Pilosella officinarum (Hieracium pilosella) // Kleines Habichtskraut

Familie Asteraceae, Korbblütler
Pflanzen pro qm 6.00
Wikipedia Pilosella officinarum (Hieracium pilosella)
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Pilosella officinarum (Hieracium pilosella)

Das Kleines Habichtskraut ist in ganz Europa weit verbreit. Die Ostgrenze des Verbreitungsgebietes liegt im westlichen Sibirien bzw. Zentralasien. In Teilen der USA und Kanadas ist es neophytisch eingebürgert.

In Deutschland und auch in der Schweiz ist es nahezu flächendeckend vertreten.

Hieracium pilosella mit dominantem Massenbestand in einem extrem stickstoffarmen Sand-Trockenrasen.

Pilosella officinarum besiedelt mehr oder weniger trockene, vor allem aber ausgesprochen stickstoffarme Rasengesellschaften aller Höhenlagen. Es ist eine (schwache) Kennart der bodensauren Borstgras-Rasen und Zwergstrauchheiden.

Die Art kommt aber auch regelmäßig in kalkreichen Magerrasen, in basenarmen Silbergrasfluren und in  Mauerpfeffer-Gesellschaften auf flachgründigen Felsstandorten vor.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (7)  Temperatur (-)  Kontinentalität (3)  Feuchte (4)  Reaktion (-)  Stickstoff (2)

Beschreibung
Das Kleine Habichtskraut ist eine wintergrüne Rosettenpflanze, die durch zahlreiche, lange Ausläufer niedrige, bodendeckende Teppiche bildet. Die Blätter sind dicht behaart, so dass das Laub eine silbrig-grüne Farbgebung erhält.

Die schwefel-gelben Blüten stehen einzeln auf bis zu 20 cm langen Stengeln und erscheinen bei Beweidung oder Mahd von Mai bis Ende September. Sie öffnen sich nur bei Sonnenschein und schließen sich generell schon gegen Mittag wieder.

Die Art ist unter der synonymen Bezeichnung "Hieracium pilosella" bislang noch bekannter.

Verwendungshinweise
Pilosella officinarum spielt in der Gartenkultur keine sonderlich bemerkenswerte Rolle. Das liegt nicht daran, dass der Blütenflor nicht liebreizend oder die silbrig-grünen Blattteppiche nicht ganzjährig zierend wären. Eher ist es im Garten nicht so einfach zu kombinieren. Zarte Partner werden gleichsam erstickt, während höhere Partner es rasch ausdunkeln.

Ein Einsatz kommt in nährstoffarmen, naturnahen Kräuterwiesen, im Alpinum oder in Verbindung mit sonnigen Trockenmauern in Frage.

Im Vordergrund von steppenartigen Anlagen macht sie sich ansprechend als Lückenfüller zwischen niedrigen, aber robusten Horstgräsern wie Phleum phleoides oder Festuca ovina. Thymus serpyllum und Euphorbia cyparissias wären hier in der Lage zu kooperieren.

Andere natürliche Partner der Sand-Trockenrasen wie Corynephorus canescens, Armeria maritima, Dianthus deltoidesCampanula rotundifolia, Sedum sexangulare oder gar die einjährige (Jasione montana) sind gar nicht oder nur mit viel Mühe kombinierbar.

Dieses Kleine Habichtskraut hat sich vor den höheren Wiesenpflanzen in die dünne Humusauflage am Rande des asphaltierten Weges geflüchtet.

Kultur
Auf trockenen, armen Sandböden ist die Art relativ widerstandsfähig gegen Wildkrautaufkommen und pflegeleicht. Eher sollten die Kombinationspartner nicht zu niedrig und schwachwüchsig sein, da das Kleine Habichtskraut tatsächlich dazu neigt, dominante Einart-Teppiche zu bilden.

Auf nahrhafteren Substraten entwickelt er fast wuchernde Tendenzen, zumindest wenn ihm keine ernstzunehmenden Konkurrenten Einhalt gebieten. Sobald jedoch höherwüchsige Begleiter für Schattenwurf sorgen, ist es mit der Herrlichkeit vorbei.

Sorten:
  • var. niveum: durch kurz-filzige Behaarung auch oberseits grau-grün
  • Bilder












    Attribute

    Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
    Staude
    Blütenstauden/-Kräuter
    bodendeckend
    bis 15 cm Höhe
    hell-gelb
    Juni
    grau-grün
    Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche Bodenansprüche
    ungiftig
    unbedeutend
    trocken
    mäßig trocken
    frisch
    gut drainiert
    sommertrocken
    vollsonnig
    sonnig
    mäßig kalk-/basenreich
    ph-neutral
    kalkarm, leicht sauer
    kalkfrei, sauer
    (lehmiger/humoser) Sand
    durchlässiger Lehm
    poröser Schotter
    starker Wurzeldruck
    kalk-/basenreich
    stark sauer
    Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN Trockenrasen
    sehr arme Böden
    arme Böden
    mittlere Böden
    sehr wintermilde Lage
    Normal- bis winterrauhe Lage
    frostarme Lage
    ausgeprägte Warmlage
    hitzeanfällige Lage
    wintermilde Lage
    Warmlagen
    Europa
    Ozeanischer Verbreitungsschwerpunkt
    Tiefland
    Mittelgebirge (montan)
    alpin
    Nordeuropa
    Mitteleuropa
    Südeuropa
    Süd-Osteuropa
    Osteuropa/Kaukasus
    Hügelland (collin)
    Asien
    Sibirien
    Zentral-Asien
    Kleinasien
    befriedigend
    Mittel
    aspektbildender Flächenfüller
    verträglich
    Sandtrockenrasen
    Steppenrasen
    Bodensaure Borstgrasrasen
    Submediterrane Halbtrockenrasen
    Dünen
    Alpine Felsfluren Staudenfluren Zwergstrauchheiden und Nadelgebüsche Einsatzbereich Handelsgängigkeit
    Silikat
    Kalk
    Staudenfluren trockenwarmer Standorte
    Trockene Sandheiden
    Besenginsterheiden
    Wacholdergebüsche
    Steingarten/Alpinum
    Steppenpflanzung
    Gründächer
    Substratstärke 8-15 cm
    Substratstärke über 15 cm
    Wiese/Prärie
    Hauptsortiment
    Belaubung Lebensbereich
    winter-/immergrün
    Wiesen
    Felssteppen
    Steppen
    Heiden