Doronicum pardalianches // Kriechende Gemswurz

Familie Asteraceae, Korbblütler
Pflanzen pro qm 6.00
Wikipedia Doronicum pardalianches
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Doronicum pardalianches

Die Kriechende Gemswurz kommt von den Pyrenäen über das französische Zentralmassiv bis zum nördlichen Appenin und dem gesamten Alpenraum in planaren bis montanen Vegetationszonen vor.

In England, Teilen Skandinaviens und Osteuropas ist Doronicum pardalianches neophytisch eingebürgert.

In Deutschland liegen die urwüchsigen Vorkommen in Hunsrück und Eiffel sowie im mitteldeutschen Schichtstufenland an der nördlichen Verbreitungsgrenze. Die weitaus meisten Wuchsorte sind Gartenflüchtlinge, die besonders in der norddeutschen Tiefebene relativ verbreitet verwildern konnten.

In der Schweiz hat Doronicum pardalianches im Jura und im Tessin kleinere Verbreitungsschwerpunkte. Im Wallis und im Mittelland ist sie nur sehr zerstreut und in den Alpen fehlt sie.


Doronicum pardalianches nutz den Platz aus, den man ihr zugesteht, wuchert aber nicht.

Die Standorte sind halbschattig bis schattig und häufig wärmebegünstigt. Bevorzugte Habitate sind grundwasserbeeinflusste Eichen-Hainbuchen-Wälder mit lehmigen, meist basen- und stickstoffreichen Böden. Sie tritt aber auch in frischen Ausprägungen von Orchideen-Buchen-Wäldern und in Waldmeister-Buchen-Wäldern auf.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (4)  Temperatur (6)  Kontinentalität (2)  Feuchte (5)  Reaktion (7)  Stickstoff (6)

Beschreibung
Die ausdauernde, wintergrüne Kriechende Gemswurz erreicht in der Blüte bis 80 (100) cm Höhe und bildet durch Wurzelausläufer lockere Teppiche.

Nach der Blüte von Ende Mai bis Mitte Juli zieht das Laub bald ein. Der Neuaustrieb erfolgt jedoch schon im Herbst und bleibt über den Winter grün.

Recht ähnlich ist die ausgesprochen beliebte, horstig wachsende Doronicum caucasicum.

Verwendungshinweise
Doronicum pardalianches hat aufgrund der Omnipräsenz der sehr häufig in Privatgärten verwendeten Doronicum-Arten ebenfalls nur einen mäßigen Überraschungswert.

Die Kriechende Gemswurz ist allerdings anders als ihre horstigen Verwandten in der Lage, die Zwischenräume in Pflanzungen zu besetzen und ist daher eine brauchbare, verbindende Füllpflanze unter dem Schirm von Bäumen und Großsträuchern.

Die Art sollte vorrangig in parkartigen Anlagen unter Laubbaumbeständen in Verbindung mit artenreicher Frühlings-Geophyten-Krautschicht verwendet werden. Dadurch verlängert sich deren Blütenflor bis in den Sommer hinein.

In sommerlich etwas abtrocknenden, lichten Buchenwäldern sieht man die Kriechende Gemswurz z.B. mit Cephalanthera rubra, Aquilegia vulgaris, Calamagrostis varia, Carex montana, Epipactis helleborine oder Helleborus foetidus vergemeinschaftet.


Die Kriechende Gemswurz lässt sich nicht so leicht von aufdringlichen Begleitern unterkriegen.

Kultur
Doronicum pardalianches ist unter sommergrünen Baumbeständen gut schattenverträglich, mit zunehmendem Schattendruck reduziert sich allerdings der Blütenansatz.

Während der Wachstumsphase sollten Trockenzeiten vermieden werden, auf den bevorzugt lehmigen Böden tritt in Mitteleuropa in Frühling und Frühsommer in Schattenlagen allerdings selten Trockenstress auf. Hochsommerliche Trockenphasen überdauert die Art unbeeindruckt zurückgezogen im Wurzelstock.

Die Kriechende Gemswurz ist damit insgesamt recht pflegeleicht. Auf konkurrenzarmen Standorten tendiert die Art etwas zum Wuchern, unter Baumbeständen ist sie aber verträglich.

Sorten:
  • Goldstrauß: wie die Art, etwas höherer Blütenansatz durch straußförmige Blütenstände
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