Euphorbia nicaensis // Nizza-Wolfsmilch

Familie Euphorbiaceae, Wolfsmilchgewächse
Pflanzen pro qm 8.00
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Euphorbia nicaensis

Die Nizza-Wolfsmilch kommt vom pannonischen Raum Osteuropas bis zur Iberischen Halbinsel vor. Nach Osten reicht das Verbreitungsgebiet über den Balkan bis nach Kleinasien sowie über die gesamte Schwarzmeer-Region bis zum Kaspischen Meer. Auch in den Küstengebirgen Nord-West-Afrikas ist die Nizza-Wolfsmilch heimisch.

Gut entwickelte, sehr breitblättrige  Nizza-Wolfsmilch in einer Felssteppen-Anlage

Euphorbia nicaensis besiedelt vollsonnige Steppenrasen, Macchien, trocken-heiße Schaftriften und sonnig-warme Gehölzränder. bzw. lichte Trockengebüsche

Sie kommt vorranig auf meist humusarmen, schottrigen und sehr gut drainierten Böden vor. Die Stickstoffversorgung ist gering bis mäßig, die Bodenraktion ist stark alkalisch bis neutral.

Ökologische Zeigerwerte nach Tela Botanica  ... zur Legende
Licht (9)  Temperatur (8)  Kontinentalität (3)  Feuchte (2)  Reaktion (8)  Stickstoff (4)

Kräftige Exemplare sind auch ohne Blüten eindrucksvoll.

Beschreibung
Euphorbia nicaensis ist eine wintergrüne, horstige Staude. Sie entwickelt einen rundlich-buschigen Habitus und erreicht unter Kulturbedingungen zwischen 40 und 70 cm Wuchshöhe. Unter den meist extremeren Bedingungen am Naturstandort bleibt sie zierlicher.

Das Laub ist bläulich-grün. Die Blüten mit den grünlich-gelben Hochblättern erscheinen ab Anfang Mai bis Mitte Juni an den grün überwinterten Trieben des Vorjahres. Nach der Blüte sterben diese ab, werden jedoch fast zeitgleich durch die im ersten Jahr sterilen Neutriebe ersetzt.

Die Pflanze ist in allen Teilen giftig.

Ähnlich ist die heimische, feingliedrigere Steppen-Wolfsmilch (Euphorbia seguieriana). V.a. jugendliche Exemplare der Nizza-Wolfsmilch können verwechselt werden. Im Alter ist die Nizza-Wolfsmilch dann doch deutlich grober im Erscheinungsbild.

Gelegentlich kann man an den im Herbst vergehenden Trieben rötliche Verfärbungen bewundern.

Verwendungshinweise
Euphorbia nicaensis ist eine typische Stauden-Wolfsmilch, die durch den recht ausgeprägten Blaustich des Laubes ein eigenständiges Erscheinungsbild entfaltet. Ältere Exemplare überzeugen auch schon allein durch die grobe Struktur des bläulichen Laubes und sind dadurch fast ganzjährig attraktiv.

Sie ist eine seltener verwendete, schöne Alternative für sonnig-warme Steppenpflanzungen und mediterrane Anlagen.

Wie eigentlich alle Euphorbien der Trockenstandorte lässt sie sich sehr vielseitig kombinieren. Sehr reizvoll und glaubwürdig sind insbesondere Arrangements mit einigen eher niedrigen Ziergräsern wie dem Blaustrahlhafer (Helictotrichon sempervirens) oder dem Silber-Blaugras (Sesleria argentea) mit mediterranen Halbsträuchern wie der selten verwendeten Dornigen Vella (Vella spinosa) oder dem Lavendelblättigen Salbei (Salvia lavandulifolia) mit Zierlauchen der Steppen wie z.B. Schuberts Lauch (Allium schubertii)

 Gemeinsamer Blütenphase mit Lavandula x chaytoriae, in einer Matrix aus Festuca valesiaca var glaucantha.

Kultur
Euphorbia nicaensis benötigt möglichst sonnige, wärmebegünstigte, gerne auch hitzeanfällige Standorte. Ohne regelmäßigen Trockenstress und nicht ausreichend sonnigen Lagen wächst sie oft niederliegend und damit unbefriedigend.

Generell sollten vor winterlichen Nord-Ostwinden geschützte Situationen gewählt werden. Je weniger Schaden die überwinternden Triebe nehmen, desto vitaler entwickeln sich die Pflanzen. Man darf die Art aber generell als winterhart betrachten.

Die Böden sollten nur mäßig nahrhaft, basenreich und v.a. sehr gut drainiert sein. Humusarme Schotterböden sind gut geeignet. Je höher der Feinerdeanteil ist, desto besser muss der Wasserabzug z.B. durch eine steile Hanglage gewährleistet sein.

Gerade winterliche Nässe mindert die Winterhärte spürbar. Vor diesem Hintergrund ist die Lieferung der Topfballen in humoser Einheitserde suboptimal. Wo immer möglich sollte man versuchen, das Substrat mit einem sanften Wasserstrahl weitgehend zu entfernen.

Auf offenen Schotterböden versamt sich Euphorbia nicaensis willig und sehr zuverlässig selbst, wird dabei aber natürlich nicht lästig.

Jugendlicher Habitus mit feingliedrigem Erscheinungsbild

Sorten:
  • Blue Haze: nur zwischen 30 und 40 cm hoch, auffallend bläulich grau-grünes Laub

  • Dieselbe Pflanze ein Jahr später zwischen Ludwigs-Beifuß

    Bilder
























    Attribute

    Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
    Staude
    Blütenstauden/-Kräuter
    horstartig
    30-60 cm Höhe
    gelblich-grün
    Juni
    Juli
    blau-grün
    Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche Bodenansprüche
    stark giftig
    unbedeutend
    trocken
    mäßig trocken
    gut drainiert
    sommertrocken
    vollsonnig
    sonnig
    stark kalk-/basenreich
    mäßig kalk-/basenreich
    ph-neutral
    kalkarm, leicht sauer
    (lehmiger/humoser) Sand
    poröser Schotter
    keine Bodenverdichtung
    kalk-/basenreich
    Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN Einsatzbereich
    arme Böden
    mittlere Böden
    frostfreie Lage
    sehr wintermilde Lage
    Normal- bis winterrauhe Lage
    frostarme Lage
    ausgeprägte Warmlage
    hitzeanfällige Lage
    gemäßigte Klimate
    subtropische Klimate
    wintermilde Lage
    Warmlagen
    Europa
    Tiefland
    Mittelgebirge (montan)
    Südeuropa
    Süd-Osteuropa
    Osteuropa/Kaukasus
    mediterraner Schwerpunkt
    Hügelland (collin)
    Asien
    Kleinasien
    Afrika
    Nordafrika
    gut
    Mittel
    Gruppen-Verbands-Pflanze
    verträglich
    Mediterraner Garten
    Terrassen-/Balkongarten
    Repräsentative Gärten
    Steingarten/Alpinum
    Steppenpflanzung
    für Pflanzgefäße geeignet
    öffentliches Grün
    Grünanlagen hoher Pflegestufe
    Rabatte
    Handelsgängigkeit Belaubung Lebensbereich
    Hauptsortiment
    winter-/immergrün
    Felssteppen
    Steppen