Phyteuma orbiculare // Kugelige Teufelskralle

Familie Campanulaceae, Glockenblumengewächse
Pflanzen pro qm 12.00
Wikipedia Phyteuma orbiculare
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Phyteuma orbiculare: Die Kugelige Teufelskralle kommt in den Bergregionen Europas von den Pyrenäen bis Mittedeutschland im Norden und dem Balkan bzw. der Ukraine im Osten vor. Sie steigt von der submontanen bis zur subalpinen, seltener alpinen Stufe auf.

In Deutschland ist Phyteuma orbiculare v.a. in den Alpen, dem Alpenvorland, Schwarzwald und Schwäbischer Alb häufig. Weiter nörlich tritt sie wieder vom Thüringer Wald bis in den Harz häufiger auf. Im Tiefland fehlt sie weitestgehend. In der Schweiz ist sie mit Ausnahme des Mittellandes überall recht häufig.



Phyteuma orbiculare mit Spalierweiden hochmontan in den Schweizer Alpen.

Sie besiedelt hier Kalk-Magerrasen sowie basenreiche, frische Pfeifengras-Wiesen und ist eine Kennart der montanen Blaugras-Halden auf feinerde- und humusarmen Felsböden der Kalkalpen.

Die Böden sind stickstoffarm, meist sehr durchlässig, aufgrund der hohen Niederschläge aber dennoch frisch. Phyteuma orbiculare benötig (voll-)sonnige Lagen, die dennoch relativ kühl bleiben.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (8)  Temperatur (3)  Kontinentalität (4)  Feuchte (5)  Reaktion (8)  Stickstoff (3)



Nicht zu trockene, lieber frische Kalk-Felshänge werden gerene besiedelt.

Beschreibung: Die Kugelige Teufelskralle ist eine sommergrüne, horstige Staude von etwa 40 cm Wuchshöhe. Das Laub ist grasartig bis lanzettlich.

Die charakteristischen, rein-blauen Blütenköpfe erscheinen von Mai bis Juli.

Die Samenstände sind silbrige Fiederbüschel, die denen der Kuhschellen-Arten stark ähneln und ebenfalls zierend sind. Mit der creme-weiß blühenden Ährigen Teufelskralle werden natürlicherweise Hybriden mit intermediären Eigenschaften gebildet.



Im Alpinarium mit Aquilegia vulgaris und Alchemilla erythropoda

Verwendungshinweise: Phyteuma orbiculare ist im Handel kaum erhältlich und wird entsprechend nur sehr selten gärtnerisch kultiviert.

Für naturnahe Alpinarien und alpine Wiesen auf nährstoffarmen, kalkreichen Böden in (voll-) sonnigen Lagen ist die Art aber eine interessante Option mit dezentem Charme.

Von vergleichbarer Wirkung ist die handelsübliche, hitzeverträgliche Gewöhnliche Kugelblume.



Kultur: Die Kugelige Teufelskralle ist relativ konkurrenzschwach und kann mit vertretbarem Aufwand nur auf armen Böden kultiviert werden.

Sommerliche Trockenphasen werden nach der Etablierung überstanden, auf dauerhaft frischen Standorten ist die Vitalität allerdings besser.

Hitzestandorte sollten vermieden werden.

Bilder


















Attribute

Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
Staude
Blütenstauden/-Kräuter
horstartig
30-60 cm Höhe
blau
Juni
Juli
grün
Zierwert Frucht Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche
zierend/strukturstark
ungiftig
essbar
unbedeutend
frisch
gut drainiert
vollsonnig
sonnig
Bodenansprüche Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN
stark kalk-/basenreich
mäßig kalk-/basenreich
ph-neutral
durchlässiger Lehm
poröser Schotter
keine Bodenverdichtung
kalk-/basenreich
arme Böden
sehr wintermilde Lage
Normal- bis winterrauhe Lage
luftfeuchte und/oder kühle Lagen
gemäßigte Klimate
wintermilde Lage
Europa
Mittelgebirge (montan)
alpin
Mitteleuropa
Südeuropa
gut
Hoch
Gruppen-Verbands-Pflanze
aspektbildender Flächenfüller
verträglich
konkurrenzschwach
Wiesen Alpine Felsfluren Einsatzbereich Handelsgängigkeit Belaubung
Frischwiesen
Kalk
Steingarten/Alpinum
Raritäten/Saatgut
sommergrün
Lebensbereich
Alpinum