Phyteuma spicatum // Ährige Teufelskralle

Familie Campanulaceae, Glockenblumengewächse
Pflanzen pro qm 25.00
Wikipedia Phyteuma spicatum
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von

Die Ährige Teufelskralle ist als formenreicher Artenschwarm in Europa von den Pyrenäen bis Norwegen verbreitet. In Schweden und Finland ist sie lediglich eingebürgert. Die östliche Verbreitungsgrenze verläuft über den Balkan, die Ukraine und Weißrussland bis zum Baltikum.

In Deutschland ist Phyteuma spicatum weit verbreitet. Im Tiefland fehlt sie allerdings großflächig und tritt erst in Schleswig-Holstein und dem Norden Mecklenburg-Vorpommerns wieder häufiger auf. In der Schweiz fehlt sie nur in den Hochlagen der Alpen und ist ansonsten fast überall häufig.



Phyteuma spicatum in naturidentischer Kombination mit Carex sylvatica und Lamium argentatum, die aber in Kultur beide auf Dauer zu kräftig für die Teufelskralle sind.

Phyteuma spicatum ist eine Kennart der von der Rot-Buche dominierten Edellaubwälder. In den Gebirgsregionen findet man sie aber auch in montanen Hochstaudenfluren und Goldhaferwiesen.

Es werden frische und mäßig nahrhafte Standorte favorisiert. Hinsichtlich der Bodenreaktion ist die Art tolerant und kommt sowohl auf basen- und kalkreichen als auch auf relativ sauren Substraten vor.

Im Tiefland ist die Ährige Teufelskralle überwiegend in halbschattigen bis licht schattigen Lagen zu finden, in den Hochlagen vermehrt in sonnigen Situationen bzw. im Unterstand höherer Stauden.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (-)  Temperatur (-)  Kontinentalität (4)  Feuchte (5)  Reaktion (6)  Stickstoff (5)

Beschreibung
Phyteuma spicatum ist eine sommergrüne Halb-Rosettenpflanze, deren grünlich-creme-weißer Blütenstand ab Mai je nach Standort 30 bis 70 cm hoch werden kann.

Die Wurzel ist eine rübenartig verdickte Pfahlwurzel.

Die jungen Blätter und auch die knospigen Blüten schmecken leicht süßlich und werden in Salaten verwendet, können aber auch spinatartig gekocht werden. Die rübenartige Wurzel schmeckt roh etwas scharf, kann aber auch gekocht werden und ist dann mild-mehlig.

Eine blau blühende Version der Ährigen Teufelskralle wird gelegentlich als "Phyteuma spicatum ssp. coeruleum" angeboten. Vermutlich muss diese Form aber eigentlich dem Komplex von Phyteuma adulterinum zugeordnet werden, der v.a. in den mitteldeutschen Mittelgebirgen und in den Hochalpen vorkommt. Zudem treten auch natürliche Hybriden mit der blau blühenden Kugeligen Teufelskralle auf.

Verwendungshinweise
Die Art ist nur vereinzelt im Versandhandel als Topfballenware erhältlich. Wo vordergründigere Schauwerte gefragt sind, ist die Ährige Teufelskralle sicher nicht erste Wahl.

Sie ist aber eine gute, unaufdringlich-aparte Option für betont naturnahe Waldgärten und einschürige Berg-Wiesen in sonnigen bis schattigen Lagen.

Im mäßig nahrhaften, neutralen Zahnwurz-Buchenwald findet man die Ährige Teufelskralle natürlicherweise in gartenwürdiger Begleitung z.B. von Cardamine heptaphylla, Cardamine pentaphyllos, Galium odoratum, Lathyrus vernus, Lilium martagon, Polygonatum verticillatum oder Viola reichenbachiana.



Blütenstände in unterscheidlichen Reifegraden

Kultur
Auf nicht zu stickstoffreichen, humos-lemigen Böden kann sich die Ährige Teufelskralle recht gut behaupten und benötigt wenig weitere gärtnerische Unterstützung.

In Nauanlagen ist eine Etablierung als Direktsaat im Herbst möglich. In Vorkultur erfolgt die Aussaat von Januar bis Ende März.



Austriebsphase am Naturstandort mit Efeu und Stellaria holostea

Sorten:
  • ssp. coeruleum: blau blühende Form, die als Saatgut gehandelt wird und vermutlich Phyteuma adulterinum zugeordnet werden müsste
  • Bilder















    Attribute

    Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
    Staude
    Blütenstauden/-Kräuter
    horstartig
    30-60 cm Höhe
    grünlich-weiß
    weiß
    blau
    Mai
    grün
    panaschiert
    rötlich
    Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche Bodenansprüche
    ungiftig
    essbar
    unbedeutend
    frisch
    feucht
    sonnig
    halbschattig
    sommerlich schattig
    ganzjährig schattig
    absonnig
    mäßig kalk-/basenreich
    ph-neutral
    kalkarm, leicht sauer
    durchlässiger Lehm
    Lehm
    humos
    starker Wurzeldruck
    kalk-/basenreich
    Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN Wiesen
    mittlere Böden
    reiche Böden
    sehr wintermilde Lage
    Normal- bis winterrauhe Lage
    ausgeprägte Warmlage
    luftfeuchte und/oder kühle Lagen
    gemäßigte Klimate
    wintermilde Lage
    Warmlagen
    Europa
    Tiefland
    Mittelgebirge (montan)
    alpin
    Nordeuropa
    Mitteleuropa
    Südeuropa
    Süd-Osteuropa
    Osteuropa/Kaukasus
    Hügelland (collin)
    befriedigend
    Mittel
    Gruppen-Verbands-Pflanze
    verträglich
    Frischwiesen
    Staudenfluren Wälder Einsatzbereich Handelsgängigkeit Belaubung
    Staudenfluren frischer, nährstoffreicher Standorte
    Laubwälder
    Buchenwälder
    Moderbuchenwälder
    Flattergrasbuchenwälder
    Mull-Buchenwälder
    Trockenhang-Kalk-Buchenwälder
    Montane Buchenwälder
    Zwergstrauchreiche Tannen-Fichtenwälder
    Waldgarten
    Wiese/Prärie
    Raritäten/Saatgut
    sommergrün
    Lebensbereich
    Gehölz/Wald
    Alpinum
    Wiesen
    Gehölzrand/Staudenfluren