Rhododendron ferrugineum // Rostblättrige Alpenrose

Familie Ericaceae, Heidekrautgewächse
Pflanzen pro qm 3.00
Wikipedia Rhododendron ferrugineum
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Rhododendron ferrugineum

Die Rostblättrige Alpenrose kommt in den süd-, mittel- und süd-osteuropäischen Hochgebirgen in der (sub-)montanen bis alpinen Stufe vor und dringt hier bis über die Baumgrenze in die Krummholzzone vor.

In Deutschland ist sie nur in den Bayerischen Alpen anzutreffen. In der Schweiz ist Rhododendron ferrugineum dagegen weit verbreitet und fehlt nur im Mittelland weitgehend und ist im Jura relativ selten.



Rhododendron ferrugineum im Alpinum

Die Art besiedelt vorrangig Silikatgestein mit sauren Rohumusauflagen in sickerfrischen, sonnigen bis absonnigen Lagen. Die Substrate sind ausgesprochen stickstoffarm, bei sehr mächtigen Humusauflagen siedelt die siw auch über Kalkgestein.

Die Rostblättrige Alpenrose ist eine Kennart der Beerstrauch-Alpenrosen-Gesellschaft, die sich durch mindestens sechs-monatige Schneeüberdeckung kennzeichnet sowie der montanen bis sub-alpinen Fichten-Moorwälder. Vereinzelte Vorkommen gibt es auch in montanen Kiefern-Moorwäldern.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG (1992)  ... zur Legende
Licht (7)  Temperatur (3)  Kontinentalität (4)  Feuchte (6)  Reaktion (2)  Stickstoff (2)

Beschreibung

Rhododendron ferrugineum ist ein extrem langsam wachsender, wintergrüner Zwerg- bis Kleinstrauch, der im Alter 80-90 cm Höhe bei 100-130 cm Breite erreicht.

Die Blätter sind klein und dunkelgrün, im Austrieb frisch-grün. Die tief purpur-rosa Blüten erscheinen im Juni. Alle Pflanzenteile sind stark giftig.

Rhododendron ferrugineum und die kalkholde Rhododendron minus bilden die natürliche Arthybride Rhododendron x intermedium, die sowohl physiognomisch als auch standörtlich zwischen den beiden Elternarten steht.

Verwendungshinweise

Die Rostblättrige Alpenrose ist eine selten eingesetzte, interessante Art für frische bis feuchte, naturhafte Heidegärten und die Ränder von Moorbeeten oder entsprechende Alpinarien.

Sie eignet sich auch zur Unterpflanzung lichter Lärchen- oder Kiefernbestände mit humos-sauren Oberboden in niederschlagsreichen Regionen.

Natürliche Alpenrosenheiden sind relativ artenarm und nur wenige gartenbekannte Begleiter wie Lonicera caerulea, Pinus mugo oder Heidelbeere treten regelmäßig auf.



Die Rostblättrige Alpenrose ist so trägwüchsig, dass sie sich ernsthaft mit Heidekräutern um den Platz rangeln muss.

Kultur

In sonnigen Lagen, niederschlagsarmen Regionen und unter Bäumen sind sommerliche Trockenphasen mit künstlicher Bewässerung zu überbrücken, um ein vitales Erscheinungsbild und Blühfreude zu erhalten. Auch Wäremestandorte sind suboptimal.

Die Art ist in schneearmen Regionen frostanfällig, da sie am Naturstandort im Winter durch Schneebedeckung vor Frosteinwirkung und Verdungstungsverlusten abgeschirmt ist. Die Standorte sollten daher wind- und vor winterlicher Sonneneinstrahlung geschützt sein.

Auf ausgesprochen nährstoffarmen, sauren Böden ist die Art ansonsten pflegeleicht.

Bilder