Iris variegata // Bunte Schwertlilie
Beschreibung
Naturstandort von Iris variegata
Die Bunte Schwertlilie hat ihre Hauptverbreitung im südlichen Osteuropa. Nach Osten reichen die Vorkommen bis in die westliche Ukraine. Die südliche Grenze liegt in Albanien und Bulgarien. In der Schweiz und dem Norden Italiens ist sie punktuell verwildert.
In Deutschland kommt die Bunte Schwertlilie natürlicherweise extrem selten mit Vorposten-Vorkommen im Alpenvorland und auf der Schwäbischen Alb vor. Sie gilt hier als vom Aussterben bedroht.
Die Bunte Schwertlilie besiedelt trocken-warme, stickstoffärmere und vollsonnige bis licht halbschattige Standorte am Rand von Flaumeichenwäldern. Sie kommt aber auch an anderen, süd-exponierten Gehölz- und Waldrändern in Blutstorchschnabel-Säumen vor.
Außerdem dringt sie in Trocken- und Halbtrockenrasen vor.
An die Bodenreaktion stellt sie keine spezifischen Anforderungen und gedeiht sowohl auf alkalischen wie sauren Substraten.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (7) Temperatur (7) Kontinentalität (6) Feuchte (3) Reaktion (-) Stickstoff (?)
Iris variegata hat unter den Bart-Iris einen unverwechselbaren Habitus.
Beschreibung
Iris variegata treibt aus einer langsam kriechenden Wurzelknolle 20 bis 40 cm hohe, grüne Schwertblätter mit einem leichten Blaustich.
Die Blütezeit liegt im Mai/Juni. Die oberen Kronblätter sind rein gelb, die unteren bräunlich-violett mit gelblicher bis weißer Zeichnung oder auch umgekehrt.
Das Laub zieht zumindest auf sommertrockenen Standorten relativ früh, teilweise schon im Spätsommer ein und wird dann unattraktiv. In Verbindung mit Gräsern lässt sich dies aber gut kaschieren.
Die Bunte Schwertlilie ist eine der Elternarten der Mittleren Bart-Iris (Iris barbata-media).
Verwendungshinweise
Die Bunte Schwertlilie wird als reine Art sehr selten verwendet und ist auch nicht immer im Handel zu beziehen.
Sie ist aber eine gute, ungewöhnliche Option für trocken-warme Säume und den Vordergrund von Felssteppen. In Mitteleuropa ist sie so selten, dass sie in betont naturalistischen Pflanzungen als Fremdkörper wahrgenommen wird. Trotzdem sind gartenbekannte Blütenpartner vom Naturstandort wie Diptam (Dictamnus albus), Blut-Storchschnabel (Geranium sanguineum) oder Hügel-Klee (Trifolium alpestre) eine gute Wahl.
Sie passt aber auch gut in mediterrane Felsheiden zusammen mit den allseits bekannten Halbsträuchern vom Lavendel (Lavandula angustifolia) über den Ysop (Hyssopus officinalis) bis hin zu Heiligenkräutern wie Santolina pinnata . Blühende Iris variegata sorgen beim Betrachter für Neugierde und lassen auch altbekannte Gartenbegleiter in ungewohntem Licht erscheinen.
Da sie im Sommer einzieht, ist die Bunte Schwertlilie auch für spät gemähte Trockenwiesen geeignet. V.a. in individuenreichen Beständen entstehen hier ungewöhnliche, aber überzeugende Bilder.
Hybridisiertes Exemplar mit viel Iris-Variegata-Blut.
Kultur
Die Art ist in warmen Lagen recht robust und pflegeleicht. Trockenphasen übersteht sie klaglos und stärken sie im Konkurrenzkampf.
Durch ihre leichte Schattenverträglichkeit und den dichten Horstwuchs lässt sie sich auch von Wildwuchs nur langfristig verdrängen. Lediglich Staunässe sollte vermieden werden.