Hyacinthoides hispanica // Spanisches Hasenglöckchen
Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Hyacinthoides hispanica
Das Spanische Hasenglöckchen kommt in Bergregionen von Nordafrika und der westlichen Iberischen Halbinsel vor. Von Südfrankreich bis Großbritannien und Benelux ist es in den atlantisch geprägten Regionen neophytisch eingebürgert. Im Mittelmeerraum dringt es neophytisch über Frankreich und Italien bis auf den Balkan vor.
In Deutschland zeigen sich Einbürgerungstendenzen in der Rheinebene, in Harz und Harz-Vorland sowie in der sächsischen Lössbörde. In der Schweiz verwildert es im Mittelland stellenweise.
Hyacinthoides hispanica wächst v.a. in frischen, nahrhaften und lichten Laubmischwäldern. Die Bodenreaktion ist mehr oder weniger neutral.
Ökologische Zeigerwerte nach Tela Botanica
... zur Legende
Licht (4)
Temperatur (7) Kontinentalität (4) Feuchte (4) Reaktion (5) Stickstoff (6)
Hyacinthoides hispanica in einer halbschattigen Wiese
Beschreibung
Hyacinthoides hispanica ist ein Zwiebel-Geophyt, der durch Tochterzwiebeln im Laufe der Zeit dichte Bestände aufbaut.
Die hell- bis mittelblauen Glockenblüten erreichen Höhen von gut 30 cm und erscheinen ab Ende April bis Ende Mai.
Das Spanische Hasenglöckchen ist dem Atlantischen Hasenglöckchen sehr ähnlich, hat aber in der Regel deutlich breitere Blätter und keine duftenden Blüten. Die beiden Hasenglöcken-Arten bilden die Hybride Hyacinthoides x massartiana mit intermediären Merkmalen.
Verwendungshinweise
Hyacinthoides hispanica ist als reine Art selten im Handel und wird daher auch eher selten verwendet. Durch die große Ähnlichkeit mit dem häufig eingesetzten Atlantischen Hasenglöckchen und der Hybridform wird der "Hasenglöckchen-Komplex" insgesamt aber ausgiebig eingesetzt.
Hasenglöckchen sind beliebte Frühlingsblüher, die traditionell in ländlichen Gärten gerne eingesetzt werden und eine leicht romantisierende Ausstrahlung haben. In Bauerngärten unter lichten Gehölzen, gerne in einer Streuobstwiese oder in Verbindung mit historischer Bausubstanz an etwas schattigeren Mauern und Gebäudeteilen ist ein blühender Bestand eine traditionelle Bereicherung.
In lichten, weiträumigen, lichten Waldgärten erzielt man beeindruckende Effekte mit einem großflächigen, massenhaften Einsatz der Art.
In modern-funktionalistischen Gestaltungsansätzen sind Hasenglöckchen nicht erste Wahl.
Das breite, oft lagernde Laub kaschiert man am Besten durch Begleitflora.
Kultur/Pflege von Hyacinthoides hispanica
Die Art ist winterhart, robust und zuverlässig. In zu schattigen Lagen und bei Stickstoffmangel kann der Blütenflor ausbleiben.
Durch Tochterzwiebeln entstehen mit der Zeit dichte Bestände. Auch Selbstversamung spielt eine gewisse Rolle bei der Ausbreitung.
Sorten:
La Grandesse: weiße Blüte
Myosotis: hellblaue Blüte
Rosabella: rosa Blüte
(vermutlich handelt es sich bei den Sorten um H. x massartiana, die lediglich H. hispanica näher stehen.)