Naturstandort von Centaurea nigra:
Die Schwarze Flockenblume kommt in mehreren Unterarten vom westlichen Atlasgebirge über Spanien und das westliche Mitteleuropa bis nach Norwegen urwüchsig vor.
In
Deutschland massieren sich die natürlichen Vorkommen auf die süd-westlichen Mittelgebirgsregionen einschließlich der Oberrheinebene. Die vereinzelten Vorkommen in der Norddeutschen Tiefebene sind Gartenflüchtlinge.
Die Schwarze Flockenblume übt sich optisch etwas in Bescheidenheit.
Centaurea nigra ist vorrangig in bodensaueren Zwergstrauchheiden und
Borstgras-Rasen zu finden. Sie ist eine Charakterart der bodensauren Magerrasen, insbesondere auf flachgründigen Silikatgesteinsböden über Felsköpfen. Aufgrund der hohen Sommerniederschläge in den atlantisch beeinflussten, montanen Verbreitungsgebieten trocknen die Substrate dennoch nur selten gänzlich ab.
Sie besiedelt zudem bodensaure Ausprägungen submontan/montaner, einschüriger Goldhaferwiesen und andere, vergleichbare Extensiv-Wiesen, die sich aufgrund der durchlässigen Substrate in Verbindung mit den hohen Niederschlagsraten dann durch schwankende Bodenfeuchtigkeit auszeichnen.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur LegendeLicht (8) Temperatur (4) Kontinentalität (2) Feuchte (5) Reaktion (3) Stickstoff (4)
Beschreibung: Centaurea nigra bildet kräftige, bis 30 bis 60 cm hohe, sommergrüne Horste mit violetten, aufgrund der dunkelbraunen Hüllblätter kontrastreichen Blütenstände. V.a. die Blütenknopsen sind durch die tief-braune Färbung auffällig und mehr oder weniger unverwechselbar. Die Blüten wirken im Vergleich zu anderen Flockenblumen kompakt und bilden gedrungene Halbkugeln.
Die Blütezeit beginnt Anfang Juli und endet Anfang August, nach Rückschnitt erfolgt in der Regel ein Nachflor im September.
Das Laub ist etwas graustichig grün.
Mit der Wiesen-Flockenblume (
Centaurea jacea) werden natürliche Hybriden gebildet.
Verwendungshinweise: Es wäre sicher übertrieben zu behaupten, die Schwarze Flockenblume wäre das Aschenputtel unter den Flockenblumen. Trotzdem gibt es eine Reihe von ähnlichen Arten mit wirkmächtigerem Blütenflor. Die lustigen braunen Knospen-Bälle können über diesen Umstand kaum hinweg täuschen. Für Rabatten und Prachtstaudenbeete ist sie jedenfalls ungeeignet und wird so auch nie eingesetzt.
Eher schon ist sie eine pflegeextensive Begleit-Art für naturnahe Steppenpflanzungen, grasreiche Heiden und einschürigen Landschaftsrasen bzw. Extensiv-Wiesen.
Für großflächige Landschaftsrasen ist die Art standardmäßig sogar in entsprechenden Saatgutmsichungen beigemischt. In weiten Teilen Deutschlands muss dies jedoch als Beitrag zur Florenverfälschung kritisch gesehen werden.
Kultur: Auf vollsonnigen bis sonnigen, nicht zu nahrhaften und basenarmen Standorten kann sich die Art weitgehend ohne menschliche Pflegeeingriffe behaupten und wird langfristig nur von aufkommenden Gehölzen verdrängt.
Wo offene oder konkurrenzarme Bodenstellen vorhanden sind, versamt sie sich in der Regel.