Antennaria dioica // Echtes Katzenpfötchen
Beschreibung
Naturstandort von Antennaria dioica
Antennaria dioica ist auf der gesamten Nordhalbkugel verbreitet und kommt vom Tiefland bis in alpine Höhenlagen vor.
Die Tiefland-Vorkommen in Deutschland sind aufgrund der fortschreitenden Eutrophierung stark rückläufig. Das Echte Katzenpfötchen gilt daher als gefährdet. In den höheren Lagen der Mittelgebirge und der Alpen sind die Populationen aber stabil.
Sehr schöner Bestand im Alpinarium.
Die Art wächst auf mäßig trockenen bis frischen, basen- und stickstoffarmen Substraten in (voll-)sonnigen Lagen.
Das Echte Katzenpfötchen ist eine Kennart der bodensauren, mageren Borstgras-Rasen.
Sie kommt vereinzelt aber auch in lichten Randstrukturen von Wintergrün-Kiefernwäldern auf sauren Rohumusdecken, in frischen Pfeifengraswiesen, in Ginsterheiden und Trespen-Magerrasen vor.
Die entscheidenden Standortfaktoren sind die ausgesprochene Stickstoffarmut der Böden sowie die (voll-)sonnige Exposition. Die Art ist meidet volltrockene Standorte und bevorzugt mäßig trockene Bedingungen.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (8) Temperatur (-) Kontinentalität (-) Feuchte (4) Reaktion (3) Stickstoff (2)
Auf trockenem, ärmsten Sand bleibt das Echte Katzenpfötchen sehr zierlich, wirkt aber nicht kümmerlich. Im Hintergrund stellt Potentilla argentea eine glaubwürdige Begleitung dar.
Beschreibung
Das Echte Katzenpfötchen ist eine durch Ausläufer teppichartige Bestände von etwa 10 cm Höhe aufbauende, immergrüne bis wintergrüne Staude.
Die creme-weißen, rosa überhauchten Blüten erscheinen von Anfang Mai bis Mitte Juni. Die kleinen Rosetten sind grau-filzig behaart.
Verwendungshinweise
Antennaria dioica ist eine schöne Wildstaude für trockene, sauer-nährstoffarme Standorte wie blütenreiche Magerrasen, Steingartenanlagen, Bauerngärten, Trockenmauern, Kiesflächen und extensive Dachbegrünungen.
Sie sollte immer in größeren Beständen eingesetzt werden. In Alpinarien und im Vordergrund felsiger Steppenanlagen wirkt sie sogar in Einartbeständen sehr schön, insbesondere im Kontrast mit dunkleren Gesteinen.
Ansonsten sind Arrangements mit eingestreuten, niedrigen bis mittelhohen, horstigen Ziergräsern sehr überzeugend.
Interessante, in der Gartenkultur etwas ungewöhnliche Begleiter aus natürlichen Bortsgrasrasen wären z.B. Arnica montana, Campanula barbata oder Meum athamanticum.
Im Hochsommer verfällt das Katzenpfötchen auf Trockenstandorten in eine Art Trockenstarre und reduziert alle Lebenszeichen auf ein Minimum.
Kultur
Da die lichtliebende Art auf ausgesprochenen Trockenstandorten kümmert, ist sie auch auf armen Substraten auf gärtnerische Unterstützung gegen Konkurrenzstauden angewiesen.
Auf nahrhaften Standorten ist Antennaria dioica nicht konkurrenzfähig und wird rasch verdrängt.
In Kultur werden auch flachgründige Sandböden toleriert, solange sie zumindest im Frühling nicht schon überwiegend trocken fallen. Sommerlicher Trockenstress wird in Duldungsstarre überlebt.
Im Hochsommer verfärbt sich das Laub besonders intensiv silbrig.
Sorten:
Alex Duguid: purpur-rosa Blüten, in Blüte bis 15 cm hoch, dichtwüchsig, nicht zuverlässig sortenecht versamend
Rotes Wunder: wie der Typ, aber mit purpur-rosa Blüten, in Blüte bis 10 cm hoch, nicht zuverlässig sortenecht versamend
Rubra: wie der Typ, aber mit burgunder-roten Blüten, in Blüte bis 15 cm hoch
var. borealis: nordische Varietät mit dicht weißfilzigem Laub, in Blüte bis 10 cm hoch