es wächst in lichten Gebirgswäldern entlang von Bächen und sickerfeuchten Stellen, in Schluchten und an absonnigen Hängen.
Die Art besiedelt nahrhaft-humose, basenarme Standorte in halbschattigen bis absonnigen Lagen.
Die Wildform mit der ausgeprägt schmalen Blattform sieht man seltener als die rotlaubig austreibende 'Rothaut'. Die pinken Blüten gehören zu Paeonia anomala.
Beschreibung
Rodgersia sambucifolia ist eine sommergrüne Staude mit 60 cm hohem Blattwerk und bis zu 90 cm hohen, weißen doldentraubigen Blüten. Sie erscheinen im Mai.
Charakteristisch sind die derben, mit tiefen Blattnerven versehenen, 7 bis 11-teiligen Fiederblätter. Jugendliche Exemplare zeigen die unverwechselbaren Fiederblätter zunächst nicht. Erst im Laufe der Jahre wechselt die Blattform nach und nach von der üblichen Rodgersien-Fingerform in die Fiederblattform. Bei den Kultursorten bleiben die Einzelblätter der Blattfiedern aber recht breit, möglicherweise sind hier nur hybridisierter Formen im Umlauf.
Die Art bildet über einen kriechenden Wurzelstock mit der Zeit sehr breite, langlebige Horste, breitet sich aber nicht flächig aus.
Ähnlich ist Rodgersia pinnata, die sich von den handelsüblichen Rodgersia-Sambucifolia-Formen nur mit Kennerblick unterscheiden lässt. Man kann aber auch nicht ausschließen, dass im Handel viele hybridisierte Formen angeboten werden.
'Rothaut' im Austrieb
Verwendungshinweise
Das Holunderblättrige Schaublatt ist eine seltener in gepflegten Park- und Gartenanlagen in leicht verschatteten, gut wasserversorgten Staudenbeeten verwendete Art mit eindrucksvoller, exotischer Blattschmuckwirkung und ansprechendem Blütenflor. Sie wird etwas seltener eingesetzt als die standardmäßig verwendeten Rodgersia podophylla oder Rodgersia aesculifolia.
Besonders in licht absonnige Lagen im Schatten von Mauern oder im Halbschatten von Baumgruppen -etwas außerhalb des unmittelbaren Wurzelbereichs- können aparte, repräsentative Effekte erzielt werden.
Sie kommt auch an natürlichen oder formalen Gewässerrändern sowie in naturhaft-exotischen Waldrandsituationen sehr schön zur Geltung.
Ebenso ist sie eine Bereicherung für größere Kübel auf schattigen Terrassen und großen Balkonen. Sehr schön sind auch hier Mischpflanzungen mit Farnen und/oder wintergrünen Gräsern.
Uriges Ensemble an einem Standort mit kurzer Phase direkter Nachmittagssonne: 'Rothaut', Echter Baldrian, Zimmer-Aralie und Schildblatt.
Kultur
Der Neuaustrieb von Rodgersien ist etwas spätfrostgefährdet, generell sind sie aber gut winterhart und überstehen mitteleuropäische Winter sogar in großen Kübeln klaglos.
Bevorzugt werden unbedingt sommerkühle und luftfeuchte Lagen. Ansonsten treten früh im Jahr bereits unschöne braune Trockenstellen an den Blatträndern auf.
Sie benötigen zur Etablierung relativ lange und entwickeln sich erst im Laufe der Jahre zu vitalen, kräftigen Exemplaren. Sie ist langlebig und verbleibt am Besten dauerhaft an Ort und Stelle. Soll sie dennoch einmal verpflanzt werden, gelingt dies aber bei großzügigem Wurzelballen erstaunlich problemlos.
Der Boden sollte nahrhaft-humos und dauerhaft frisch bis feucht sein. Trockenphasen reduzieren die Vitalität deutlich und können langfristig zum Ausfall führen.
Bei älteren Exemplaren können die Blätter sehr eindrucksvolle Größen erreichen.
In Mitteleuropa benötigt die Art außer in feuchten Senken und an Gewässerufern nahezu überall sommerliche Bewässerung in Trockenphasen. Insbesondere in den ersten 3-4 Jahren benötigt die Art intensive Etablierungspflege und ist erst danach kräftig genug, um sich auch gegen kräftiges Wildkrautaufkommen behaupten zu können.
Mit kräftigeren Stauden, Farnen und Waldgräsern ist sie gut und dauerhaft zu kombinieren.
Sorten:
Rothaut: bräunlich-roter Blattaustrieb, im Sommer vergrünend, bräunlich-rote Blütenstiele, ausgeprägt tiefe Blattaderung, breitblättrig