Centaurea nigra // Schwarze Flockenblume

Familie Asteraceae, Korbblütler
Pflanzen pro qm 6.00
Wikipedia Centaurea nigra
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Centaurea nigra

Die Schwarze Flockenblume kommt in mehreren Unterarten vom westlichen Atlasgebirge  über Spanien und das westliche Mitteleuropa bis nach Norwegen urwüchsig vor.

In Deutschland massieren sich die natürlichen Vorkommen auf die süd-westlichen Mittelgebirgsregionen einschließlich der Oberrheinebene. Die vereinzelten Vorkommen in der Norddeutschen Tiefebene sind Gartenflüchtlinge.

Typische Blütenform mit dunklen, rundlichen Kelchen und gleichgroßen Röhrenblüten.

Centaurea nigra ist vorrangig in bodensaueren Zwergstrauchheiden und Borstgras-Rasen zu finden. Sie ist eine Kennart der bodensauren Magerrasen, insbesondere auf flachgründigen Silikatgesteinsböden über Felsköpfen.

Aufgrund der hohen Sommerniederschläge in den atlantisch beeinflussten, montanen Verbreitungsgebieten trocknen die Substrate dennoch nur selten ernsthaft ab.

Sie besiedelt zudem bodensaure Ausprägungen submontan/montaner, einschüriger Goldhaferwiesen und andere, vergleichbare Extensiv-Wiesen, die sich aufgrund der durchlässigen Substrate in Verbindung mit den hohen Niederschlagsraten dann durch schwankende Bodenfeuchtigkeit auszeichnen.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (8)  Temperatur (4)  Kontinentalität (2)  Feuchte (5)  Reaktion (3)  Stickstoff (4)

Beschreibung
Centaurea nigra bildet kräftige, bis 30 bis 60 cm hohe, sommergrüne Horste mit violetten, aufgrund der mehr oder weniger vorhandenen dunkelbraunen Hüllblätter oft kontrastreichen Blütenstände. V.a. die Blütenknopsen sind durch die tief-braune Färbung auffällig und mehr oder weniger unverwechselbar.

Die mehr oder weniger dunkel-braunen Blütenknospen und die rosa Blüten wirken im Vergleich zu anderen Flockenblumen oft kompakter und bilden meist gedrungene Halbkugeln. Der gedrungene Eindruck entsteht insbesondere dadurch, dass die äußeren Röhrenblüten nicht wie bei den meisten anderen Flockenblumen vergößert sind.

Die Blütezeit beginnt Anfang Juli und endet Anfang August, nach Rückschnitt erfolgt in der Regel ein Nachflor im September.

Das Laub ist etwas graustichig grün, etwas ledrig und durch die tief eingeschnittenen Blattadern strukturiert.

Mit der ähnlichen Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea) werden natürliche Hybriden gebildet, was die Unterscheidung erschwert.

Verwendungshinweise
Es wäre sicher übertrieben zu behaupten, die Schwarze Flockenblume wäre das Aschenputtel unter den Flockenblumen. Trotzdem gibt es eine Reihe von ähnlichen Arten mit wirkmächtigerem Blütenflor. Die bei einigen formen lustigen braunen Knospen-Bälle können über diesen Umstand kaum hinweg täuschen. Für Rabatten und Prachtstaudenbeete ist sie jedenfalls ungeeignet und wird so auch nie eingesetzt.

Eher schon ist sie eine pflegeextensive Begleit-Art für naturnahe, grasreiche Heiden und einschürigen Landschaftsrasen bzw. Extensiv-Wiesen.

Für großflächige Landschaftsrasen ist die Art standardmäßig sogar in entsprechenden Saatgutmsichungen beigemischt. In weiten Teilen Deutschlands muss dies jedoch als Beitrag zur Florenverfälschung kritisch gesehen werden.

Kultur
Auf vollsonnigen bis sonnigen, nicht zu nahrhaften und basenarmen Standorten kann sich die Art weitgehend ohne menschliche Pflegeeingriffe behaupten und wird langfristig nur von aufkommenden Gehölzen verdrängt.

Echte Trockenstressstandorte behagen ihr nicht. Bevorzugt werden duaerhaft frische Standorte. Gelegentlicher Trockenstress ist aber vollkommen unproblematisch.

Wo offene oder konkurrenzarme Bodenstellen vorhanden sind, versamt sie sich in der Regel und kann in Neuanlagen auch mittels Direktsaat etabliert werden.

Saatgut keimt bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen um 20 Grad innerhalb von zwei Wochen willig. Ein vorhergehender Kälteimpuls ist nicht notwendig.

Bilder






Attribute

Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
Staude
Blütenstauden/-Kräuter
horstartig
60-100 cm Höhe
violett
pink
Juli
August
September
grün
Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche Bodenansprüche
ungiftig
unbedeutend
mäßig trocken
frisch
gut drainiert
sommertrocken
vollsonnig
sonnig
kalkarm, leicht sauer
kalkfrei, sauer
(lehmiger/humoser) Sand
durchlässiger Lehm
humos
poröser Schotter
stark sauer
Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN Wiesen
arme Böden
mittlere Böden
sehr wintermilde Lage
Normal- bis winterrauhe Lage
frostarme Lage
ausgeprägte Warmlage
hitzeanfällige Lage
gemäßigte Klimate
wintermilde Lage
Warmlagen
Europa
Ozeanischer Verbreitungsschwerpunkt
Mittelgebirge (montan)
alpin
Mitteleuropa
Südeuropa
Hügelland (collin)
gut
Gering
Gruppen-Verbands-Pflanze
aspektbildender Flächenfüller
verträglich
Frischwiesen
Trockenrasen Zwergstrauchheiden und Nadelgebüsche Einsatzbereich Handelsgängigkeit Belaubung
Bodensaure Borstgrasrasen
Trockene Sandheiden
Bergheiden
Ländlicher Garten
Heidegarten
Steppenpflanzung
Insektenweide
Wiese/Prärie
Nebensortiment
sommergrün
Lebensbereich
Wiesen
Felssteppen
Heiden