Hosta plantaginea // Lilien-Funkie
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Familie |
Hostacea, Funkiengewächse
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Pflanzen pro qm |
4.00
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Verbreitungskarte |
Verbreitungskarte
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Beschreibung
Naturstandort von Hosta plantaginea
Die Lilien-Funkie kommt in der gesamten Osthälfte Chinas vor und wächst hier von den Tieflagen bis in mittlere Gebirgslagen. Im subtropischen Verbreitungsgebiet im Süden Chinas steigt sie bis knapp 2.000 m Höhe auf.
Hosta plantaginea wird in China seit Menschengedenken kultiviert und unzweifelhaft urwüchsige Naturstandorte sind nicht bekannt.
Die Lilien-Funkie belebt in dieser historischen Prachtanlage die Felder aus Buchsbaum.
Vermutlich liegt der eigentliche Ursprung der Art im subtropischen Süden Chinas. Entsprechend gelten die Vorkommen auf der Koreanischen Halbinsel und in Japan nicht als urwüchsig.
Die Lilien-Funkie besiedelt lichte Stellen in Laubmischwäldern und in den höheren Lagen auch sonnige bis absonnige, dauerhaft frische bis sickerfeuchte Hangwiesen und vergleichbare Fels-Hänge.
Die humos-skelettreichen Substrate sind basenarm und relativ nahrhaft.
Beschreibung
Die Lilien-Funkie bildet große, allmählich in die Breite wachsende Horste von 40 bis 50 cm Höhe und einem weißen, v.a. in den Abendstunden deutlich duftenden Blütenstand von bis zu 80 cm Höhe im August/September. Die Blüten öffnen sich in den Nachmittagsstunden und zielen v.a. auf Nachtfalter als Besucher ab.
Die bis zu 25 cm langen und 20 cm breiten, rundlich-herzförmigen Blätter sind matt glänzend-grün mit einem leichten Gelbstich. Die Blattnerven sind tief eingelassen und quer verlaufene Einschnürungen erzeugen oft ein wellenförmiges Muster auf der Blattoberseite.
Im Handel werden auch zahlreiche Hybridformen als "Hosta plantaginea" bezeichnet. Sehr ähnlich ist die noch kräftigere, meist violett-weiß blühende Hosta elata.
Verwendungshinweise
Der Lilien-Funkie gebührt eine Sonderstellung unter den Funkien. Sie begründete als erste in Europa eingeführte Art im späten 18. Jahrhundert den enormen Beliebtheitsgrad des Hosta-Komplexes. Außerdem ist sie die Funkie mit dem eindrucksvollsten Blütenstand mit den größten Einzelblüten. Und wenn Hosta-Hybriden duften, dann geht dies auf den Einfluss von Hosta plantaginea zurück, deren Duftstärke bislang aber unerreicht ist.
Sie gehört zu den recht naturhaft anmutenden Vertretern und ist durchaus hilfreich bei der Entwicklung repräsentativer Gartenbilder. Insbesondere wenn sie in fremdartig-naturhaften Waldlichtungssituationen oder am hellen Gehölzrand, wohlmöglich im Kontext größerer Felsen eingesetzt wird, nimmt man diese Funkie ganz anders wahr.
Mit kräftigen, möglichst wintergrünen Waldräsern und Farnen wie dem Grannen-Schildfarn 'Dahlem' (Polystichum setiferum) in weitläufiger Pflanzung unter lichten Großgehölzen ist sie ideal vergesellschaftet.
Rein weiße Blüten fast ohne Violettanteile sind in der Welt der Funkien fast ein Alleinstellungsmerkmal. Im Hintergrund steht Trifolium rubens, was sowohl standörtlich als auch optisch etwas sonderbar ist.
Die Wintergrünen kaschieren die lange Zeit, in der anstelle prächtiger Hosta-Laubmassen im Winterhalbjahr nur nackte Erde zu sehen ist.
Man kann diese freudlose Phase aber zusätzlich verkürzen, indem man früh aus- und früh wieder einziehende Frühlingsgeophyten einsetzt. Die spät austreibende Hosta plantaginea lässt diesen Spezialisten genug Zeit zur Entwicklung. Gut geeignet ist z.B. der Hohler Lerchensporn (Corydalis cava).
In großen Kübeln wirkt sie ebenfalls repräsentativ, der Wurzelballen darf allerdings nicht durchfrieren.
Das Laub steht wie bei vielen Hostas ausgesprochen dicht und lässt kaum Entfaltungsraum für andere Begleiter oder gar Wildkräuter.
Kultur
Hosta plantaginea blüht auf sonnigeren, dann aber gut wasserversorgten Standorten besser als in schattigen Lagen. Dies ist ihrem hohen Wärmebedürfnis geschuldet. Am schönsten ist sie in wärmebegünstigten, nur während der Mittagsstunden verschatteten Lagen. Hier blüht sie willig und das Laub leidet nicht unter Sonnenstress.
In ozeanischen Regionen ist die Art sehr pflegeleicht, in kontinentalen Regionen mit häufigen sommerlichen Trockenphasen leidet die Vitalität, wenn nicht gewässert werden kann. Es ist in erster Linie der Blattschmuck, der unansehnliche braune Flecken bekommt. Die etablierte Pflanze selbst bringt gelegentlicher Trockenstress aber nicht um. Sie funktioniert sogar in humosen Sandböden zuverlässig.
Auf guten Standorten ist die Lilien-Funkie nur gegenüber konkurrenzkräftigen Begleitstauden dauerhaft duldsam.
Sorten:
Grandiflora: wie die Art, vermutlich mehr unter Marketinggesichtspunkten als Sorte herausgestellt (Handelsstandard)