Blechnum spicant // Rippenfarn
Beschreibung
Naturstandort von Blechnum spicant
Der Rippenfarn ist nahezu circumpolar in Mitteleuropa, Japan und dem westlichen Nordamerika verbreitet. In Deutschland fehlt er nur in der Nord-Ostdeutschen Tiefebene weitgehend. In der Schweiz ist er v.a. im Mittelland und in den Voralpen sowie im Tessin recht häufig, kommt aber auch im Jura und einigen der großen Alpentälern vor.
Blechnum spicant wächst vorwiegend in bodensauren, feuchten Eichen-Mischwäldern der Hartholzauen sowie in frischen bis feuchten, beerstrauchreichen Fichten-Kiefernwälder der Mittelgebirgsstufe.
Er bevorzugt saure, nährstoffarme aber humusreiche Waldbböden.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (3) Temperatur (-) Kontinentalität (2) Feuchte (6) Reaktion (2) Stickstoff (3)
Solch ein prächtiges Exemplar ist das Ideal, das nur unter den richtigen Bedingungen erreicht wird und v.a. Jahre der Entwicklung benötigt:
Beschreibung
Der Rippenfarn wächst horstig und erreicht mit den Jahren Wuchshöhen von gut 40 cm. Er bildet unverwechselbare, derbe und immergrüne bis wintergrüne Blattwedel aus.
Die fertilen, sporentragenden Wedel sind feingliedriger und sommergrün. Ihr straff aufrechter Wuchs prägt den Habitus des Rippenfarnes maßgeblich.
Verwendungshinweise
Blechnum spicant gehört zu den charakterstärksten Farnen und stellt im Schatten von Fichten und Kiefern oder auch Eichen auf sauren, armen und dauerfrischen bis feuchten Böden eine sehr gute, strukturell prägende Bereicherung dar.
Am überzeugendsten wirkt die Art im Verbund mit niedrigen bis höchstens mittelhohen Waldgräsern, Waldstauden und anderen nicht zu hohen Farnen. Ganzjährig sehr ansprechende, vielleicht etwas statische Kombinationen sind z.B. mit Japanischem Schlangenbart und
Lilientraube zu erzielen.
Der Rippenfarn wirkt auch sehr edel in Pflanzgefäßen für schattige Terrassen und Balkone, sowohl im Einzelstand als auch in Mischpflanzungen. Allerdings steht die langsame Entwicklung dem etwas im Wege. Wer will schon vier oder fünf Jahre warten, bis eine Kübelpflanze etwas her macht?
Kultur
Die trägwüchsige Art benötigt einige Zeit zur sicheren Etablierung und Jahre zur Entwicklung eines kräftigen Habitus. Er ist danach aber aufgrund der ausgesprochen hohen Schattenverträglichkeit auf ärmeren, gut wasserversorgten Standorten vergleichsweise pflegeleicht zu kultivieren. Dennoch kommen grundsätzlich nur intensiv betreute Anlagen in Frage.
Auf stickstoffreichen Böden ist der Rippenfarn wüchsiger, benötigt dann aber deutlich mehr Aufmerksamkeit, um nicht von wüchsigen Konkurrenten überrannt zu werden.
Kalkreiche Substrate werden schlecht toleriert. Ideal sind lockere Waldböden mit sehr hohem Humusgehalt. Mineralische Böden können durch die Beimischung von Rohumusbildnern wie Eichenlaub und Nadelstreu optimiert werden.