Iris barbata-elatior // Hohe Bart-Iris
Beschreibung
Herkunft von Iris barbata-elatior
Bei den Hohen Bart-Iris handelt es sich um eine Hybridgruppe, die aus verschiedenen Iris-Eltern-Arten hervorgegangen ist. Iris barbata-elatiorwird schon so lange kultiviert, dass ihre Stammesgeschichte ein ganz eigener Forschungszweig sein könnte.
Die Deutsche Schwertlilie (Iris x germanica) und auch die Florentiner Schwertlilie (Iris x florentina) gehören eigentlich ebenfalls zu den Hohen Bart-Iris, haben aber beide wegen ihrer besonderen historischen Bedeutung ein eigenes Datenblatt bekommen.
Elternarten wie die ebenfalls schon hybridisierte Bleiche Schwertlilie (Iris pallida) stammen aus Süd- und Südosteuropa. Sie wachsen hier in trocken-warmen, (voll-)sonnigen Habitaten. Typisch sind Felswände, exponierte Felsköpfe, Steppenrasen und sonnige Gehölzsäume.
Die Böden sind meist basenreiche, gut drainierte Skelettböden mit geringer bis mäßiger Stickstoffversorgung. Trockenstress und sommerliche Hitze sind ständige Begleiter der Wuchsorte.
Großbestand von Iris barbata-elatior im Halbschatten unter Gehölzen in klassischer Blütenfarbe
Beschreibung
Unter Iris barbata-eliator werden die zwischen 70 und 100 cm hohen und damit hochwüchsigen Iris-Hybriden zusammengefasst. Charakteristisch sind die blau-grünen Schwertblätter und die komplexen Blüten, die in allen erdenklichen Farbtönen und Farbkombinationen auftreten.
Die Blätter entspringen aus einer langsam oberirdisch kriechenden Wurzelknolle. Die Bart-Iris bildet so im Laufe der Zeit imposante Horste. In milden Regionen oder milden Wintern können die Blätter wintergrün erscheinen.
Unbekannte Schöne im Kleingarten.
Verwendungshinweise
Iris barbata-elatior ist eine historische Zierstaude, die in traditionellen Gärten ihren festen Platz haben sollte.
So ist sie für Bauerngärten und in Rabatten historischer Ensembles immer eine gute Wahl.
Die älteren Sorten mit wildart-ähnlichem Erscheinungsbild sind schöne Bereicherungen in Kies- und Steppengärten.
Vorsicht ist bei Züchtungen mit gefransten Blütenblättern und sonstigen Sonderformen walten zu lassen. Auch bei den Farbkombinationen gibt es geschmacklich ausgefallene Auslesen. Die Fachgruppe Iris der Gesellschaft der Staudenfreunde hat einige teilweise spektakuläre einfarbige Sorten und mehrfarbige Sorten zusammengetragen.
Beeindruckend tiefes Violett von -vermutlich- 'Buffawn'
Kultur
Bart-Iris sind sehr robuste, langlebige Stauden, die fast jeden Kulturfehler verzeihen und sich auch von Wildkräutern nicht ernsthaft bedrängen lassen. Sie können daher sogar in pflegeextensiven öffentlichen Grünanlagen eingesetzt werden.
Den natürlichsten Habitus erreicht die Bart-Iris auf stickstoffarmen, trocken-warmen Kalk-Schotterböden in vollsonnigen Lagen. Die alten Sorten kommen aber auch noch in halbschattigen Lagen befriedigend zur Blüte.
Lediglich Staunässe, zumal winterliche, macht der Art zu schaffen und kann zu Ausfällen führen.
Insbesondere die neueren, oftmals mit doppeltem Chromosomensatz ausgestatten Züchtungen möchten alle 3 bis 5 Jahre umgepflanzt werden und benötigen unbedingt sonnige Standorte, ihre Blühwilligkeit lässt andernfalls spürbar nach. Für alte Sorten gilt dies nicht.
Auf etwas nahrhafteren Standorten kommen einige der alten Sorten zu einer zweiten Blüte im Spätsommer.
'Feuervogel'.
Sorten:
blaue Sorten:
Allegiance: einfarbig nacht-blau
Beate: weiß und verwaschen mittel-violett-blau, GdS-Silbermedaille 2014
Blue Saphire: einfarbig verwaschen hell-blau
Blue Zenith: einfarbig hell-blau
Chivary: einfarbig mittel-blau
Corrida: hell-blau mit leichtem Violettstich
Heaven Hill: sehr hell hellblau und verwaschen blass-violett-blau, GdS-Goldmedaille 2013
Marine Wave: einfarbig Mittelblau mit zartem Violettstich
Pollux: einfarbig mittelblau
Rheintochter: hellblau und dunkel-blau
Rheintraube: hellblau und mittel-violett-blau
'Vingor'
violette Sorten:
Before The Storm: einfarbig violett-schwarz
Charmanda: blass-gelb und violett, GdS-Silbermedaille 2017
Color Strokes: blass-gelb und gedeckte rot-violett, GdS-Silbermedaille 2015
First Violett: einfarbig mittel-violett
Helen Collingwood: klassisch hell-blau und tief violett
Meißner Porzellan: klassisch hell-violett-blau und violett
Night Game: einfarbig dunkel rot-violett
Sabel Night: einfarbig tief dunkel blau-violett
Traute´s Blue: einfarbig violett, GdS-Goldmedaille 2016
Vingor: blass-gelb und violett-blau
Wabash: weiß und kräftig violett
weiße Sorten:
Anke: einfarbig weiß, auffällig gekräuselte Krone und leuchtend dotter-gelbe Staubgefäße, GdS-Silbermedaille 2015
Cliffs of Dover: rein-weiß
Lugano: einfarbig weiß, zweite, schwächere Nachblüte im Frühherbst möglich
Schneefemer: rein-weiß mit hell-gelbem Grund
Toelleturm: weiß und dunkel-braun-violett mit ausgeprägter Zeichnung
Tranquility: rein weiß
White Knight: rein weiß
gelbe Sorten:
Accent: gelb/rotbraun
Gay Hussar: gelb mit violett-braun
Goldfackel: einfarbig gold-gelb
Green Quest: einfarbig grünstichig-gelb
Leipzig Beautifull: orange-gelb und hell creme-gelb mit orange-gelbem Rand, GdS-Goldmedaille 2014
orangene Sorten:
Feuervogel: intensiv lachs-orange und braun-rot
Fuchsjagd: orange und orange-rot
Orange Dreams: einfarbig leuchtend gelb-orange
lachsfarbene Sorten:
Malaguena: einfarbig apricot
Oma´s Sommerkleid: einfarbig gelb-orange-apricot
One Desire: einfarbig lachs-rosa, stark verdrehte Blütenblätter
rote Sorten:
Tanja: einfarbig kräftig violett-rot, GdS-Goldmedaille 2015