Linum perenne // Ausdauernder Lein
Beschreibung
Naturstandort von Linum perenne
Der Ausdauernde Lein kommt von den Pyrenäen bis Mittel-Deutschland und dem (süd-)östlichen Europa bis ins westliche Asien vor.
In Deutschland ist die Art eher selten und die weitaus meisten Populationen des Artenschwarms gelten nicht als urwüchsig. Die Vorkommen konzentrieren sich auf die mitteldeutschen Wäremeregionen.
Oberhalb von Trockenmauern ist der Ausdauernde Lein sehr schön in Szene zu setzen.
Wesentlich häufiger ist mittlerweile der sehr ähnliche, aus dem südlichen und östlichen Europa eingewanderte Österreichische Lein (Linum austriacum) anzutreffen.
Linum perenne wächst in trocken-warmen, sehr stickstoffarmen, sandig-steinigen oder durchlässig-lehmigen und basenreichen Halbtrockenrasen.
Linum perenne ist hier eine Charakterart der subkontinentalen Halbtrockenrasen und ist vereinzelt auch in Blut-Storchschnabel-Säumen anzutreffen.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (7) Temperatur (-) Kontinentalität (6) Feuchte (3) Reaktion (8) Stickstoff (2)
Die Blüten sind auch im Detail von faszinierender Schönheit. Gut ist zu erkennen, dass sich die Kronblätter nicht überlappen.
Beschreibung
Der Ausdauernde Lein ist eine sommergrüne, horstige Staude, die Wuchshöhen von 30 bis 50 cm erreicht. Von Juni bis August erscheinen zahlreiche himmelblaue Blüten. Die Blütenkronblätter überlappen sich anders als beim Österreichischen Lein nicht.
Die Blüten vergehen innerhalb weniger Stunden nach dem morgendlichen, ersten Öffnen bis zum Abblühen am frühen Nachmittag. Es werden aber täglich über 3-4 Wochen laufend Blüten nachproduziert. Bei ausreichend Bodenfeuchte können bis in den Herbst immer wieder neue Blütenphasen auftreten.
Das Laub ist grün mit einem leichten Graustich.
Ähnlich ist neben dem schon erwähnten Österreicheische Lein auch der einjährige Saatlein (Linum usitatissimum), der zur Gewinnung von Flachsfasern oder Öl angebaut wird.
Am sonnigen Wegesrand ist der Ausdauernde Lein immer gut platziert.
Verwendungshinweise
Linum perenne ist eine gute Art für den Vordergrund von Steppenanlagen, für mediterrane Gärten, Trockenmauern und traditionelle Bauerngärten.
Für naturalistische, trockene Magerwiesen bieten sich eine Vielzahl von plausiblen Begleitern an. Sehr schön ist insbesondere die Kombination mit der Karthäuser Nelke (Dianthus carthusianorum) und der Grauen Skabiose (Scabiosa canescens). Die ideale Matrix gibt hier das Steppen-Lieschgras (Phleum phleoides) ab.
Wer allerdings einen 9-17-Uhr-Job hat, wird das herrliche Blau der Blüten nur am Wochenende bewundern können. Linum perenne macht schließlich zeitig Feierabend und lässt die Blütenblätter schon gegen 14 Uhr allesamt fallen.
Die Blüten können auch kräftig blau ausfallen.
Kultur
Die recht lichtbedürftige Art ist nur auf zumindest sommertrockenen, durchlässigen und stickstoffarmen Böden einigermaßen konkurrenzfähig und benötigt hier mit Ausnahme einer gelegentlichen Beseitigung von Wildkrautaufkommen keine weitere Unterstützung.
An zusagenden Standorten samt sich der kurzlebige Ausdauerende Lein willig aus, wenn offene Bodenstellen zur Verfügung stehen.
Die Etablierung aus Saatgut kann zumindest in Neuanlagen zuverlässig durch die Direktssaat im Frühling erfolgen. In Vorkultur werden die Samen bei Temperaturen um 20 Grad und gleichmäßiger Feuchte innerhalb von zwei bis vier Wochen zur Keimung gebracht.
Sorten:
Album: wie die Art, weiße Blüten
Himmelszelt: 40 cm hoch, himmelblaue Blüten
Nanum Diamant: nur 20-25 cm hoch, weiße Blüten
Saphir: nur 15-25 cm hoch, blaue Blüten
ssp. alpinum: 15-20 cm hoch, blaue Blüten, im Handel oft auch unter dem Synonym "Linum alpinum"
ssp. lewisii: 30 cm hoch, blaue, etwas vergrößerte Blüten, eigentlich eigenständige Art "Linum lewisii" aus den Prärien der gesamten Wethälfte des nordamerikanischen Kontinents (Prärie-Lein)