Petrorhagia saxifraga // Steinbrech-Felsennelke
Beschreibung
Naturstandort von Petrorhagia saxifraga
Die Steinbrech-Felsennelke kommt von der Iberischen Halbinsel bis Mitteleuropa und über den Balkan bis Vorderasien und dem westlichen Asien vor.
In Deutschland kommt sie natürlich nur im Alpenvorland und der Schwäbisch-Fränkischen Alb vor. In der Schweiz ist sie in den Tälern der Alpen in Inneralpinen Felssteppen, im Tessin und am Fuß des Juras urwüchsig. Häufiger noch findet man sie aber verwildert im Mittelland.
Petrorhagia saxifraga verlangt nach ausgesprochen trocken-warmen Standorten.
Die Steinbrech-Felsennelke besiedelt extrem stickstoffarme und trockene Felsrasen auf basenreicheren, vollsonnigen Standorten. Typische Vegetationsgesellschaften sind Mauerpfefferfluren auf Kalk-Felsköpfen und lückige, flachgründige Kalk-Magerrasen.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (9)
Temperatur (7) Kontinentalität (4) Feuchte (2) Reaktion (7) Stickstoff (1)
Auf etwas milderen Standorten ist die Entwicklung durchaus üppiger, der Betreuungsaufwand nimmt aber stark zu.
Beschreibung
Petrorhagia saxifraga ist eine wintergrüne, flach-buschige Horste bildende Staude. Sie erreicht etwa 15-25 cm Wuchshöhe.
Die Blüten sind rosé-weiß und rosa geädert. Die Blütezeit erstreckt sich ausdauernd von Juni bis Ende August.
Abblühende Bestände sind keine echte Augenweide mehr.
Verwendungshinweise
Die Steinbrech-Felsennelke ist eine gute Option für extrem warme und trockene, nährstoffarme, möglichst flachgründige Standorte auf Mauerköpfen, in trockenen Alpinarien, in Tuffsteinen und Trögen oder extensiver Dachbegrünung.
In natürlichen Steppenrasen findet man sie mit einer ungeheuren Vielzahl gartenwürdiger Begleiter wie Festuca valesiaca, Stipa capillata, Astragalus onobrychis, Armeria arenaria, Euphorbia seguieriana oder auch Hyssopus officinalis, um nur einige zu erwähnen.
Nach der Blüte wirken die Polster etwas struppig, so dass man geneigt ist, sie auf etwas die Hälfte zurückzustutzen.
Das etwas blau-grüne Laub ist ganz hübsch, auf Extremstandorten aber schlanker und schlechter wahrnehmbar als in diesem Fall.
Kultur
Wo Trockenheit, Stickstoffarmut, Sonne und Sommerhitze die Konkurrenz klein halten, ist die Kultur nach der Etablierung unproblematisch. Auch die Winterhärte ist vollkommen ausreichend.
Außerhalb der beschriebenen Extremstandorte ist eine dauerhafte Kultur wegen ihrer Lichtbedürftigkeit nur mit hohem Aufwand zu betreiben.
Saatgut keimt bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen um 20 Grad innerhalb von zwei Wochen willig. Ein vorhergehender Kälteimpuls ist nicht notwendig. In Neuanlagen kann man eine Direktaussaat in Erwägung ziehen.
Sorten:
Alba Plena: weiße, gefüllte Blüten
Rosette: zart rosa, gefüllte Blüten