Baptisia australis // Blaue Färberhülse, Indigolupine
Beschreibung
Naturstandort von Baptisia australis
Die Blaue Färberhülse stammt aus der Osthälfte der USA und des süd-östlichen Kanadas.
Sie besiedelt (voll-)sonnige Prärien, extensive Mähwiesen und südexponierte Staudensäume vor Waldrändern und Feldgehölzen.
Baptisia australis bevorzugt sandig-kiesige Böden, kommt aber auch auf skelettreich-durchlässigen, sandigen Lehmböden vor. Die Standorte sind relativ arm bis mäßig nahrhaft, mäßig trocken (sommertrocken) bis frisch und mehr oder weniger neutral bis basenarm.
Ideal entwickeltes Exemplar der Blauen Färberhülse
Beschreibung
Die Indigolupine ist eine sommergrüne, langlebige Staude von gut 100 (150) cm Wuchshöhe. Sie bildet durch kurze Rhizomausläufer mit den Jahren buschige Horste.
Die rein-blauen Schmetterlingsblüten der Wildart erscheinen ab Mitte/Ende Mai bis Mitte/Ende Juni. Die schwarzen Hülsenfrüchte sind über den Winter strukturstabil.
Im Hochsommer nehmen die im Austrieb frisch-grünen Blätter eine blau-grüne Färbung an.
Baptisia australis entwickelt eine tiefreichendes und weitstreichendes Wurzelwerk, was die ausgeprägte Trockenheitstoleranz gut etablierter Exemplare erklärt. Mit Hilfe von Knöllchenbakterien wird zudem Luftstickstoff pflanzenverfügbar gemacht.
Die gesamte Pflanze ist leicht giftig. Sie wurde traditionell zur Gewinnung von blauem Farbstoff kultiviert.
Die Samenstände sind ein Winter-Highlight.
Verwendungshinweise
Die Indigolupine ist eine interessante, seltener verwendete Option für trockenere Staudenbeete und Steppenpflanzungen, mediterrane Anlagen oder einmalig nach dem Winter gemähte Mager-Wiesen. In den USA erfreut sich die Art wesentlich größerer Bekanntheit.
Der Blütenflor fällt durch das reine Blau auf, ist aber von geringer Fernwirkung. Die Samenstände bleiben in windgeschützten Lagen bis in den Winter strukturstabil und sind trotz - oder gerade wegen - der schwarzen Färbung durchaus zierend. Sie bilden schöne Kontraste mit den stroh-gelben Samenstände der Ziergräser.
An halbschattigen Standorten fehlt der Blaustich im Laub oftmals.
Kultur
Die Art ist nach der Etablierung in sonnigen, nicht zu nahrhaften Lagen robust, durchsetzungsfähig und pflegeleicht. Allerdings dauert es bis in das dritte Standjahr, bis die Pflanzen ausreichend kräftig sind und nennenswert blühen.
Alte, tief eingewurzelte Exemplare überdauern auch auf leichten Böden längere Trockenphasen klaglos. Auch auf nicht ganz optimal belüfteten und entwässernden Lehmböden gedeiht sie klaglos.
In Kultur zeigt sich die Blaue Färberhülse gegenüber der Bodenreaktion ausgesprochen indifferent und gedeiht sowohl auf alkalischen wie sauren Böden gleichermaßen gut.
In verschatteten Lagen ist die Art nicht vital und auch im Habitus unansehnlich.
Positiv ist hervorzuheben, dass sich Nacktschnecken nicht sonderlich für die Art interessieren.
Saatgut keimt bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen um 20 Grad innerhalb von zwei Wochen sehr willig. Ein vorhergehender Kälteimpuls ist nicht notwendig.
Die Indigo-Lupine ist auch ohne Blüten attraktiv und kann im Alter erstaunliche Dimensionen annehmen.
Sorten:
Baptisia australis wird in Europa bisher züchterisch kaum bearbeitet, Auslesen sind daher noch selten im Handel erhältlich, allerdings gelangen zunehmend amerikanische Sorten und auch Hybriden nach Europa.
Blue Pearls: über 120 cm hoch, weißlich blass-violette Blüte
var. alba: weiße, ganz zart blaustichige Blüte, bis 120 cm hoch
var. minor: intensiv dunkel-blaue Blüte, bis 70 cm hoch, kompakter Wuchs, wird auch als eigene Art "Baptisia minor" gehandelt