Rhinanthus minor // Kleiner Klappertopf

Familie Orobanchaceae, Sommerwurzgewächse
Pflanzen pro qm 20.00
Wikipedia Rhinanthus minor
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Rhinanthus minor:

Der Kleine Klappertopf ist in ganz Europa und dem westlichen Asien sowie im nördlichen Nordamerika verbreitet, wobei er mittlerweile in einen kleinen Artenschwarm aufgespalten wurde. (Karte der Gesamtverbreitung).

In Deutschland konzentrieren sich die Vorkommen auf die Mittelgebirgsregionen einschließlich der Bayerischen Alpen. Im Tiefland ist Rhinanthus minor wesentlich verstreuter anzutreffen, zudem sind hier viele Standorte in Wirtschaftswiesen durch Nutzungsintensivierung verloren gegangen.



Rhinanthus minor in einer alpinen Matte mit Campanula barbata

In Mitteleuropa besiedelt Rhinanthus minor stickstoffarme Wirtschaftswiesen und Borstgrasrasen mäßig trockener bis feuchter Standorte.

Die lichtliebende Art benötig vollsonnige bis licht halbschattige Lichtverhältnisse. An die Bodenreaktion stellt sie keine Ansprüche und gedeiht sowohl auf alkalischen wie sauren Substraten.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (7)  Temperatur (5)  Kontinentalität (3)  Feuchte (-)  Reaktion (-)  Stickstoff (3)



Blütenreiche Wiese mit Centaurea jacea

Beschreibung: Der Kleine Klappertopf ist eine horstige Einjährige und erreicht zwischen 15 und 30 cm Wuchshöhe.

Die gelben Blüten mit den grünlich-gelben Hochblättern erscheinen ausdauernd ab Mitte/Ende Mai bis Anfang August.

Er ist ein Halbschmarotzer, der v.a. an Einkeimblättrigen - insbesondere Süßgräsern - aber auch an Schmetterlingsblütlern parasitiert, indem er mit speziellen Wurzeln in die Wurzeln der Wirtspflanzen hineinwächst. Die Art kann sich aber auch ohne Wirtspflanze aus eigener Kraft erhalten.



Kleiner Klappertopf mit Kriechendem Hahnenfuß

Verwendungshinweise: Rhinanthus minor ist leider nur als Saatgut erhältlich, meist sogar nur als Bestandteil von Saatgutmischungen. Das ist sicherlich der Hauptgrund, warum es in der Gartenkultur praktisch keine Relevanz hat.

Für magere, naturhafte Extensivwiesen ist er aber ein wirkungsvoller Aspektbildner. Wer die Möglichkeit hat, sollte den Kleinen Klappertopf undbedingt in die engste Wahl für betont naturhafte Magerwiesen ziehen. Seine Anwesenheit wirkt sich zudem auf die Blütenfülle einer Wiese positiv aus, da er zumindest in größeren Bestandsdichten die ansonsten zur Dominanz neigenden Gräser schwächt. So bleibt mehr Raum für zweikeimblättrige Blütenstauden.



Samenstände in einer Feuchtwiese mit Alopecurus pratensis und Lotus corniculatus

Kultur: Die Art ist auf armen, ein- bis zweischürigen Wiesen in sonnigen Lagen ohne weiteren Aufwand dauerhaft kultivierbar und samt sich willig aus. Mindestens ein Schnitt muss dabei so erfolgen, dass die Samenreife erreicht wird.

In Fettwiesen ist der Schattendruck der Begleitvegetation zu hoch und der Klappertopf kann hier nicht reüssieren.

Für die Etablierung in bestehenden Wiesen sollten die Samen in gegebenenfalls zu schaffende offene Bodenstellen platziert werden. Der beste Zeitpunkt für die Aussaat ist direkt nach der Samenreife im Sommer, da die Keimfähigkeit rasch abnimmt.

Bilder