Rhamnus cathartica // Purgier-Kreuzdorn

Familie Rhamnaceae, Kreuzdorngewächse
Pflanzen pro qm 1.00
Wikipedia Rhamnus cathartica
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Rhamnus cathartica

Der Kreuzdorn kommt vom westlichen Nordafrika über weite Teile Europas bis Klein- und Vorderasien sowie dem westlichen Asien von den Tiefebenen bis in hochmontane Lagen vor. In weiten Teilen Nordamerikas ist er eingebürgert.

In Deutschland ist Rhamnus cathartica nahezu flächendeckend verbreitet, entlang der Nordseeküste dünnen die Vorkommen allerdings merklich aus und sind sogar rückläufig. In der Schweiz ist er v.a. im Jura, dem (nördlichen) Mittelland und im Wallis recht verbreitet, ansonsten meist nur spärlich.



Ein Purgier-Kreuzdorn im Solitär-Habitus auf einem vollsonnigen, trocken-mageren Standort im Süden der Uckermark.

Rhamnus cathartica ist eine Kennart der wärmeliebenden Berberitzen-Gebüsche und kommt zudem stetig in trocken-warmen Flaum-Eichen-Wäldern vor.

In der Hartholzaue besiedelt er die höher gelegenen, nur sehr selten überschwemmten Kiesbänke.

Der Purgier-Kreuzdorn bevorzugt basenreiche, stickstoffärmere, gut durchlässige Standorte in meist sonnig-warmen Expositionen.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (7)  Temperatur (5)  Kontinentalität (5)  Feuchte (4)  Reaktion (8)  Stickstoff (4)

Beschreibung
Der Purgier-Kreuzdorn ist ein sommergrüner, mittelwüchsiger Großstrauch von bis zu 8 m Wuchshöhe. Durch Wurzelausläufer bilden er mit der Zeit oft breite Gebüsche. Der Wuchs ist im Schatten unregelmäßig und sparrig, in der Sonne kompakt und dicht.

Die gelblich-grünen Blüten sind unscheinbar und erscheinen im Mai/Juni. Sie verströmen einen leicht unangenehmen Duft. Die Früchte sind ohne nennenswerten Zierwert und färben sich mit dem Reifeprozess von Grün zu Schwarz.

Die rohen Früchte sind leicht giftig, werden aber abgekocht auch zur Herstellung von Limonaden verwendet.

Verwendungshinweise
Rhamnus cathartica ist ein unspektakulärer, ausgesprochen anspruchsloser Strauch, der gelegentlich für pflegeextensives Abstandsgrün in öffentlichen Grünanlagen oder als Landschaftsgehölz in Heckenpflanzungen verwendet wird.

In natürlichen, trocken-warmen Gebüschen ist er insbesondere mit Rosa glauca, Rosa villosa, Crataegus monogyna, Prunus mahaleb und Viburnum lantana vergesellschaftet.

Als Zierstrauch ist die Art auf geradezu provozierende Weise uneitel und kann jahrelang an einem Ort stehen, ohne bemerkt zu werden. Für Gartengestaltende ist diese Bescheidenheit nur bedingt hilfreich.



Ähnlich wie die Blüten halten sich auch die Früchte mit dem Schmuckfaktor vornehm zurück.

Kultur
Die Art ist gegenüber stadtklimatischen Belastungsfaktoren unempfindlich und toleriert Hitze- und Trockenstress. Staunasse und verdichtete Standorte sollten vermieden werden.

Alte, einstämmige Exemplare treiben nach tiefem Rückschnitt nur unwillig wieder aus. Will man aus Platzmangel die Größenentwicklung eindämmen, werden jeweils nach der Blüte ein oder zwei der ältesten und kräftigsten Grundtriebe bodennah entfernt. Zur Vitalisierung älterer Sträucher schneidet man besser vor dem Austrieb.

Bilder












Attribute

Lebensform Sträucher/Bäume Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
Strauch
Großstrauch
breit ausladend
weiß
Juni
grün
Zierwert Frucht Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche
zierend/strukturstark
giftig
essbar
vorhanden
eher unangenehm
mäßig trocken
frisch
sommertrocken
vollsonnig
sonnig
halbschattig
Bodenansprüche Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN
stark kalk-/basenreich
mäßig kalk-/basenreich
ph-neutral
kalkarm, leicht sauer
(lehmiger/humoser) Sand
durchlässiger Lehm
Lehm
poröser Schotter
starker Wurzeldruck
keine Bodenverdichtung
kalk-/basenreich
arme Böden
mittlere Böden
sehr wintermilde Lage
Normal- bis winterrauhe Lage
frostarme Lage
hitzeanfällige Lage
gemäßigte Klimate
subtropische Klimate
wintermilde Lage
Europa
Tiefland
Mittelgebirge (montan)
alpin
Nordeuropa
Mitteleuropa
Südeuropa
Süd-Osteuropa
Osteuropa/Kaukasus
Hügelland (collin)
Asien
Zentral-Asien
Kleinasien
Vord. Orient
Afrika
Nordafrika
Liebhaberpflanze
Sehr gering
strukturbildender Solitär
Gebüsche Wälder Einsatzbereich Handelsgängigkeit Belaubung
Wärmeliebende Trocken-Gebüsche
Schlehen-Gebüsche
Laubwälder
Buchenwälder
Trockenhang-Kalk-Buchenwälder
Eichenwälder
Steppen-Eichenwälder
Felshang Flaumeichenwälder
Ländlicher Garten
Waldgarten
Klostergarten
öffentliches Grün
Straßenbegleitgrün
Grünanlagen geringer Pflegestufe
Bodenfestiger (Halden/Böschungen)
Hecken
Freie Blütenhecke
Hauptsortiment
sommergrün
Lebensbereich
Gehölz/Wald
Gehölzrand/Staudenfluren