Jasione laevis // Ausdauerndes Sandglöckchen, Blauköpfchen
Beschreibung
Naturstandort von Jasione laevis
Das Ausdauernde Sandglöckchen kommt im atlantisch geprägten Mittel- und Südeuropa vvon Spanien über Frankreich bis Deutschland vor (Karte der Gesamtverbreitung).
Die Populationen in Deutschland sind Vorposten-Vorkommen, die sich im Pfälzer Wald, im Schwarzwald und auf der Schwäbischen Alb finden. Auf Letzterer sind der größte Teil der Populationen mittlerweile erloschen und die Art gilt insgesamt als gefährdet.
Jasione laevis wird in Kultur gerne auf Sand präsentiert.
Jasione laevis ist eine Kennart der vollsonnigen, warmen, ausgesprochen stickstoffarmen und sauren Borstgrasrasen auf flachgründigen Böden über Felsbändern in den Mittelgebirgen.
Diese Flächen sind oft extensiv beweidet und relativ dichtrasig. Die Beteiligung von Jasione laevis an diesen Borstgrasrasen ist auf die atlantisch geprägten Mittelgebirgslagen mit hohen Jahresniederschlägen beschränkt. Die Standorte trocknen daher trotz der flachgründigkeit selten gänzlich ab, sondern sind mehr oder weniger frisch.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (9) Temperatur (6) Kontinentalität (1) Feuchte (5) Reaktion (3) Stickstoff (2)
Beschreibung
Jasione laevis ist eine sommergrüne Staude, die durch Ausläufer langsam rasige Bestände von 30 bis 40 cm, auf reicheren Standorten auch bis 50 cm Höhe aufbaut.
Die intensiv blauen, vereinzelt auch weißen Blütenköpfe erscheinen im Juli/August.
Im Erscheinungsbild ähnlich sind die etwas bekannteren Kugelblumen wie Globularia bisnagarica, die allerdings ein extremer Kalkzeiger ist.
Verwendungshinweise
Das Ausdauernde Sandglöckchen spielt in der Gartenkultur nur eine Nebenrolle. Die zarte Art drängt sich jedenfalls nicht in den Vordergrund. An Orten, an denen der Betrachter jedoch Zeit und Muße hat, sich genauer mit einer Pflanzung zu beschäftigen, erschließt sich der liebliche Reiz dann doch zuverlässig.
Sie ist eine gute Art für detailreiche Alpinarien und frischere Felssteppen mit sauren Substraten, bevorzugt in Regionen mit hohen Sommerniederschlägen. Naturidentische Partner sind z.B. Echte Arnika (Arnica montana), Schwarze Flockenblume (Centaurea nigra), Heide-Nelke (Dianthus deltoides) und als Wiesenbildner der Haar-Schwingel (Festuca filiformis).
Kultur
Unter vollsonnigen, stickstoffarmen Bedingungen ist die Art mit einigermaßen vertretbarem Aufwand zu kultivieren und kann sich auch mal den einen oder anderen Monat ohne gärtnerische Unterstützung gegen Wildkräuter behaupten.
Allerdings reagiert sie empfindlich auf Beschattung, weshalb sie letztlich nur für kontinuierlich betreute Anlagen in Frage kommt.
Sorten:
Blaulicht: wie die Art, intesiv blaue Blüte
Attribute
Lebensform |
Stauden/Gräser/Farne |
Blütenfarbe |
Blütezeit |
Blattfärbung |
Staude Blütenstauden/-Kräuter
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horstartig 30-60 cm Höhe
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weiß blau
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August
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grün
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Geniessbarkeit/Giftwirkung |
Duft |
Wasserhaushalt |
Lichtansprüche |
Bodenansprüche |
ungiftig
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unbedeutend
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mäßig trocken frisch gut drainiert sommertrocken
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vollsonnig sonnig
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ph-neutral kalkarm, leicht sauer kalkfrei, sauer (lehmiger/humoser) Sand durchlässiger Lehm poröser Schotter keine Bodenverdichtung stark sauer
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Nährstoffversorgung (N + P) |
Klima/Frostsicherheit |
Herkunft |
BEWERTUNGEN |
Trockenrasen |
sehr arme Böden arme Böden
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sehr wintermilde Lage Normal- bis winterrauhe Lage frostarme Lage ausgeprägte Warmlage hitzeanfällige Lage gemäßigte Klimate wintermilde Lage Warmlagen
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Europa Ozeanischer Verbreitungsschwerpunkt Mittelgebirge (montan) Mitteleuropa Südeuropa mediterraner Schwerpunkt
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gut Hoch Gruppen-Verbands-Pflanze aspektbildender Flächenfüller verträglich
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Bodensaure Borstgrasrasen
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Alpine Felsfluren |
Zwergstrauchheiden und Nadelgebüsche |
Einsatzbereich |
Handelsgängigkeit |
Belaubung |
Silikat
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Bergheiden
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Mediterraner Garten Repräsentative Gärten Steingarten/Alpinum Heidegarten Steppenpflanzung
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Hauptsortiment
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sommergrün
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Lebensbereich |
Felssteppen Heiden
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