Campanula sibirica // Steppen-Glockenblume, Sibirische Glockenblume

Familie Campanulaceae, Glockenblumengewächse
Pflanzen pro qm 25.00
Wikipedia Campanula sibirica
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Campanula sibirica

Die Steppen-Glockenblume hat ihren Verbreitungsschwerpunkt in den Steppengebieten Ost- und Süd-Ost-Europas.

Campanula sibirica findet in Deutschland ihre westliche Verbreitungsgrenze. Sie dringt hier bis zu einer Linie vom Nord-Osten Brandenburgs über Österreich und Ungarn bis in den Nord-Osten Italiens vor. Im Osten reicht die Verbreitung bis in das westlichste Sibirien und den Nord-Westen Chinas.

Naturstandort in einem Kalk-Magerrasen (Großer Rummelsberg) zusammen mit Massenbeständen des Kleinen Wiesenknopfes.

Die Steppen-Glockenblume ist eine Kennart der kontinentalen Schwingel-Trockenrasen auf Kalk-Böden. Sie kommt aber auch in den oft mosaikartig miteinander verwobenen Federgras-Steppenrasen vor.

Die Standorte sind vollsonnig, trocken und sommerwarm. Die Böden sind ausgesprochen stickstoffarm und gut basenversorgt.

Die wenigen deutschen Vorkommen gelten als gefährdet.

Schafe und Rinder weiden zeitweilig auf dem Kleinen Rummelsberg. Ihr Vertritt öffnet die Grasnarbe für die Samen der Sibirischen Glockenblume.

Beschreibung
Campanula sibirica ist eine sommergrüne, horstige und kurzlebige Staude. Sie ähnelt eigentlich eher einer Zweijährigen, nur dass sie schon im ersten Jahr der Keimung blüht und spätestens nach der zweiten Blüte im Folgejahr meist abstirbt.

Sie erreicht Wuchshöhen von 20 bis 30 cm. Unter nährstoffreichen Bedingungen werden in Kultur auch bis zu 50 cm Höhe erreicht.

Die violett-himmelblauen Glockenblüten sind in einer allseitswendigen, aufrechten Traube angeordnet. Die Blütezeit beginnt ab Anfang Juni und zieht sich bis Anfang Juli.

In besonders günstigen Jahren können die Bestände sogar relativ dicht werden.

Verwendungshinweise
Campanula sibirica ist eine sehr hübsche, grazile Variation des Glockenblumenthemas für sehr gut betreute Magerwiesen und Steppenanlagen. Dem durchschnittlichen Gartenbesucher wird dieses Kleinod allerdings nicht als solches gewahr werden. Insofern ist ihr Einsatz eher eine stille Botschaft an die wahre Kennerschaft oder einfach zur Erbauung des ambitionierten Gärtnernden selbst. Es überrascht daher auch nicht weiter, dass die Steppen-Glockenblume praktisch nur als Saatgut im Handel ist.

Am Naturstandort stehen die Individuen relativ vereinzelt im lockeren Verbund. Auch in Kultur kommt sie so am Schönsten zur Geltung.

Ideale Partner sind z.B. Steppen-Lieschgras (Phleum phleoides), Haar-Pfriemengras (Stipa capillata) und die verschiedenen Schillergräser (z.B. Koeleria glauca) als Matrix sowie Blühpartner wie Karthäuser Nelke (Dianthus carthusianorum) oder die Astlose Grasllilie (Anthericum liliago) für naturidentische Pflanzungen. Unter den exotischen Gräsern bietet sich z.B. Nasella tenuissima zur Kombination an.

Auf etwas nahrhafteren Böden in Kultur entwickeln sich ziemlich kräftige Blütenstände. Hier steht sie zusammen mit Wiesen-Wucherblume, Wiesen-Salbei und Acker-Wachtelweizen.

Kultur
Die Steppen-Glockenblume ist nur auf sehr mageren, vollsonnigen und zumindest im Sommer regelmäßig Trockenstress ausgesetzten Standorten sinnvoll zu kultivieren.

An konkurrenzarmen, zusagenden Standorten mit offenen Bodenstellen versamt sie sich moderat. Dies ist auch erforderlich, da die Individuen kurzlebig sind und regelmäßig bereits nach der ersten Vollblüte absterben.

Unter dem Strich ist eine dauerhafte Kultur nur unter dem wachen Auge einer engagierten Betreuung zu erwarten. Ohne aktive Unterstützung der Versamung geht die Art auch auf gut geeigneten Standorten rasch verloren.

Bilder