Koeleria glauca // Blau-Schillergras

Familie Poaceae, Süßgräser
Pflanzen pro qm 25.00
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Koeleria glauca

Das Blau-Schillergras kommt in fast ganz Europa mit Ausnahme der Schweiz, Italien und der erweiterten Balkanregion vor. Nach Osten reicht das Verbreitungsgebiet bis in die zentral-asiatischen Steppen und das zentrale Sibirien.

In Deutschland liegt der Verbreitungsschwerpunkt in Brandenburg und dem Elbtal sowie in der Oberrheinischen Tiefebene. Außer in Brandenburg sind die Vorkommen überall rückggängig und das Blau-Schillergras gilt als stark gefährdet.

Sekundärer Naturstandort in einer stillgelegten Kiesgrube nördlich von Berlin

Koeleria glauca ist eine Kennart der Subkontinentalen Sandrasen auf basenreichen, ausgesprochen stickstoffarmen Binnendünen.

Vereinzelt kommt die Art auch in lichten, kontinentalen Kiefernwäldern auf basenreichen Sandstandorten vor.

Die Standorte sind vollsonnig bis licht halbschattig.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (7)  Temperatur (7)  Kontinentalität (7)  Feuchte (3)  Reaktion (8)  Stickstoff (1)

Die Samenstände nehmen eine walzenförmige Form an. Passenderweise gesellt sich hier die Walzen-Wolfsmilch (Euphorbia myrsinites) dazu.

Beschreibung
Die meistens wintergrüne Koeleria glauca bildet dichte, blau-grüne, 30 bis 40 cm hohe Horste ohne Ausläufer.

Charakteristisch ist der Blütenflor aus zahlreichen zunächst luftigen, zur Samenreife dicht walzenförmigen Scheinähren ab Mitte Mai. Die Samenstände sind bis in den Winter hinein strukturstabil und zierend. Allerdings neigten die Samenstände v.a. auf etwas nahrhafteren Böden schon im Hochsommer zum Auseinanderfallen und machen dann einen etwas ungepflegten Eindruck.

Das Blau-Schillergras gehört zu den Pionier-Gräsern. Während sich auf Schon im dritten Standjahr zeigen sich meist erste Vergreisungserscheinungen.

Zur Vollblüte auf flachgründigem, sonnig-trockenem Sand.

Verwendungshinweise
Koeleria glauca ist eine gute Art für niedrige, kräuterreiche Sandtrockenrasen oder den Vordergrund von Steppenpflanzungen und Kiesgärten.

Die Naturstandorte sind reich an Flechten und Moosen, die zwar reizvolle Details für den versierten Liebhaber sind, sich aer natürlich nicht auf die Gartenkultur übertragen lassen.

Dennoch bieten sich einige gartenwürdige natürliche Begleiter für besonders glaubwürdige Szenarien an. Stimmige Partner sind z.B. Karthäuser Nelke (Dianthus carthusianorum), der Ähriger Blauweiderich (Veronica spicata) oder der Niederliegende Ehrenpreis (Veronica prostrata) sowie das in der Wildform leider kaum erhältliche Berg-Steinkraut (Alyssum montanum).

Idealerweise setzt man sie großflächig oder zumindest in größeren Gruppen, aber immer mit ausreichend Abstand, dass die einzelnen Horste gut erkennbar bleiben.

Koeleria glauca kann auch minimalistische Flächeneindrücke erschaffen.

Kultur
Die Art ist lichtliebend, verträgt aber auch ganz lichten Halbschatten z.B. unter weit auseinander stehenden Wald-Kiefern.

Auf basenreichen, extrem stickstoffarmen und trocken-warmen Sandböden kann  sich die Art auch ohne gärtnerische Hilfe gegen Wildkrautaufkommen erwehren. Außerhalb solcher Extremstandorte ist ein Einsatz nicht dauerhaft erfolgreich zu gestalten. Das liegt nicht nur am Konkurrenzdruck, sondern auch an der individuellen Kurzlebigkeit auf stressarmen Standorten.

Wo arme Sand- und Schotterböden offen liegen, versamt sich Koeleria glauca zuverlässig, so dass die Kurzlebigkeit nicht allzu sehr ins gärtnerische Gewicht fällt.

Sorten:
  • Lorsch:
  • , beonders zierliche, trägwüchsige Auslese

    Bilder



























    Attribute

    Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
    Staude
    Gras
    horstartig
    15-30 cm Höhe
    gelblich-grün
    Mai
    Juni
    blau-grün
    Zierwert Frucht Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche
    zierend/strukturstark
    ungiftig
    unbedeutend
    trocken
    mäßig trocken
    gut drainiert
    sommertrocken
    vollsonnig
    sonnig
    halbschattig
    Bodenansprüche Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN
    stark kalk-/basenreich
    mäßig kalk-/basenreich
    ph-neutral
    kalkarm, leicht sauer
    (lehmiger/humoser) Sand
    poröser Schotter
    kalk-/basenreich
    sehr arme Böden
    arme Böden
    sehr wintermilde Lage
    Normal- bis winterrauhe Lage
    ausgeprägte Warmlage
    hitzeanfällige Lage
    gemäßigte Klimate
    wintermilde Lage
    Warmlagen
    Europa
    Kontinentaler Verbreitungsschwerpunkt
    Tiefland
    Mittelgebirge (montan)
    Mitteleuropa
    Süd-Osteuropa
    Osteuropa/Kaukasus
    Hügelland (collin)
    Asien
    Ostasien/China/Mandschurei
    Sibirien
    Zentral-Asien
    gut
    Mittel
    aspektbildender Flächenfüller
    strukturbildende Matrixpflanze
    verträglich
    Trockenrasen Zwergstrauchheiden und Nadelgebüsche Wälder Einsatzbereich Handelsgängigkeit
    Sandtrockenrasen
    Steppenrasen
    Submediterrane Halbtrockenrasen
    Dünen
    Trockene Sandheiden
    Wacholdergebüsche
    Nadelwälder
    Sand-Kiefernwälder
    Kiefern-Steppenwälder
    Mediterraner Garten
    Terrassen-/Balkongarten
    Repräsentative Gärten
    Steingarten/Alpinum
    Heidegarten
    Steppenpflanzung
    für Pflanzgefäße geeignet
    Gründächer
    Substratstärke über 15 cm
    öffentliches Grün
    Grünanlagen hoher Pflegestufe
    Wiese/Prärie
    Hauptsortiment
    Belaubung Lebensbereich
    zierende Winterstruktur
    winter-/immergrün
    Steppen
    Heiden